Verteidigung der Meinungsfreiheit
Der Friedensnobelpreis ging in diesem Jahr an die philippinische Journalistin Maria Ressa und den russischen Journalisten Dmitri Muratow. Das teilte das norwegische Nobelkomitee am 8. Oktober in Oslo mit. Die beiden Journalisten wurden für ihren Einsatz für Meinungsfreiheit ausgezeichnet, die Voraussetzung ist für Demokratie und anhaltenden Frieden, wie die Vorsitzende des Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen, sagte. Der Friedensnobelpreis ist in diesem Jahr mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (über 980.000 Euro) dotiert.
Köln in allen Schlagzeilen
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat im Oktober das Kölner Pilotprojekt verteidigt, den Gebetsruf Muezzin von Moscheen unter Auflagen zuzulassen. Sie reagierte damit auf die kontroverse Diskussion in den sozialen Netzwerken über die Entscheidung der Stadt. „Köln ist die Stadt der (religiösen) Freiheit & Vielfalt. Wer am Hbf ankommt, wird vom Dom begrüßt und von Kirchengeläut begleitet“, schrieb sie auf Twitter. Viele Kölnerinnen und Kölner seien Muslime, erklärte die Kommunalpolitikerin und sprach von einem „Zeichen des Respekts“. Weit über Köln hinaus entstanden Diskussionen über den islamischen Gebetsruf.
Evangelischer Kirchentag präsentiert Präsident und Losung für 2023
Am 18. Oktober hat der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) das Motto sowie die Präsidentschaft des 38. Kirchentags in der fränkischen Metropole Nürnberg bekannt gegeben, der vom 7. bis 11. Juni 2023 stattfindet. Unter der Präsidentschaft von Thomas de Maizière soll die Losung „Jetzt ist die Zeit“ aus dem Markus-Evangelium 1,15 zum zentralen Ideengeber werden. Fünf Tage sollen Raum geben, über die drängendsten Fragen der Zeit zu diskutieren und Glauben praktisch gemeinsam zu leben.
Chaostage bei Bild
Der Verlag Axel Springer hat Bild-Chefredakteur Julian Reichelt am 18. Oktober mit sofortiger Wirkung von dessen Aufgaben entbunden. Nachdem Reichelt im Frühjahr bereits für einige Zeit freigestellt und nach einer Compliance-Untersuchung auf seinen Posten zurückkehrt war, teilte der Konzern mit, als Folge von Medienrecherchen im Oktober neue Erkenntnisse über das aktuelle Verhalten Reichelts gewonnen zu haben. Als der Vorstand dem nachgegangen sei, habe er erfahren, „dass Julian Reichelt auch nach Abschluss des Compliance-Verfahrens im Frühjahr 2021 Privates und Berufliches nicht klar getrennt und dem Vorstand darüber die Unwahrheit gesagt hat“. Der Vorwurf des Machtmissbrauchs soll weiter untersucht werden und Veränderungen auch innerhalb des Axel-Springer-Konzerns vorangetrieben werden.
Der Bundestag trifft sich erstmals
Am 26. Oktober ist der 20. Deutsche Bundestag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Die evangelische und katholische Kirche luden die Parlamentarier vor jeder Konstituierung zu einem ökumenischen Gottesdienst in Berlin ein. Prälat Martin Dutzmann ermutigte die Politiker während des Gottesdienstes dazu, sich bei ihrer Arbeit vom Vertrauen auf Jesus leiten zu lassen. „Ich kann Ihnen versichern: Es wird für Sie gebetet. Jeden Sonntag, wenn katholische, evangelische und orthodoxe Gemeinden sich zum Gottesdienst versammeln, wird für Sie gebetet“, sagte Dutzmann in seiner Predigt. Dabei gehe es vor allem darum, Gott um Schutz, Stärkung, Mut und Besonnenheit für alle Menschen in politischer Verantwortung zu bitten.