Forscher: Sodom von Meteoriten zerstört

Für den Untergang von Sodom und Gomorra gibt es eine neue Erklärung: Forscher haben Hinweise auf einen Meteoriteneinschlag gefunden, der die Grundlage für den biblischen Bericht bilden könnte.
Von Jörn Schumacher
Sodom und Gomorra

„Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war, ließ der HERR auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen. Er ließ ihre Städte einstürzen mitsamt ihrem ganzen Umkreis, auch alle Einwohner der Städte und alles, was auf den Feldern wuchs.“ So heißt es im Alten Testament bei 1.Mose 19,23. Sodom und Gomorra stehen nicht nur sprichwörtlich für eine göttliche Strafe, sondern wegen Abrahams Hartnäckigkeit auch für die Bereitschaft Gottes, um einiger weniger Gerechter willen Erbarmen für viele andere sündige Menschen zu zeigen. Gott ließ die Orte unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begraben wegen der Sünde ihrer Bewohner; aber gleichzeitig versicherte er Mose, dass er Sodom verschonen werde, wenn sich nur zehn anständige Menschen darin finden ließen.

Wissenschaftlich gesehen ist nicht bekannt, ob es Sodom und Gomorra gegeben hat, und wenn ja, wo sie lagen. Es wurden jedoch verschiedene Hypothesen darüber aufgestellt und wie die Orte untergegangen sein könnten. Viele Bibelwissenschaftler und Archäologen gehen davon aus, dass es sich nur um die Gegend rund um das Tote Meer in Israel handeln kann. So lautet etwa ein antiker Name für das Tote Meer „ama schel Sodom“ – „Meer von Sodom“, und im Arabischen heißt das Meer bis heute Bahr Lut, was so viel bedeutet wie „Meer des Lot“.

Bereits im Jahr 2015 teilte ein amerikanischer Archäologe mit, er vermute Sodom in der jordanischen Region Tall el-Hammam nahe der Jordanmündung am Toten Meer. Steven Collins von der katholischen Trinity Southwest University in Albuquerque fand damals bei einer ungewöhnlich großen bronzezeitlichen Stadt, die offenbar sehr plötzlich verlassen worden war, Hinweise auf eine gewaltige Explosion eines Objekts am Himmel über der Stadt, welche die 5,2 Meter dicke und 10 Meter hohe Stadtmauer zerstören konnte. Für ihn ist Tall el-Hammam der „beste Kandidat für die verschollene berühmt-berüchtigte Stadt Sodom, die nach biblischer Erzählung von Gott in einer feurigen Katastrophe für ihre Sünden und Freveltaten zerstört wurde“.

Geschmolzene Kügelchen aus Quarz, Nickel, Gold und Silber

Eine aktuelle Studie von einem Team aus Forschern hauptsächlich aus den USA gibt dieser Vermutung nun Recht. Die Forscher veröffentlichten die Ergebnisse ihrer mehrjährigen Ausgrabungen in Tall el-Hammam vor kurzem im Fachmagazin Nature Scientific Reports. Ein Meteoriteneinschlag vor etwa 3.600 Jahren könnte die Stadt zerstört haben. Dieses Ereignis könnte die Vorlage für die Geschichte in der Bibel gewesen sein.

Im Jahr 1650 vor Christus zerstörte ein Meteorit die Stadt Tall el-Hammam, so die These der Forscher. „Die angenommene Energie war größer als Explosion über Tunguska in Russland im Jahr 1908, wo ein Meteorit von 50 Metern Größe auseinanderfiel“, heißt es in der Studie. „Das allein war 1.000 mal mehr Energie als bei der Atombombe über Hiroshima freigesetzt wurde.“

Die Reste der dicken Stadtmauer enthalten demnach geschmolzenen Quarz, geschmolzene Tongegenstände, diamantartigen Kohlenstoff, Kügelchen aus geschmolzenem Kalk (CaCO3), Gips, Platin, Iridium, Nickel, Gold und Silber. Experimente zeigen, dass diese Materialien erst ab einer Temperatur von über 2.000 Grad Celsius schmelzen. Den Bruchstücken der Gebäude sowie den Knochen von menschlichen Skeletten könne man ansehen, dass sie wie durch eine Explosoin zerstört worden seien, so die Forscher. Sie kommen zu dem Schluss: „Wir halten es für möglich, dass die mündliche Überlieferung von der Zerstörung dieser Stadt durch ein kosmisches Objekt die Ursache sein könnte für die verschriftlichte Version von Sodom in der Genesis. Wir denken außerdem, dass die Erzählung in der Genesis gut übereinstimmt mit den bekannten Details einer kosmischen Einschlagskatastrophe.“

Es gebe viele Übereinstimmungen: Es fielen Steine vom Himmel, Feuer kam aus dem Himmel, dichter Rauch stieg aus Feuer hervor, eine große Stadt wurde zerstört, die Bewohner wurden getötet, alles Getreide der Region wurde zerstört. Damit sei natürlich nicht bewiesen, dass es sich um die biblische Stadt Sodom handelt, doch die Forscher merken an, dass die Beschreibungen sehr gut zu dem Verlauf eines solchen Meteoriteneinschlags passten.

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9 Antworten

  1. sollte eine Warnung sein an alle die aus unserem Gott einen Pappkameraden machen wollen !

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    1. @Stammtischbruder
      Das ist wirklich krass, wie Sie sich Gott vorstellen! Und welcher Hass auf andere Menschen in Ihnen steckt. Obwohl doch Jesus uns geboten hat, zu lieben.
      Obwohl sich doch UNSER Gott ein für allemal in Jesus offenbart hat. Und der konnte es, ohne einen Meteoriten vom Himmel zu schicken, ertragen, dass man ihn verhöhnt, bespuckt und als Verbrecher auf das Schändlichste hingerichtet hat.

