„Heiliger Geist muss mit Zeitgeist im Gespräch sein“

Steffen Kern übernimmt ab September die Leitung des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes. Er sieht die pietistische Bewegung im Aufbruch. Im Interview erklärt er, wie das aussehen kann und warum er die Gefahr einer politischen Vereinnahmung von rechts wahrnimmt.
Von Jonathan Steinert
Steffen Kern, Gnadau, Pietismus, Präses

PRO: Als Sie sich im Februar der Gnadauer Mitgliederversammlung zur Wahl stellten, sagten Sie in einem Impulsreferat: „Die größte Herausforderung in den nächsten Jahren wird darin bestehen, dass wir Christenmenschen unser Christuszeugnis eindeutig, einmütig und einladend weitergeben.“ Welches dieser drei Attribute ist die größte Herausforderung?

Steffen Kern: Alle drei, das Zusammenspiel macht es aus. Es braucht ein eindeutiges Christuszeugnis. Jesus ist gekreuzigt, auferstanden und lebt. Das dürfen wir nicht verkürzen, sondern verkünden es eindeutig und klar. Genau das muss auch einmütig geschehen. Es gibt unter Christen sehr viele unterschiedliche Sichtweisen, auch innerhalb unseres Verbandes. Aber: Jesus Christus ist unser Herr und unsere Hoffnung. Das trägt uns, und das ist mehr als ein kleinster gemeinsamer Nenner. Es ist unsere Mitte. Davon lassen wir uns manchmal zu leicht ablenken. Einladend muss unsere Botschaft auch sein. Wenn wir uns verabschieden von den Kulturen unserer Gegenwart und die Andock-Möglichkeiten nach außen verlieren, verstehen uns die Menschen nicht mehr. Heiliger Geist und Zeitgeist müssen immer zusammen im Gespräch sein.

Vom „Zeitgeist“ möchten sich doch gerade fromme Menschen nicht beeinflussen lassen.

Der Begriff ist natürlich negativ besetzt. Zu Recht – wenn er das meint, was dem Heiligen Geist und der Bibel widerspricht. Aber Zeitgeist ist immer auch das, was die gegenwärtige Kultur ausmacht. Der Zeitgeist von gestern war nicht mehr oder weniger vom Heiligen Geist geprägt als der von heute. Es gibt eine Form von konservativer Haltung, die das Zeitgeistige von gestern und vorgestern idealisiert und zur guten alten und goldenen Zeit erklärt und dabei völlig übersieht, dass es schon damals antichristliche Haltungen gab. Es kommt darauf an, dass wir auf der Höhe der Zeit sind und im besten Sinne „zeitgemäß“ leben, um viele Zeitgenossen anzusprechen.

Sie haben gesagt, die Existenz von Gnadau hänge davon ab, dass man neue Formen von Gemeinschaft findet, die eben auch dem Zeitgeist entsprechend die postmodernen Individualisten gewinnt und mit einbindet. Was haben Sie da konkret vor Augen?

Unsere Gesellschaft zerfällt in immer mehr Milieus. Als Gemeinschaften bewegen wir uns hauptsächlich in der bürgerlichen Mitte. Dort erreichen wir Menschen durch traditionelle Formen des Gottesdienstes und der Gemeinde. Aber viele bewegen sich überhaupt nicht mehr in diesem bürgerlichen Milieu, sondern sind im großstädtischen Bereich zum Beispiel als die „modernen Performer“ unterwegs. Oder sie sind abgehängt oder gehören zum unteren Drittel der Gesellschaft. Deswegen glaube ich, dass es mehr Gemeinden braucht, die sich bestimmten Milieus zuwenden. Jugendgemeinden, Stadtteilgemeinden, Gemeinden, wo Menschen mit Migrationshintergrund ein Zuhause finden. Dazu diakonische Initiativen und Bildungsprojekte. Wenn wir Menschen gewinnen wollen, müssen wir auch unsere Formate so anpassen, dass sie für Menschen ansprechend sind und ihnen Heimat eröffnen.

Also auch jenseits der normalen Gemeinschaftsstunden?

Genau. Ein Beispiel: In Stuttgart betreibt die Gemeinschaft das „Hoffnungshaus“. Das ist eine besondere Arbeit mit der Zielgruppe Frauen, die in der Prostitution tätig sind. Dort gibt’s einen Brunch-Gottesdienst. Da gibt es keine klassische Gemeindeform. Das ist ein ganz eigenes Format für diese Zielgruppe. Wir müssen uns immer fragen: Welchen Menschen in unserer Umgebung, in unserem Ort können wir dienen? Welchen Beitrag haben wir zum Gemeinwesen zu leisten? Wenn wir so fragen, gibt es immer eine Antwort, weil Menschen immer Bedürfnisse haben.

Welche Rolle spielen dabei digitale Formate?

