FeG und Homosexualität: Gesprächsprozess gestartet

Der Bund Freier evangelischer Gemeinden ringt um eine Haltung in Sachen Homosexualität. Auf dem Bundestag in Solingen wurde deutlich: Es brodelt.
Von Nicolai Franz

„Wir sind keine Irrlehrer!“, ruft die Delegierte, Pastorin Friederike Meißner, ihrem Kollegen zu, der zuvor einen Vers aus dem Buch der Offenbarung, Kapitel 2, zitiert hatte. Der Angesprochene ist Matthias Lohmann, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) München-Mitte, er ist per Zoom zugeschaltet. Mit seinem Hinweis, dass Jesus Irrlehren nicht dulde, habe er nur auf ein grundsätzliches Prinzip hinweisen wollen. Es liege ihm fern, die Delegierte eine Irrlehrerin zu nennen, die offenbar in Sachen Homosexualität eine andere Position vertritt als Lohmann, nämlich eine offene.

Die Stimmung am 23. und 24. September in Solingen, wo der Bund FeG seinen „Bundestag“ abhält, ist aufgeheizt. Über weite Strecken geht es überhaupt nicht ums Zank-Thema, sondern um das, was Freie evangelische Gemeinden und deren angeschlossene Werke im Alltag tun: Gemeindegründungen, Seelsorge, Mission unter benachteiligten Jugendlichen auf den Philippinen. Sogar ein Video von einem Tauffest in einem Planschbecken in der Ukraine wird eingespielt.

Und doch schwelt es seit längerem im Bund FeG, wenn es um das Thema geht, wie Gemeinden mit homosexuellen Menschen umgehen können – und dürfen. Lange hat es einen wohl sehr weitreichenden Konsens innerhalb des Bundes gegeben: „Praktizierte Homosexualität“ sei Sünde.

Doch in den letzten Jahren hat sich nicht nur die Gesellschaft in dieser Frage für eine volle Akzeptanz für nicht-heterosexuelle Beziehungen geöffnet, bis hin zur sogenannten „Ehe für Alle“. 

Zwei Gruppen stehen sich gegenüber – dazwischen eine große Mitte

Während Landeskirchen schon länger gleichgeschlechtliche Ehen segnen, ist auch Bewegung in den Freikirchen zu beobachten. Die Befürworter einer Öffnung sind gut organisiert. Am 10. September gab es das erste Treffen von „Coming-In“, einem Netzwerk, das die evangelikale Szene öffnen will – auch den FeG-Bund.

Aber auch die konservative Seite ist nicht untätig. Am Samstag in Solingen stand ein Antrag einer Gruppe von FeG-Pastoren auf der Tagesordnung, der ein klares Signal und eine Abgrenzung von Gemeinden forderte, die etwa homosexuelle Partnerschaften segneten. Nach Gesprächen mit der Bundesleitung zog die Gruppe ihren Antrag zurück. Man wolle nicht „spalterisch“ wirken, erklärte einer der Antragssteller, Michael Wiche, der Pastor in Worms ist. Allerdings empfinde man das Verhalten von progressiven Gemeinden viel eher als spalterisch.

Die Vorgeschichte dazu ist kompliziert. Im Mai hatte die Erweiterte FeG-Bundesleitung einen Entwurf für den Bundestag im September vorgestellt. Darin hatte sie ihre konservative Haltung in Sachen Homosexualität bekräftigt, wie sie sie in einem Papier von 2019 veröffentlicht hatte. 

Ein Satz in dem Entwurf löste große Empörung unter den Delegierten aus: „Wenn Gemeinden hier einen anderen Weg wählen, markiert das aus unserer Sicht eine Störung der Balance aus Gemeinsamkeit und Vielfalt und eine Belastung der ‚Lebens- und Dienstgemeinschaft‘, die auf Dauer in der Regel nicht anders als durch ein Weitergehen auf getrennten Wegen aufgelöst werden kann.“

Kritiker veröffentlichten darauf einen Offenen Brief, in dem sie ihre Sorge äußerten, der Bund gebe ihren „kongregationalistischen“ Charakter auf. Das bedeutet, dass die Ortsgemeinden in vielen Fragen eine hohe Autonomie genießen. Im Gegensatz etwa zu Kirchen, die episkopal, also hierarchisch, geleitet werden. Die 250 Unterzeichner hatten Sorge, dass der Bund künftig Gemeinden ausschließen könnte, die in der Frage der Homosexualität eine andere Haltung haben.

