Heino Falcke: Naturgesetze sind Schöpfungsworte

Das populärwissenschaftliche Magazin „Spektrum der Wissenschaft“ hat mit dem Astrophysiker Heino Falcke über Naturwissenschaft und Glauben gesprochen. In dem Gespräch bekannte er, dass die Wissenschaft eine wesentliche Frage nicht beantworten könne.
Anja Elisabeth Edelmann

„Spektrum der Wissenschaft“, ein populärwissenschaftliches Magazin, hat mit dem Astrophysiker Heino Falcke über Naturwissenschaft und Glauben gesprochen und ihn gefragt: „Gibt es Gott?“. In dem Interview bekannte der Christ, dass die Wissenschaft eine wesentliche Frage nicht beantworten könne: Zwar könne Wissenschaft die vielen kleinen Lücken des Wissens schließen, jedoch nicht „die große Lücke am Anfang“. Falcke: „Selbst wenn wir irgendwann wissen, was in den Sekundenbruchteilen nach dem Urknall passiert ist, dann wissen wir immer noch nicht, woher der Urknall kommt.“

Gott sei diese Lücke, die Erklärung dafür, wo das Universum herkomme und warum es so funktioniere, wie die Naturwissenschaft es beschreibe. Seiner Meinung nach könne man die biblische Schöpfungsgeschichte als einen Grund für das Entstehen der Naturwissenschaft sehen: Es gebe sehr viele ältere Schöpfungserzählungen, etwa die babylonische. Doch die aus dem biblischen Buch Genesis sei die erste gewesen, die die Schöpfung vom Schöpfer trennte und „das Göttliche aus der Schöpfung herausgenommen“ habe.

Stattdessen habe sie dazwischen das Wort eingefügt. So könnten die Menschen die Schöpfung betrachten und überlegen, „was das für Worte sind, die dahinterliegen“. Die Naturgesetze seien „Worte Gottes, Schöpfungsworte“, sagt Falcke. „Sie haben aus irgendeinem Anfangszustand ein sehr komplexes Universum gemacht, das sogar immer komplexer geworden ist. In ihrer Verlässlichkeit sind sie ein Zeichen der Verlässlichkeit des Schöpfers.“ 

Gefragt nach seinem Gottesbild, sagte Falcke, für ihn sei Gott „das unverfügbare Geheimnis des Lebens“ – und eine Person, „ein Jemand“. „Dem vertraue ich.“

Heino Falcke hatte als Radioastronom mit anderen Wissenschaftlern die Idee für ein Teleskop, das 2019 zum ersten Mal ein Bild eines Schwarzen Lochs machte. Er schrieb mehrere populärwissenschaftliche Bücher über astrophysikalische Themen. Außerdem ist er Prädikant der evangelischen Kirche im Rheinland. 2021 erhielt er von der Christlichen Medieninitiative pro den Medienpreis „Goldener Kompass“.

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