Eine große. Da brauchen wir sicherlich mehr Angebote. In der Coronazeit ist schon sehr viel entstanden an YouTube- oder Zoom-Gottesdiensten. Aber darin erschöpft es sich nicht. Die EKD hat in einem ihrer zwölf Leitsätze auch davon gesprochen: Wir wollen Kirche im digitalen Raum sein. Und das heißt auch, dass wir Angebote machen für Menschen, die ihren Glauben digital leben, so wie ihre sonstigen Beziehungen auch. Man kann beklagen, dass das defizitär ist. Aber wir können nicht darauf verzichten.

Ihr Amtsvorgänger Michael Diener hatte die Vision, dass Gnadau 2030 eine wachsende Bewegung ist. Wie sehen Sie das?

Diese Vision teile ich voll und ganz, weil Wachstum etwas ist, was uns in der Bibel verheißen ist. Ich gebe mich keinen Illusionen hin. Ich sehe, wie die Kirche und wir Christen insgesamt weniger werden in Europa, in Deutschland. Und trotzdem kommen Menschen zum Glauben. Es gibt Gemeinden, die wachsen. Ich kann nicht sagen: Bis 2030 haben wir so und so viele Mitglieder, dann gäbe es die Wende in der Mitgliedschafts-Kurve. Aber wir haben die Hoffnung auf ein reales Wachstum, das sich auch in Zahlen zeigt. Das halte ich fest.

Gnadauer Verband

Der Gnadauer Verband ist der Dachverband der pietistischen Gemeinschaftsbewegung. Ihm gehören mehr als 30 regionale sowie sechs Jugendverbände an sowie Diakonissenmutterhäuser, Missionswerke, diakonische und Bildungseinrichtungen. Gnadau ist ein freies Werk innerhalb der evangelischen Kirche.

Am Verhältnis der Gemeinschaften zur Kirche entzünden sich leicht Spannungen. Was ist Ihr Ziel, wie das zukünftig aussehen soll?

Wir verstehen uns grundsätzlich als eine Erneuerungsbewegung, die in die Kirche hineinwirkt. Mir ist wichtig, dass wir das bleiben. Wir würden selbst etwas verlieren, wenn wir uns von der Kirche abschneiden und uns zu einer Freikirche machen würden. Und auch Verantwortliche auf verschiedensten Ebenen der Kirche sagen mir glaubhaft: Wir brauchen die Bewegung derer, die von Herzen fromm sind und zum Glauben einladen.

Michael Diener war als Präses Mitglied im Rat der EKD. An seiner Aktivität in der Landeskirche ist innerhalb Gnadaus auch Kritik laut geworden. Sie wollen nicht für den Rat kandidieren, aber Sie sind in der Württembergischen Landessynode, in der EKD-Synode, in der Kammer für öffentliche Verantwortung. Welches Konfliktpotenzial liegt darin?

Ich bin überzeugter Pietist und genauso überzeugter Pfarrer der Landeskirche. Gerade in diesem Spannungsfeld zu verbinden und nach verschiedenen Seiten Brücken zu bauen und Türen zu öffnen, das ist mein Anliegen. Und das hat – wenn ich die Reihe der Vorgänger im Präsesamt sehe – alle gekennzeichnet: Sie waren als Pfarrer in der Kirche verankert und von Herzen im Pietismus verwurzelt. Und ja, es gibt auch Konflikte zwischen Kirche und Gemeinschaft: Gemeinschaften werden selbständiger, sind oft eigene Gemeinden und eigene Größen. Da brauchen wir künftig sicher neue Formen der Freiheit und Zusammengehörigkeit.

Was verbinden Sie mit der neuen Präses der EKD-Synode, der 25-jährigen Anna-Nicole Heinrich?

Es ist kein Geheimnis, dass wir als synodale Arbeitsgruppe „Lebendige Kirche“ die Wahl von Anna-Nicole Heinrich befördert haben. Sie ist ja Teil davon. Ich finde, das ist eine mutige Wahl. Die große Chance liegt nicht nur darin, dass sie jung ist, sondern dass sie einen Sinn hat für die verschiedenen Mentalitäten, die es in unserer Gesellschaft gibt. Eine ihrer ersten Aussage war: Wir müssen als Kirche raus aus unserer Bubble, aus unserer Binnenkultur, und die Türen öffnen. Sie hat eine Sensibilität für die missionarische Herausforderung. Das brauchen wir als Kirche. Das trifft sich mit dem, was ein Gnadauer Anliegen ist.

„Die pietistische Bewegung ist zutiefst demokratisch verankert.“

Sie fordern im Pietismus Raum für Bildung und für Wissenschaft. Aufrichtige Frömmigkeit und intellektuelle Redlichkeit schließen sich nicht aus, haben Sie gesagt. Warum betonen Sie das?