Konsenspapier geplant

Der Bund zog die Notbremse, lud zu Gesprächsforen ein – und will nun einen Prozess in Gang setzen, an dessen Ende ein „prägendes Leitbild“ stehen soll. Darin soll es um Fragen wie das Bibelverständnis gehen, aber auch um eine Bewertung von „gelebter Homosexualität (und ggf. auch andere Formen sexueller Identität)“. Wenn es nach der Erweiterten Bundesleitung geht, wird darin ein Konsens formuliert, der für alle Gemeinden im Bund gilt. Aber: „Bei Abweichungen, mit denen wir im Einzelfall leben müssen, wünschen wir uns eine möglichst große Kongruenz“. Das würde bedeuten: Der Bund gibt eine klare Empfehlung für eine bestimmte Haltung – und Gemeinden, die sich anders verhalten, werden zwar nicht ausgeschlossen, wissen aber, dass sie sich außerhalb des Konsenses befinden.

FeG-Präses Ansgar Hörsting sagte gegenüber der Presse, es brauche „Gespräche, nicht einen Schlagabtausch“. Am Ende gehe es darum, den Konsens zu stärken. Er schätzte, dass sich etwa 95 Prozent der Gemeinden ein klares Leitbild wünschen.

Es steht dabei einiges auf dem Spiel: Konservative Gemeinden könnten den Bund verlassen, wenn er aus ihrer Sicht zu tolerant mit progressiven Gemeinden umgeht. Progressive könnten sich marginalisiert fühlen, wenn deren offene Haltung nur geduldet wird. 

Auch wenn auf dem Bundestag häufig das Wort „Konsens“ fiel, wurde dort sehr deutlich, dass eine umfassende Bewertung in der Frage nach Homosexualität ein solcher Konsens nahezu ausgeschlossen ist. Progressive Gemeinden werden ihre Meinung durch einen Gesprächsprozess wohl genauso wenig ändern wie konservative Gemeinden. Eher steht die Frage im Raum, wie der Bund mit den vorhandenen Unterschieden umgehen will.

Viele Gemeinden sind noch nicht so weit

Wie die tatsächlichen Meinungsverhältnisse im Bundestag sind, ließ sich nur schwer abschätzen. Die Aussprachen im Plenum zum Thema waren in etwa ausgeglichen. In den Gesprächsgruppen in kleinerer Runde scheint es dem Vernehmen nach aber auch mehr Äußerungen aus der Mitte gegeben zu haben, die die Bundesleitung grundsätzlich unterstützen. FeG-Präses Ansgar Hörsting schätzte den Anteil der in dieser Frage Konservativen auf etwa 95 Prozent.

Zwar war das Thema mit Abstand das emotionalste, das die Freikirchler in Solingen diskutierten. Immer wieder meldeten sich aber auch Delegierte, die ihren Unmut darüber ausdrückten, dass es überhaupt einen so großen Raum einnehme, weil es auch in den Gemeinden „Kapazitäten bindet“. Viele Gemeinden seien weit davon entfernt, sich damit zu beschäftigen.

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60 Antworten

  1. „Doch in den letzten Jahren hat sich nicht nur die Gesellschaft in dieser Frage für eine volle Akzeptanz für nicht-heterosexuelle Beziehungen geöffnet, bis hin zur sogenannten „Ehe für Alle“.“
    Die gesellschaftliche Entwicklung darf doch nicht biblischen Wahrheiten verändern. Gottes Wort ist in diesen Fragen sehr klar, Homosexualität ist Sünde und dem lebendigen Gott ein Gräuel. Auch die FeG`s müssen sich entscheiden, ob sie den „breiten-weltlichen Weg“ gehen wollen, oder dem Lamme folgen, sein Wort beachten, weil sie den Sohn Gottes lieben.
    Lieber Gruß Martin Dobat

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    1. Ich *hoffe* und be… ne, ich hoffe nur, darüber bete ich nicht… ich hoffe, ich irre mich, aber ich denke, dass das keine gesellschaftliche, sondern eine eigentlich biblische Entwicklung ist. Siehe „Endzeit“. Diese Hoffnung kommt auch daher, dass ich immer dieses „Oh, das ist ein Zeichen der Endzeit!“-Schreien gehasst habe. Aber ich komme nicht umhin, genau dies zu sehen. Die Zeichen sind viele, und die meisten davon sind so m.W.n. in der Geschichte noch nie vorgekommen.
      Ja, dieser Streit, sorry, dieser Angriff auf die Evangelikalen („einem Netzwerk, das die evangelikale Szene öffnen will“… nee, nicht öffnen, sondern zerstören, auch wenn es den allermeisten in diesem Netzwerk nicht bewusst sein dürfte) steht nicht allein.

