Früherer rheinischer Präses und EKD-Ratsvorsitzender Kock gestorben

Im Alter von 88 Jahren ist am Donnerstag der Theologe Manfred Kock gestorben. Kock setzte sich als EKD-Ratsvorsitzender für den Dialog zwischen Christen und Juden ein.
Manfred Kock

Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und rheinische Präses Manfred Kock ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 88 Jahren, wie die Evangelische Kirche in Köln und Region am Freitag mitteilte. Kock war von 1997 bis 2003 EKD-Ratsvorsitzender und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Wichtige Themen seiner Amtszeit waren neben dem ökumenischen Dialog und dem Verhältnis von Christen und Juden die Friedensethik und die Medizin- und Bioethik sowie die Zuwanderung und der Wandel des Sozialstaates. Er galt in seinen kirchlichen Leitungsämtern stets als ausgleichender Moderator.

Geboren wurde Kock am 14. September 1936 in Burgsteinfurt im Münsterland. Nach dem Abitur studierte er Theologie in Bielefeld-Bethel, Münster und Tübingen. In einer Bergarbeitergemeinde in Recklinghausen trat er 1962 seine erste Pfarrstelle an. Kock wechselte 1970 als Jugendpfarrer nach Köln, wo er bis zuletzt mit seiner Frau Gisela lebte. Er wurde Gemeindepfarrer, später Superintendent, und rückte schließlich 1988 an die Spitze des Kölner Stadtkirchenverbands.

Nach dem plötzlichen Tod des damaligen rheinischen Präses Peter Beier wurde er 1996 zum leitenden Geistlichen der rheinischen Landeskirche gewählt. Im November 1997 folgte überraschend auch seine Wahl zum Vorsitzenden des Rates, des höchsten Entscheidungsgremiums der EKD. Von 1988 bis 1992 und von 1994 bis 1998 war Kock Synodenpräses der Evangelischen Kirche der Union (EKU).

Der Theologe hatte zahlreiche Ehrenämter inne. Im Ruhestand stieg er weiter regelmäßig auf die Kanzel, hielt vereinzelt Vorträge und äußerte sich immer wieder öffentlich zu aktuellen Themen in Kirche und Gesellschaft. Für seine Verdienste erhielt er unter anderem das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband und den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. Kock war Vater von drei Kindern und Großvater von sechs Enkeln.

epd
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