Generalsekretär Hartmut Steeb wird 65 Jahre

Seit drei Jahrzehnten prägt Hartmut Steeb als Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz die evangelikale Bewegung in Deutschland. Am Montag wird der quirlige Schwabe 65 Jahre alt.
Von PRO
Hartmut Steeb ist seit 1988 Generalsekretär der westdeutschen, nach der Wiedervereinigung seit 1991 der gesamtdeutschen Deutschen Evangelischen Allianz

Hartmut Steeb, der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), wird am 29. Oktober 65 Jahre alt. Steeb bekleidet das Amt seit über 30 Jahren. Im September nächsten Jahres will er in den Ruhestand gehen. Steebs Nachfolger wird der Diplom-Kaufmann Reinhardt Schink, der stellvertretende Vorsitzende des CVJM-Gesamtverbandes.

Unter Steebs Ägide baute die DEA ihre evangelistischen Aktivitäten aus. Steeb war beispielsweise Mitbegründer der Evangelisationsbewegung proChrist, er beförderte die Micha-Initiative und den Willow-Creek-Kongress sowie das GemeindeFerienFestival Spring in Deutschland. Rückblickend würde Steeb heute „weniger eigene Werke gründen und mehr Verbindlichkeit und Gemeinsinn erbitten“.

Entschlossener für Lebensschutz eintreten

Für den Ruhestand plant Steeb, mehr Zeit mit Frau Angelika, der Familie in Stuttgart, den zehn Kindern und den Enkelkindern zu verbringen, erklärt der Jubilar auf Anfrage. Die nächsten elf Monate will er noch dazu verwenden, seinem Nachfolger „einen guten Eingang zu verschaffen“ und „möglichst viel noch zu einem guten Ende zu bringen“. Steeb ist gespannt auf seinen Ruhestand, sagt aber: „Es ist genug, dass ein jeder Tag seine eigene Plage habe.“ Vielleicht, sagt er, werde er „auch noch manches Neue auf die Füße stellen“.

Steeb will sich auch über seinen Ruhestand hinaus weiter für geistliches Leben in Deutschland und gesellschaftliche Verantwortung engagieren. „Ich stehe für meine Positionen. Die hängen nicht von einem Amt ab.“ Steeb hat sich als DEA-Generalsekretär stets für den Schutz ungeborenen Lebens und den Erhalt der Familie eingesetzt. Dafür hat er oft und massiv Kritik aus unterschiedlichen Lagern geerntet. Rückblickend wünscht sich Steeb, er wäre „noch entschlossener für ein Engagement im Lebensschutz und in der Familienpolitik und klarer gegen manches Zeitgeistige“ angegangen. Froh ist Steeb darüber, dass er in Zukunft manchen „Querelen in Gremien“, die es leider gebe, aus dem Weg gehen könne.

Gottes Wort ist das Maß der Dinge

Steeb hält es für nicht zutreffende Schwarz-Weiß-Malerei, davon zu sprechen, dass die evangelikale Bewegung in zwei Flügel zerfalle: einen postmodernen, der die Gültigkeit des Wortes Gottes kritisiert, und einen traditionellen, der an der wörtlichen Inspiration der Bibel festhält. „Ich stehe dazu, dass die Bibel Gottes Wort ist, die verbindliche Grundlage von Lehre in der Gemeinde Jesu und für das Leben der Christen“, erklärt Steeb auf Anfrage. Wie die Evangelische Allianz lege er sich damit nicht auf eine bestimmte Inspirationslehre fest. Er sei aber der Überzeugung, dass Gottes Wort die menschliche Weisheit überrage, „dass wir in Gottes Wort die besten Hilfen für ein gelingendes Leben haben, die beste Anleitung zum Leben“.

Allerdings erkennt Steeb auch, dass es innerhalb der DEA unterschiedliche Auffassungen zum Bibelverständnis gibt, auch und gerade zu sexualethischen Fragen. „Die Unabhängigkeit von Menschen und ihren Meinungen und die Abhängigkeit von Gott sind das Entscheidende, was wir brauchen, auch in unserer Zeit“, konstatiert Steeb. Er sieht die Chance, dass die unterschiedlichen Perspektiven auf kontroverse Themen wieder näher aneinander geführt werden können durch „gemeinsames Hören auf Gottes Wort“ und „Anerkennung seiner Autorität“. Steeb: „Jesus hat für die Einheit seiner Jünger, seiner Gemeinde gebetet. Dazu gibt es keine Alternative.“

Von christlicher Medienarbeit wünscht sich Steeb in Zukunft „mehr Zielvereinbarung, mehr Entschlossenheit, mehr Evangelium in den Medien, kritischere Medienbeobachtung und weniger Streit in der Öffentlichkeit“. Christliche und auch „evangelikale Positionen“ sind seiner Meinung nach noch immer medial vermittelbar. „Wir haben viele Pro’s klar zu vertreten. Das sollten wir fröhlicher tun.“

Von: Norbert Schäfer

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