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  2. Dazu sage ich nur: Jetzt bestimmt eine Minderheit auch schon in den Gemeinden, wie es zu laufen hat!

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    1. Naja, welche Meinung ist denn die Minderheit? Mein Eindruck: In der Generation über 50 wird da eine andere Meinung mehrheitsfähig sein als in der Generation unter 30. In 25 Jahren reden wie nicht mehr über dieses Thema – und sollten es eigentlich schon heute nicht mehr.

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      1. Wenn wir nicht mehr über dieses Thema und so manche andere sprechen, dann ist der Glaubensabfall vollkommen.
        L.G. Martin Dobat

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      2. Das ist eine Mär, dass alle jüngeren Menschen dem Mainstream folgen und Sexualität außerhalb des Schutzraumes einer Ehe zwischen einem Mann und einer Frau willkommen und von Gott gewollt heißen. Wenn ich in den liberalen Gemeinden nachfrage, ist es natürlich so. Wird aber in konservativen Gemeinden nachgefragt, wird das Meinungsbild natürlich nicht bestätigt. Unabhängig davon, wie groß der Anteil der U 30er ist, darf das auch nicht der ausschlaggebende Punkt sein, was Gott als sündig erklärt und was nicht. Wenn mir Gott durch sein Wort sagt, dass Sexualität außerhalb eines Rahmens, den er uns vorgibt, Sünde ist, ist es unerheblich, was der Zeitgeist dazu sagt. Wird aber darauf bestanden, dass die Bibel heute nicht mehr ins Leben sprechen darf, wird die Bibel nicht mehr gebraucht und wird überflüssig. Die Folge davon ist, dass wir nicht an den selben Gott glauben. Entweder es wird an einen humanistischen „Gott“ geglaubt, der die eigenen Meinungen und Sichtweisen in sich trägt oder es wird an den in der Bibel durch Jesus Christus offenbarten Gott geglaubt. Wo da Einheit und Brüderlichkeit herkommen soll, verschließt mich mir.

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        1. Das stimmt: nicht alle jungen Menschen denken gleich und nicht alle älteren Menschen denken gleich. Genauso wie sich auch die meisten Christen nicht in Schubladen pressen lassen. Es ist nämlich ebenso eine Mär, dass Befürworter einer Anerkennung gleichgeschlechtlicher Liebe die Bibel nicht mehr ins Leben sprechen lassen wollen. Vielmehr geht es darum, die Bibel ernst zu nehmen, sich die eigene Prägung bewusst zu machen und die Bibel im Kontext zu lesen und darin Gottes Willen für mein Leben zu erkennen. Das wäre spannend, hier tiefer einzusteigen, dann müsste man sich nicht gegenseitig den „richtigen“ Glauben absprechen – aber dazu sind Kommentarspalten vielleicht nicht der richtige Rahmen…

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        2. Klar. Da der Zeitgeist jedoch es ist, der dem widerspricht, was das Wort Gottes sagt, muss er auch benannt werden, weil hier „der Hase im Pfeffer liegt“.

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    2. Die Minderheit hat ihren Antrag, der spalterisches Potential hatte, zurückgezogen. Die Mehrheit betont die Eigenständigkeit der Gemeinden und mischt sich nicht in die Belange und seelsorgerliche Verantwortung anderer Gemeinden bzw. Gemeindeleitungen ein.

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    3. Guten Tag Herr Kappler, in Gemeinden sollten weder Mehrheiten noch minderheiten den Kompas vorgeben sondern allein die Bibel.

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      1. Und wer soll dann die Gemeinde leiten, wenn es keine „Mehrheiten“ gibt? Mehrheiten entscheiden wer in eine Gemeindeleitung entsandt wird, natürlich aber auch vor allem das Gebet.

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  3. „Praktizierte Homosexualität ist Sünde“. Mehr muss man dazu nicht sagen.