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      1. @Katja: Na. Ich hoffe doch das das Gespötte gegen den Sohn Gottes bald ein Ende nimmt, ob mit oder ohne Meteroit. Jesus Christus ist gekommen um von dem Bösen zu erlösen, und nicht um die Menschen so zu lassen wie sie sind.

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        1. @Guest
          Diese Hoffnung kann ich nachvollziehen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Spötter nicht Gott selbst spotten, sondern bestimmte Ansichten von religiösen Menschen verunglimpfen. Und ich glaube (aus dem Grund, den ich oben genannt habe), dass dieses Gespött Gott gar nicht kränkt, weil er kein eitler Mensch ist, sondern dass nur Menschen in ihrer frommen Verletztheit den Spöttern die Meteoriten an den Hals wünschen.
          Ich glaube auch nicht, dass es unsere Aufgabe ist, Gott zu verteidigen. Als Petrus im Garten Gethsemane dem Knecht des Hohepriesters das Ohr abschlug, in der Meinung, damit Jesus verteidigen oder schützen zu können, wies Jesus ihn zurecht.
          Und nicht zuletzt könnte man sich schon fragen, worin denn die Erlösung sichtbar wird, wenn wir Menschen auch nach fast 2000 Jahren nach Jesu Leben, Sterben und Auferstehen immernoch so sind wie damals…? Besonders erlöst und zur Liebe befreit wirken mir übrigens auch viele Christen nicht.

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          1. keine ahnung was du hast katja, aber ich sah keinen hass in diesem kommentar vom stammtischbruder, lese mal die bibel dann weißt du was die welt erwartet die jesus christus ablehnen und in ihrer sünden standhaft bleiben wollen ! und ich muss ihm auch recht geben, zuviel wird über gott gespottet und eines darfst du nicht vergessen, denn wir haben kein kuschelevangelium sondern einen gott der auch tacheles spricht, es stehen nicht nur schocko verse in der bibel, sonder auch dass man das böse aufdecken soll…..liebe bedeutet auch die wahrheit zu sprechen, auch wenn es sich nicht gemütlich anhört. gott liebt alle menschen hasst aber die sünden die man einfach beim namen nennen muss auch wenn sie dir nicht schmeckt.

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          2. @Moni
            Genau diesen unbarmherzigen Unterton, den auch Du hast, meinte ich bei Stammtischbruder. Diese Haltung, die es völlig okay findet, wenn andere Menschen vernichtet werden. Die eiskalt Menschen in die Hölle schicken kann. Und die gleichzeitig von Liebe redet.

            Was ich „habe“ ist Folgendes:
            Ich glaube, dass es stimmt, was Jesus über sich gesagt hat: Dass er die Wahrheit über Gott ist. Dass, wer ihn sieht, den Vater sieht. Dass er mit dem Vater eins ist. Dass das höchste Gebot das Liebesgebot ist.
            Und ich glaube, dass man ALLES, was in der Schrift steht, an Jesus prüfen muss. Weil er das Zentrum ist und die Wahrheit.
            Was soll das für ein Gott sein, der so etwas sagt und seine NachfolgerInnen beauftragt, Ihre Feinde zu lieben und die zu segnen, die sie verfolgen, der ihnen gebietet, sieben mal siebzig Mal zu vergeben (was in der Symbolik bedeutet, dass die Vergebung kein Ende haben soll), wenn er es selbst nicht fertig bringt, seinen geliebten Geschöpfen alles zu vergeben, weil er so rachsüchtig und jähzornig ist und so gerne „Tacheles“ redet, wie Du es nennst?
            Glaubst du, Jesus hat gelogen?

            Was ich „habe“ ist außerdem das:
            Ich glaube, dass es stimmt, was im Johannesevangelium steht, dass Gott (die) Liebe ist. Da steht nicht: Gott ist meistens lieb, aber er kann auch anders!!
            Ich glaube, dass es stimmt, was Paulus in 1Kor13 an Eigenschaften der Liebe aufzählt. Und da steht nirgends, dass Liebe beinhaltet, bösartig zu sein und Menschen zu vernichten.

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          3. P.S.@Moni
            Die „Sünde gegen den heiligen Geist“ ist laut Jesus übrigens die einzige Ausnahme bei der Vergebung (allerdings ist Jesus hier nicht sonderlich klar, was diese Sünde ist – dem Kontext nach und den Gesprächen, die dieser Aussage Jesu vorausgehen und folgen, ist es wohl die Aussage der Pharisäer, Jesus handelte nicht im Geist Gottes, sondern er habe einen dämonischen Geist bzw. sei der oberste der Dämonen).

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  2. Nach 1. Mose 21,5 war Abraham 100 Jahre alt, als sein Sohn Isaak geboren wurde. Die Geburt Isaaks liegt zeitlich nicht lange nach dem Untergang Sodoms. (s. 1. Mose 18 bis 21). Bei keinem der gängigen chronologischen Systeme der Patriarchenzeit passt 1650 v. Chr. als Datum für den Untergang Sodoms: Beim frühesten angenommenen Erscheinen Abrahams müsste der Meteorit ca. 2060 v. Chr. eingeschlagen sein. Bei einer angenommenen Geburt Abrahams um 1950 v . Chr. wäre ca. 1850 v. Chr. der „Termin“. Vertritt man den sehr späten Beginn der Patriarchenzeit um 1500 v. Chr. kommt man 250 Jahre zu spät.

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  3. Mann will einfach nicht all dass zur Kenntnis nehmen..aber die Wahrheit ist HART…nur Ignoranten (nicht die Wahrheit zur Kenntnis nehmen) wollen nur alles ignorieren.!

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