Manchmal scheint es so, dass diejenigen, die fromm sind, einen einfachen, kindlichen Glauben haben, der weltabgewandt und intellektuell nicht ganz so auf der Höhe ist. Das wäre ein Missverständnis von Frömmigkeit. Herzensfrömmigkeit bedeutet nicht: Ich stelle den Verstand ab. Sondern: Ich glaube von Herzen, aber ich scheue überhaupt nicht die intellektuelle Auseinandersetzung, die Fragen, die sich vernunftmäßig an den Glaubens stellen. Ich habe das auch deshalb formuliert, weil im Gnadauer Raum in den vergangenen Jahren aus Bibelschulen Hochschulen geworden sind und wir akademisch auf wissenschaftlich anerkanntem Niveau arbeiten. Das bedeutet nicht, in bibelkritische Haltungen zu verfallen. Im Gegenteil: Wir brauchen Glauben, der den kritischen Anfragen standhält und vernünftig seine Sichtweisen formulieren kann.

Können Sie das an einem Beispiel erklären?

Nehmen wir die Schöpfung: Ich glaube, dass Gott diese Welt geschaffen hat. Wenn nun einige Christen sagen: Das mit der Schöpfung sei völliger Humbug, die Welt sei durch Evolution entstanden – entspricht das nicht den Schöpfungserzählungen der Bibel. Es entspricht ihnen aber auch nicht, wenn andere festlegen: Gott habe die Welt in sechs 24-Stunden-Tagen geschaffen. Denn am vierten Tag erst sind laut Bibel Sonne, Mond und Sterne entstanden; für einen 24-Stunden-Tag aber braucht es eine Sonne. Das zeigt uns: Die Bibel enthält Glaubensaussagen und Wahrheiten, die durchaus einen Bezug zur Geschichte und zur Wirklichkeit haben, die also auch eine wissenschaftliche Relevanz haben, aber doch in der Wissenschaft nicht aufgehen. Da kommt der Glaube mit ins Spiel. Und deswegen gilt es, den Schöpfungsglauben zu wahren und zugleich die Welt wissenschaftlich zu untersuchen.

Sie fordern auch eine kritische Distanz zu Ideologien. Ist Gnadau dafür besonders anfällig?

Wir Menschen sind immer anfällig für ideologische Versuchungen. Der Protestantismus ist es an verschiedenen Fronten. Es gibt eine gewisse linksideologische Versuchung, die konnte man schon auf Kirchentagen buchstabieren. Da gibt es etwa Formen des Antiisraelismus, die eher von der Seite einer radikalen Linken kommen, die ich problematisch finde. Im Pietismus wie auch in der evangelikalen Bewegung sehe ich eher eine Gefährdung durch rechtspopulistische Instrumentalisierung und Politisierung. Zwar gewiss nicht im Ganzen und in der Breite hier in Deutschland – die pietistische Bewegung ist zutiefst demokratisch verankert. Aber es gibt eine Gefahr an den Rändern: Man konnte das in Amerika sehr dramatisch unter Trump beobachten. „Jesus is my Lord, Trump is my president“, ist für viele zum Credo geworden. Diese Verquickung von Glaube und staatlicher Macht ist eine fatale Entwicklung. Und dass etwa drei Viertel der weißen Evangelikalen in den USA das mehr oder weniger unterschreiben, halte ich für ein Problem. In Deutschland und Europa haben wir unsere eigenen Gefährdungen, was eine politische Instrumentalisierung angeht. Da müssen wir kritisch und wachsam bleiben.

Was heißt das?

Unsere Mitte ist Jesus Christus. Wir äußern uns auch zu politischen Fragen von der Bibel her – etwa zur Ökologie, zu Gerechtigkeitsfragen, zur Medizinethik, zum Lebensschutz, etwa wenn es um assistierten Suizid oder die Fragen rund um Abtreibungen geht. Aber wir tun das nicht ideologisiert. Und wir stimmen auch nicht einfach ein in den Chor derer, die auf politischer Ebene polarisieren, sondern wir tun es sachgemäß, nüchtern, differenziert, weil Schwarz-Weiß-Antworten nicht tragen und auch biblisch-ethisch nicht zu verantworten sind.

Warum glauben Sie, dass die Evangelikalen vor allem von rechtspopulistischer Seite gefährdet sind?