    Und wenn man weiss, dass immer noch Aidsinfektionen, aktuell auch Affenpockeninfektionen in ganz hoher Korrelation mit „praktizierter Homosexualität“ stehen, dann wird deutlich, warum diese Praxis im Sinne des Wohles der Mitmenschen abzulehnen ist.

    https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/affenpocken-fuer-kollektive-sorglosigkeit-ist-es-viel-zu-frueh-18198759.html

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  4. Die Bibel sagt:
    – Es ist Gott ein Gräuel
    – Gott hat sie in den Begierden ihres Herzens hingegeben in Unreinheit
    – sie haben ihre Leiber selbst entehrt.
    – sie haben Gottes Wahrheit in Lüge verdreht
    – es sind schändliche Leidenschaften
    – sie haben den natürlichen Verkehr vertauscht gegen den unnatürlichen
    – sie sind in Begierde zueinander entbrannt
    – sie haben Mann mit Mann Schande getrieben
    – sie erhalten den Lohn ihrer Verirrung.
    – sie werden das Reich Gottes nicht ererben
    – sie sind fremden Fleisch nachgegangen.
    Was ist an diesen Aussagen eigentlich nicht zu verstehen? Wie kann man bei diesen Aussagen ernsthaft behaupten praktizierte Homosexualität wäre für Christen akzeptabel?
    Leiter die soetwas behaupten sind blinde Blindenleiter, Wölfe im Schafspelz. M.K.

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  5. Gott segne den FeG-Bund. Es muss klar sein, und auch in die „schon so weiten“, „offnen“ Gemeinden hineinreichen: Wir verlieren, wenn wir Sünde nicht mehr Sünde nennen. Damit tun wir den Sünder nicht gut und geben Gott nicht die Ehre. Das wäre lieblos.

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  6. Der öffentliche Druck ist stark, da wäre es gut, Kurs zu halten um Orientierung zu bieten. Ein buntes Allerlei entspricht nicht der göttlichen Ordnung.

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  7. Mich stimmt schon länger traurig, sehr traurig, wie der Zeitgeist FEG und EFG unterwandert.

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    1. und mich stimmt es hoffnungsvoll, dass wir den Zeitgeist des 19. Jahrhunderts langsam überwinden – so unterschiedlich kann man das empfinden…

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  8. Wie der Präses auf die 95% kommt, weiß ich nicht – mein Eindruck ist ein ganz anderer!
    Ich bin froh, dass Bewegung in die Diskussion kommt und zuversichtlich, dass wir einen guten Weg finden werden, unsere Vielfalt – auch in theologischen und ethischen Fragen – in Einheit zu leben. Das an Gottes Wort gebundene Gewissen des Einzelnen achten, Glauben nicht als ein Abnicken von Dogmen, sondern eine lebendige Beziehung mit Jesus Christus zu begreifen, sich immer wieder zu prüfen und weiterzuentwickeln, beweglich bleiben – all das ist „typisch FeG“ und deshalb sind wir in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Wir neigen nicht zu Extremen und halten Unterschiede und Spannungen aus, das haben wir auch oft genug bewiesen. Die vielen Begegnungen auf diesem Bundestag, der gemeinsame Lobpreis, das gemeinsame Lachen und Feiern neben allen kontroversen und intensiven Debatten – das lässt mich hoffen! Wir werden es schaffen beieinander zu bleiben – als Gemeinden, die queere Menschen ausdrücklich willkommen heißen und gleichgeschlechtliche Ehen segnen – und als Gemeinden, die dies nicht tun werden. Ich bin froh, Teil eines so lebendigen Gemeindebundes mit vielen engagierten und differenziert denkenden Menschen zu sein.

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  9. Es macht mich sprachlos wieviel Lieblosigkeit, Respektlosigkeit, Verurteilung und Selbstgerechrigkeit in den vorangegangenen Kommentaren steckt, aber wundern tut es mich nicht. Und wenn immer schön mit der Bibel in der Hand die Keule geschwungen wird, hätte ich auch noch was dazu beizutragen:

    Jesus hat Homosexualität mit keinem Wort erwähnt noch verurteilt, aber er sagte was zu denen, die sich so verhalten haben wie oben beschrieben: Matthäus 23…das ganze Kapitel beschreibt es ziemlich gut!!! Wie aktuell die Bibel doch ist!!!

