Rezension

Ein Kinderbuch, das demütig und neugierig macht

Der preisgekrönte Astrophysiker Heino Falcke kann auch Kinderbücher schreiben. Mit seiner Frau Dagmar, die Grundschullehrerin ist, schickt er die Hauptprotagonistin Jana mit deren Vater in den Weltraum. Dabei entdecken sie spannende Dinge.
Von Johannes Blöcher-Weil
Kekskrümel im All

Wissenschaft für Kinder aufbereiten: Wer könnte das besser als ein gläubiger Astrophysiker, der mit einer Pädagogin verheiratet ist? Hauptfigur der Geschichte „Kekskrümel im All“ von Dagmar und Heino Falcke ist die kleine Jana. Als die Oma ihres besten Freundes Karl stirbt, stellt sie ihrem Vater einige knifflige Fragen und macht mit ihm gemeinsam faszinierende Entdeckungen.

Janas Papa ist Astrophysiker und erforscht den Weltraum. Aber auf alle Kinderfragen seiner Tochter hat auch er keine Antwort. Er löst das ganz praktisch, indem er ihr die Größe des Weltalls zeigt und ihr klarmacht, welche beeindruckenden Einblicke die moderne Wissenschaft in diesen Fragen liefert.

In ihrem Buch nimmt das Autoren-Paar Leser, Kinder und Erwachsene mit auf eine Reise durch das Universum. Die Kapitel sind so kurz beziehungsweise lang, dass sie sich für eine Vorlese-Einheit abends im Bett gut eignen. Jeder Wochentag widmet sich einem Thema, dem die kleine Jana in ihrem Alltag begegnet ist.

Sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ein Gewinn

Dabei streifen die kosmischen auch ganz praktische Themen – von der Geburt bis zum Tod. Janas Papa kann einerseits sein Wissen weitergeben. Seine Tochter blickt andererseits mit ihren kindlichen Augen auf die Welt. So können beide Altersgruppen voneinander profitieren und es ist damit mehr als ein reines Erklär-Buch.

Die Autoren vermitteln dem Leser eine bunte Welt, in der die Erde im Kosmos eine besondere Rolle spielt – als einziger Planet, auf dem es Wasser regnet, Flüsse fließen und Meere brausen. Für das menschliche Ermessen unvorstellbar große Zahlen werden begreifbar gemacht. Aber es geht auch um die eigene Endlichkeit.

Das Buch berührt einerseits, fordert aber auch zu Demut auf gegenüber demjenigen, der diesen Kosmos erschaffen hat. „Wie groß ist eigentlich der Himmel?“, fragt sich Jana. Am Ende des Buches antwortet der Vater: „Ich glaube der Himmel ist so riesig, um uns Menschen zu zeigen, dass es Dinge gibt, die so groß sind, dass selbst der weiseste Mensch es nicht alles verstehen kann.“ Jana will auf jeden Fall am Ball bleiben und sich weiter mit diesen Fragen beschäftigen.

Ein Blick bekommen für die Größe Gottes

Das Vokabular (Urknall) und manche Zahlen (Alter der Erde) wird nicht allen frommen und bibeltreuen Lesern gefallen. Trotzdem ist die Quintessenz des Buches eine andere. Nämlich: Einer der herausragendsten Wissenschaftler der Astrophysik sieht in naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und einem Schöpfergott keinen Widerspruch. Er öffnet den Blick für die Größe Gottes. Das Buch ist didaktisch gut aufbereitet. Nicht nur durch die vielen Ideen für den Religions- oder Sachkundeunterricht ist es ein Gewinn für den Buchmarkt.

Illustriert ist das Buch von Gareth Ryans, der alle Themen grafisch gut aufbereitet hat. Profitieren konnte er dabei auch von den Bildern, die bei Falckes Forschungen entstanden sind, etwa vom Orion-Nebel oder den schwarzen Löchern. Für schlaue Kinderfragen wird in dem Buch sogar auf eine Internetseite mit weiterführenden Erklärungen verwiesen.

Dagmar Falcke/Heino Falcke, Kekskrümel im All – Wie groß ist die Unendlichkeit?, Fischer-Verlag, 92 Seiten, ISBN: 9783737372473, 16,90 Euro.

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