Weil es in manchen Fragen vermeintlich Schnittmengen gibt. Etwa wenn wir sagen, wir halten viel von der Ehe von Mann und Frau und haben eine hohe Wertschätzung für die Institution Ehe auch im Staat. Oder wir sehen das Leben als Gabe Gottes, und sind besonders kritisch, wenn es um eine Liberalisierung des assistierten Suizids oder der Abtreibung geht. Bestimmte Parteien sagen Ähnliches, vertreten aber doch etwas ganz Anderes, etwa mit Blick auf die Fremdenliebe – die auch ein biblisches Gebot ist. Sie haben Positionen, die wir ethisch nicht teilen können, bis hin zu rassistischen Haltungen, die wir gänzlich ablehnen. Wenn das ausgeblendet wird, macht das manche möglicherweise anfällig, voreilig Nähe zu empfinden und falsche Freunde zu suchen. Aber wie gesagt: Das betrifft nur wenige. Wir sollten klar sein in ethischen und politischen Einzelfragen und zugleich wachsam gegenüber jeglichen Instrumentalisierungsversuchen. Ich wende mich entschieden gegen jede Form politischer Vereinnahmung.

Vielen Dank für das Gespräch!

Steffen Kern, Jahrgang 1973, ist Pfarrer der Württembergischen Landeskirche. Seit 2008 leitet er den Evangelischen Gemeinschaftsverband Württemberg, die Apis. Ab September übernimmt er das Amt des Präses des pietistischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes. Er folgt auf Michael Diener. Kern ist Mitglied in der württembergischen Landessynode sowie der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. Zudem gehört er der Kammer für öffentliche Verantwortung der EKD an, sitzt im Vorstand von proChrist und weiterer christlicher Organisationen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Dieses Interview erschien in der Ausgabe 4/2021 des Christlichen Medienmagazins PRO. Sie können PRO kostenlos online bestellen oder telefonisch unter 0 64 41/5 66 77 00.

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21 Antworten

  1. ok, das sind Aussagen die man größtenteils unterschreiben kann und Gott sei Dank für diese Bewegung, die wohl mit dem Zeitgeist tändelt, aber eben auch widersteht.
    Mühe habe ich, wenn “ neue “ Methoden und Strategien zum Allheilmittel erklärt werden.
    Die sorgen bestenfalls für Strohfeuer.
    Die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn in der Tiefe, Heiligung, Hingabe, Gebet und Wort Gottes waren und sind die Dinge die den Einzelnen verändern und auch die Kraft in sich haben die Gesellschaft zu befruchten. Das hört sich ziemlich altmodisch an, ist es auch, aber dafür gibt es keinen Ersatz !

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    1. Was ist denn am Zeitgeist so schlimm?
      Oder: was ist an dem heutigen Zeitgeist schlimmer als an dem zu Jesu Zeiten oder vor 50 Jahren?
      Das verstehe ich nicht.
      Und welches Problem sehen Sie darin, Menschen von heute das Evangelium in der Sprache und mit den Medien von heute zu vermitteln? Ihnen in ihre heutigen Probleme, Verlorenheiten und Ängste die befreiende Botschaft zu bringen (die zB eben nicht mehr unbedingt heißt, dass sie vor der Hölle gerettet sind, wie das noch im Mittelalter aufgrund des damaligen Zeitgeistes dringend geboten war)? Weshalb müssen es denn die Begriffe „Begegnung mit dem auferstandenen Herrn“, „Hingabe“, „Heiligung“ etc sein? Und weshalb gibt es für altmodisch-fromme Begriffskonzepte keinen Ersatz?

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      1. Wenn diese Dinge nur „Begriffskonzepte“ sind, die für sie schwerlich mit Inhalten zu füllen sind, leben wir offensichtlich in verschiedenen Welten !?
        War Jesus göttlicher Natur ? Wenn ja, was er selbst und die Apostel bezeugen, hatte er ein Zeitgeist-unabhängiges Wissen. Wenn also der Gottessohn von der Hölle spricht und warnt, wer bin ich, dies in Frage zu stellen, oder als mittelalterliche Fabel abzutun ?
        Ich wünsche ihnen diese Begegnung mit dem Auferstandenen, manche sprechen von Bekehrung, andere von Wiedergeburt. Wie auch immer, es kann geschehen, dann füllen sich „fromme Worthülsen“ mit Leben !

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        1. Christologischer Doketismus – erweitert auf die Bibel! Sie belehren hier andere Menschen und wissen offensichtlich selbst nicht, in welchen Bereichen der Theologie- und Dogmengeschichte Sie sich gerade verlaufen! Und dann die persönliche Erfahrungsebene als Verifikation weitreichender dogmatischer Urteile benutzen… Halten Sie mal bitte die Beine flach…

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        2. Lieber Stammtischbruder,
          meine Bekehrung und Wiedergeburt hatte ich schon, vielen Dank für die guten Wünsche 🙂
          Und ja: nach meiner Wiedergeburt haben sich die alten frommen Worthülsen erst mit Leben gefüllt, das sie vorher nie hatten.
          Wie würden Sie denn einem Kirchenfernen oder jemanden aus einer fremden Kultur die Begriffe „Auferstandener“, „Heiligung“ und „Hingabe an Gott“ erklären? Sind Sie sicher, dass alle Christen sie so erklären würden, wie Sie?
          Ich habe nichts als mittelalterliche Fabel abgetan (Wo haben Sie das in meinem Kommentar gelesen??). Ich habe gesagt, dass die Definition „Erlösung = Nicht-in-die-Hölle-kommen-müssen“ aufgrund des mittelalterlichen Zeitgeistes angebracht war, weil dort eben die Angst vor der Hölle so zentral war. Luther hat ja auch bei seiner Bibelübersetzung genau das gemacht, was Herr Kern und andere gut heißen: Den Menschen aufs Maul geschaut und die alten Texte und Begriffe in ihre Sprache übersetzt.
          Heute ist die Angst vor der Hölle nicht mehr die Hauptangst der Menschen. Und auch in anderen Kulturen nicht. Dort Mission zu betreiben, indem man Menschen verkündet, welch befreiende Tat Jesus vollbracht hat, dass wir nicht mehr in Ewigkeit von Gott getrennt sein müssen nach unserem Tod, wird niemand verstehen, weil es für niemanden zur Debatte steht, ob und was nach dem Leben kommt. Dann wird Jesus irrelevant.
          Das Großartige, göttlich Inspirierte an der Bibel ist nun aber, dass die Texte eben NICHT auf das eine Begriffskonzept von Erlösung beschränkt sind, sondern für Erlösung viele verschiedene Bilder verwendet werden, damit sie ALLE Menschen, egal welchen Zeitgeistes und welcher Kultur, es verstehen und für sich annehmen können! Weil Gott ja will, dass ALLE gerettet werden.

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      2. Das Problem mit neuen Bezeichnungen für Begriffe sehe ich vor allem darin, dass es eine große Gefahr gibt mit einer neuen Bezeichnung auch eine Veränderung oder Verwässererung des Inhaltes des Begriffs. Deshalb sollten wir äußerst vorsichtig sein, wenn wir neue Begriffe einführen möchten.

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        1. @Klaus-Michael Boersma
          Was meinen Sie mit „Verwässerung“? Und woher wissen Sie so genau, dass die Begriffe, wie wir sie heute füllen, das meinen, was Jesus damals meinte? Und sie nicht vielleicht schon im heutigen Christentum verwässert oder verändert sind?

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  2. Die Ansicht von Steffen Kern, daß der Heilige Geist mit dem Zeitgeist im Gespräch sein muß, kann ich nicht teilen.
    Gerade er, als frischgewählter Leiter des großen evangelischen christlichen Gemeinschaftsverbandes, müßte wissen, daß man als Christ den Zeitgeist zwar beobachten, aber kein Gespräch führen sollte, denn wenn man ein Gespräch führt, erkennt man den Gesprächspartner automatisch als gleichwertig auf der selben Ebene sich bewegend an. Dadurch, daß unser Herr uns am Pfingsten den Heiligen Geist geschenkt hat, werden wir durch ihn an das alles erinnert, was Jesus gesagt und für uns getan hat. Er stärkt und erhält uns den wahren Glauben und gibt uns auch die Fähigkeit die Geister zu unterscheiden und damit auch den Geist dieser Welt zu erkennen, der in verschiedenen Zeiten verschiedene Prioritäten für seine „Wahrheiten“ setzt und eben deshalb als „Zeitgeist“ bezeichnet wird, während der Heilige Geist einmalige Wahrheiten verkündigt, die für immer und ewig Gültigkeit besitzen.
    Wir gläubigen Christen sollten für dieses Gottesgeschenk ewig dankbar sein.

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    1. Ich selbst bin in einem Umfeld groß geworden, wo sich Führungspersönlichkeiten ungeheuer viel auf die Fähigkeit der Geisterunterscheidung eingebildet haben. Und gerade dort ist es zu weitreichenden Formen des Irrtums und des geistigen (und körperlichen) Missbrauchs gekommen.
      Wie auch immer die Ursachen im Einzelnen gewesen sein mögen, halte die Vorstellung, die in Ihrem Kommentar zum Ausdruck kommt, nämlich dass Christen durch die Gabe des Heiligen Geistes irgendwie über der Wirklichkeit ständen und keine Kinder ihrer Zeit seien, für voll umfänglich irreführend und mitursächlich für erhebliche Verfehlungen! (Im übrigen sind auch die biblischen Texte allesamt Kinder ihrer Zeit und das ist eine völlig triviale Einsicht!)
      Gerade fundamentalistische Christen sind Kinder ihrer Zeit (und somit des Zeitgeistes), sie können es bloß nicht erkennen und denken…

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    2. @Otto Schneider
      Darf ich fragen, wie Sie den „Zeitgeist“ definieren? Was macht ihn aus?
      Und: Wie leben Sie denn abgegrenzt vom Zeitgeist?
      Mir ist die Rede vom Zeitgeist unter Christen mehr und mehr suspekt – ist doch offensichtlich, dass sie alle Annehmlichkeiten des modernen Zeitgeistes (zB Mobilität, Telekommunikation, Internet, technische Geräte, Kleidung, Nahrungsmittel, Freizeitangebote…) nutzen und genießen und immer nur dann „Zeitgeist“ rufen, wenn etwas in ihrer Umgebung/Gesellschaft passiert, was ihnen nicht genehm ist.

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    3. Genau, wenn Jesus dem Zeitgeist gehuldigt hätte, wäre der christliche Glaube nicht entstanden. Jesus hätte sich brav den Religionsführern der Zeit untergeordnet und seine Gedanken wie Wert der Frau, Regeln für den Umgang miteinander, die Basis für die allgemeinen Menschenrechte waren hätten sich nicht verbreitet. Und Jesus wäre sicher nicht zum Erlöser geworden. Jesus hat sich an dem Wort seines Vaters orientiert und nicht sein Fähnchen nach dem Wind gedreht, was nicht heisst dass der Köder dem Fisch schmecken muß und nicht dem Angler. Und zum konservativen: es ist nun einfach so, dass viele biblische Werte einfach konservativ sind und im entsprechenden Parteienspektrum dann auch wiederfinden. Es ist aus meiner Sicht von Kern falsch so früh in seinem Amt hier eine Front aufzubauen. Damit setzt er die Haltung seines Vorgängers fort und ob es dann unter Kern einen Aufbruch Richtung mehr Schriftorientierung geben wird ist schon die Frage

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      1. „Es ist nun einfach so, dass viele biblische Werte einfach konservativ sind“ – was ein hanebüchener Quatsch… Konservative lesen ihre bürgerlichen Vorstellungen in die Bibel hinein…. soherum wird ein Schuh draus…. Es ist halt immer wieder dasselbe denkerische Defizit, das es nicht erlaubt, den eigenen Standpunkt historisch zu relativieren…

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      2. Ich sehe das ganz anders als Sie, Matze: Der christliche Glaube konnte NUR DESHALB entstehen, weil sich Gott in einer zeitlich gebundenen Person inkarniert hat, weil er sich in den zeitlichen und zeitgeistlichen Rahmen der jüdischen antiken Kultur begeben hat! Er war jüdischer Rabbi, hat in der jüdischen Tradition gelehrt, einen typischen Beruf für seine Zeit erlernt und war ganz und gar einer VON UNS.

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      3. Von konservativen Christen wird der »Zeitgeist« immer im Gegensatz zum »Heiligen Geist« verstanden – und natürlich im Gegensatz zu ihrem eigenen Verständnis.
        Aber der »Zeitgeist« ist auch in der Bibel sehr tief verankert. So war bis in neutestamentliche Zeit hinein nicht das bürgerliche Eheverständnis von einem Mann und einer Frau das übliche Maß, sondern die Vielehe von einem Mann und vielen Frauen. Welcher »Geist« ist es denn, wenn Jakob nach Lea auch noch Rahel zur Frau nimmt und natürlich auch noch deren Sklavinnen?
        Gegenprobe – was wäre geschehen, wenn Lea zu ihm gesagt hätte: »Also meine Schwester Rahel bekommst Du nicht auch noch zur Frau, aber da mir Esau eh viel sympathischer ist als Du, werde ich mir auch noch Deinen Bruder zum Mann nehmen und Eure beiden Sklaven natürlich auch!«
        Oder David und Salomo hatten selbstverständlich einen Harem. Aber nicht die Anzahl der Frauen wird problematisiert, sondern dass Salomo durch diese zum Götzendienst verführt wurde. Ob diese Frauen in den Harem wollten und dort glücklich waren, wird überhaupt nicht gefragt – „MeToo« lässt grüßen.
        Überhaupt spielt der »Zeitgeist der Sklaverei« in der Bibel eine sehr große Rolle. Doch gestern, heute und in Ewigkeit war, ist und bleibt Sklaverei Sünde. Und der Heilige Geist hat weit über die Bibel und deren Zeit hinaus gebraucht, bis dies so erkannt wurde.
        Auch als Christen und Christinnen sind und bleiben wir Kinder unserer Zeit. Und nur wenn wir mit den Menschen unserer Zeit im Gespräch sind, wird es uns gelingen, das Evangelium in unsere Zeit hinein zu verkünden.

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      4. zu Ihrer Aussage, dass viele biblische Werte „einfach konservativ“ sind, lesen Sie doch beispielsweise einmal die Schöpfungserzählung. Dort steht, wie Gott sich das Verhältnis von Mann und Frau ursprünglich vorsgestellt hat, nämlich (1. Mose 2,24): „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.“. Wie sieht nun der jahrtausendelange „konservative Wert“ aus? Die Frauen gehen in die Familie des Mannes ein. Und zwar heute noch, vor allem in konservativen Kreisen, mit der Annahme des männlichen Nachnamens… Der „biblische Wert“ hier ist genau das Gegenteil von dem, wie die patriarchale Gesellschaft, der patriarchale Zeitgeist von damals, dem heute besonders in konservativen Kreisen noch gehuldigt wird, das Geschlechterverhältnis festgelegt hat.

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  3. Mit dem Zeitgeist im Gespräch klingt interessant.. Ja die Welle der Gender-Ideologie, das platt machen der Mann Frau – Ehe, die Integration von anders glaubenden Gruppen und die Flüchtlingsintegration – sind ja Themen wo man nicht nur mit Zustimmung oder Ablehnung reagieren kann. Da glaube ich vielfach das Feingefühl notwendig ist – Freigabe der Abtreibung und aktive Sterbehilfe ist auch ein Thema. Ich sehe auch keine klare Haltung von Markus Söder als Christ die Homo-Ehe zu verbieten. Das sind für mich „zeitgeistliche Themen“ von denen ich glaube das wir als Christen nicht umhin kommen, wenn wir das im Gebet einschliessen – auch im Gespräch zu bleiben – für & wider abzuwägen – Farbe zu bekennen.

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  4. Ich möchte nicht darauf herumreiten, aber die Formulierung „der heilige Geist muss mit dem Zeitgeist im Gespräch sein“ ist sehr unglücklich gewählt ! Der heilige Geist ist die dritte Person der Gottheit, wir schreiben ihm nicht vor was er zu tun hat ! Und der „Zeitgeist“, eher eine Metapher, mit dem kann man nicht im Gespräch sein ! Im Kontext dieser Diskussion bedeutet die negative Bewertung des Zeitgeist, die Abkehr von Werten die über viele Generationen Konsens in einer abendländisch, christlich geprägten Kultur waren.
    Mit meinen begrenzten mentalen Mitteln, würde ich diese Entwicklung als Teil des “ Abfall vom Glauben “ bezeichnen.
    Für mich passt das alles “ wunderbar“ in mein eschatologisches Deutungsschema.

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    1. Und was nicht passt, wird passend gemacht….
      Die konkreten endzeitlichen Deutungsversuche haben sich allesamt als Irrtum herausgestellt. (Hal Lindsey stand in meiner Kindheit bei uns im Bücherschrank, viel später habe ich das auch gelesen… und was soll ich sagen, alles flasch! Ein Beleg für die politischen Phantasien des Verfassers, aber rein gar nichts Vernünftiges über die Wirklichkeit!)
      Paulus war übrigens auch davon überzeugt, dass er in Spanien das Ende der Welt erreichen würde und dann könnte/müsste Christus wiederkommen. Apokalyptische Vorstellungen sind zeitgebundene Deutungsmuster und es sind beileibe nicht die einzigen im zweiten und/oder ersten Testament (schon wer den 1. Thes. im Vergleich zum 2. Thes anschaut, könnte/sollte ins Nachdenken kommen).
      Überhaupt ist die verfallsgeschichtliche Deutung der Gegenwart ein beliebtes Muster in konservativen Kreisen, aber sie ist eben nicht wirklich überzeugend, weil es auch ganz andere gewissermaßen „fortschrittliche“ Elemente gibt:
      – die Ablehnung der Sklaverei (Dank an L.achim!)
      – die Gleichberechtigung von Mann und Frau
      – die sexuelle Selbstbestimmung
      – die Ablehnung von Gewalt als Strafmaßnahme auch, aber nicht nur in der Kindererziehung
      – die Feststelloung, dass die sexuelle Orientierung moralisch neutral ist (das wird über kurz genauso selbstverständlich sein wie die Ablehnung der Sklaverei)
      – die weitgehende Ächtung der Todesstrafe….
      Usw. usf. das eindeutige Marken für einen „moralischen Fortschritt“ (vgl. Markus Gabriel)
      Und auch und besonders die kritischen historischen Wissenschaften, die endlich Opfergeschichte schreiben und die Täter entlarven… („rettende Erinnerung“ im Sinne Walter Benjamins)!
      Natürlich gibt es demgegenüber auch rückschrittliche Tendenzen…
      Die Dinge sind immer etwas komplexer als (fromme) Ideologien dies wahrhaben möchten.

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  5. Noch ein kleines Schlaglicht zum Thema Zeit(UN-)geist in Evangelikalien:
    Am 24.08. – also nach der Machtübernahme der Taliban – veröffentlichte die Speerspitze des Rechtsevangelikalismus in Deutschland IDEA – also „klar, konkret, christlich“ – folgenden Titel: „Umfrage: Straftäter weiter nach Afghanistan abschieben“ – über das Satzeichen am Ende der Überschrift (Fragezeichen – Ausrufezeichen – in Endfassung dann schließlich keines….) kam es dann zu Differenzen.
    In dieser Situation, die unzählige furchtbare tragische Schicksale mit sich brachte und bringt, einen solchen Text zu lancieren, war selbst manchen hartgesottenen IDEA-Kommentatoren auf FB zu viel. Die windelweich erbärmlichen Copy-and-paste-Antworten der Redaktion kann man sich daselbst anschauen.
    Welchem Zeitgeist wird hier Wasser auf die Mühlen gegossen?
    Ich komme hier ohne den Heiligen Geist aus, wenn ich das für sittliche Verwahrlosung auf Bildzeitungsniveau und Anbiederung an rechtspopulistische Narrative erachte!

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  6. Die Aussagen von Herrn Kern zeugen leider von großer theologischer Unklarheit. Schon der Satz „Der Heilige Geist ist im Gespräch mit dem Zeitgeist“ ist so, wie er dasteht, ein Unding, da der Zeitgeist für die Welt steht, das Antigöttliche, Antichristliche. Mit dem kann es keinen Dialog geben, sondern nur klare Trennung. Aber leider haben die Evangelikalen das ja schon in den 1940er Jahren aufgegeben. Wenn er gesagt hätte: Der Heilige Geist achtet darauf, was die Menschen gerade bestimmt und wo er anknüpfen kann, wäre es klar gewesen – aber das hat er leider nicht gesagt. Und ob er es wahrhaben will oder nicht: Es ist schon ein Unterschied, ob ein Zeitalter von christlichen Werten bestimmt wird, auch wenn nicht mehr Menschen wirklich wiedergeboren sind, oder, wie es spätestens seit 1918 offenkundig ist, nicht mehr.
    Das, was er zur Schöpfung sagt, ist leider sehr schwach und lässt der Bibelkritik weiten Raum. Warum bekennt er nicht, dass „Yom“ im Hebräischen nun einmal unseren normalen Tag meint? Jeder Hebraist wird das bestätigen, dass „Yom“ in Verbindung mit einer definiten Zahl nichts anderes als einen normalen Tag meint. Herr Kern verweist darauf, dass die Gestirne erst am vierten Tag geschaffen wurden. Richtig. Aber wozu wurden sie erschaffen? Damit sie uns Zeichen seien, Hilfsmittel für die Zeitbestimmung. Gott aber ist nicht an sie gebunden. Gott braucht doch keine Gestirne als Lichtquellen oder als Ordnungsfaktoren für Tag und Nacht. Auch in der Ewigkeit wird es keine Gestirne mehr geben, dennoch haben wir Licht, weil Gott selbst das Licht ist. Man sollte endlich auch bei den Evangelikalen damit aufhören, sich dem Zeitgeist anzupassen, der Wissenschaft sich anzupassen, der Kirche sich anzupassen, bei der Welt angesehen sein zu wollen, auch von den Liberalen angenommen sein zu wollen. Das ist unbiblisch und ein Irrweg. Hier gilt es ein klares Bekenntnis und eine klare Trennung.

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    1. Wir wollen unseren Kaiser Wilhelm wieder haben…. Also besser könnte man nicht belegen, dass Fundamentalisten ihre bürgerlichen Phantasmen – denn, die Welt, die sie als ideal und christlich fantasieren, hat es so nie gegeben – in die Bibel projezieren. Die Anhänger Fundamentaliens sollten es dem Volk Israel gleichtun und durch den Feuerbach – nicht durchs Meer – ziehen. Aber dann müsste man sich von liebgewonnen Denkblockaden befreien.
      Im Hebräisch der Bibel gibt es keine Allgemeinbegriffe – wie Raum und Zeit – „Tag“ hat eine wesentliche weitere Verwendungs- und damit auch Bedeutungsbreite als nur den konkreten Tag. Ich weiß nicht, welche Alttestamentler oder Hebraisten der Kommenator, der sich hier missbräuchlich des Namens des Reformators Luther bedient, zu rate gezogen hat.
      Und schließlich: Fundis bei ihrer Lieblingsbeschäftigung – von wem muss sich als nächstes trennen?
      In diese Richtung werden sich die Evangelikalen Gott sei Dank ganz sicher nicht mehrheitlich entwickeln. Ich hoffe inständig, dass nach Bischof Bedford-Strohm, der leider in diese Richtung keine spürbaren Impulse gesetzt hat, wieder ein EKD Vorsitzender wie Wolfgang Huber kommen möge, der den Dialog zwischen Konservativen und liberaleren Kräften in der Kirche beflügeln kann. Die Kirche braucht die „Frommen im Land“ und die Frommen brauchen die Kirche, um nicht in eine fundamentalistische Sektenhaftigkeit zu versinken und um dialogfähig zu sein in einer Welt, die beides braucht, das Engagement für die Welt und das Christuszeugnis.

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