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    1. Wo finden Sie denn im Römerbrief den Begriff „Homosexualität“? Es werden vielleicht ein paar Dinge beschrieben, die bei flüchtiger Betrachtung danach aussehen. Gründliche Exegese lässt aber erkennen, dass das ein Fehlschluss aufgrund des eigenen kulturellen Vorverständnisses wäre. So viel Respekt sollte man, finde ich, vor dem Wort Gottes schon haben, dass man sich bemühen sollte, es sauber auszulegen.

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      1. Den Begriff Homosexualität gab es damals noch nicht. Trotzdem ist im Römerbrief genau DAS beschrieben, was wir darunter verstehen. So viel sollten Sie eigentlich verstanden haben! Hören Sie doch auf mit Ihrer Wortklauberei. Genau das ist der moderne Zeitgeist, der um das Bibelwort herumschleicht wie die Katze um den heißen Brei.

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        1. Mag ja sein, dass Sie im Römerbrief genau das lesen, was Sie schon immer unter Homosexualität verstanden haben. Da hat Sie der Zeitgeist mehr im Griff, als Sie vermutlich wahrhaben wollen. Was Paulus dort sagt, ist davon meilenweit entfernt, zu seiner Zeit dachte man schließlich noch etwas anders. Sie nennen es Wortklauberei, ich nenne es Exegese.

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      2. Es sieht aus wie eine Ente, es watschelt wie eine Ente, es quakt wie eine Ente. Also muss es … richtig, ein Elefant sein, der sich als Ente verkleidet hat.

        Findet man in der Bibel einen bestimmten Begriff nicht, heißt dies nicht automatisch, die hinter dem Begriff stehende Realität sei unbekannt gewesen. Sie begehen hier den „word-concept fallacy“.

        Da sie von Respekt gegenüber Gottes Wort sprechen (was ich ihnen glaube!), würden sie doch bestimmt in Bezug auf die Trinität nicht ähnlich argumentieren wollen: „Wo in der Bibel findet man den Begriff `Trinität´? Es werden vielleicht einige Dinge über Gott und Jesus gesagt, die bei flüchtiger Betrachtung danach aussehen usw.“

        Was ich immer wieder erstaunlich finde, ist der atemberaubende Brustton der Überzeugung, mit dem revisionistische Christen davon sprechen, dass ihre Sicht gründlicher Exegese und Hermeneutik entspricht. Ohne anscheinend auch nur in Erwägung zu ziehen, dass auch in den 2000 Jahren vor ihnen die Bibel ausgelegt wurde.

        Man kann wirklich gerne unterschiedliche Auslegungen diskutieren. Ich finde z. B. auch einige Argumente der Revisionisten herausfordernd. Aber ständig dieses „Ihr Konservativen habt einfach keine Ahnung von Exegese“ ist unredlich.

        Liebe Grüße

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        1. Der Unterschied zum Begriff der Trinität ist, dass in diesem Fall versucht wurde, Aussagen der Bibel über Gott, Jesus und den Heiligen Geist in ein Gesamtkonzept zu bringen – ich halte diesen Versuch für ziemlich geglückt, denn so macht für mich das Ganze Sinn.
          Beim Thema Homosexualität landet man allerdings mit der konservativen Auslegung in einem Widerspruch. Denn wenn a) Homosexualität Sünde ist und b) es Menschen gibt, die homosexuell sind und das auch nicht willentlich ändern können (und das ist inzwischen nachgewiesen, dass dem so ist), dann hieße das c), dass Gott Menschen erschafft, die von vorneherein vom Heil ausgeschlossen sind. Das widerspricht einer Menge anderslautender Aussagen der Bibel. Folglich muss ich hier in meinem Denken irgendwo falsch abgebogen sein und muss das revidieren. Das finde ich schon sehr offensichtlich. Mit zu bedenken ist übrigens auch, dass im Lauf der letzten 2000 Jahre so einige ethische Themen in ähnlicher Weise neu bearbeitet wurden. Dass das beim Thema Homosexualität so lange dauert, ärgert mich.

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        2. @Jutta
          Am Kommentar von „Gast“ kann man sehen, WO die falsche Abbiegung stattfindet: bei seinem Bild mit Ente und Elefanten. Denn es ist schlicht falsch, dass das, was in den biblischen Texten beschrieben wird, so aussieht wie „Homosexualität“ in dem Sinne, wie wir es seit dem 19. Jhd begonnen haben zu verstehen: eine lebenslang bestehende, nicht veränderbare, nicht frei wählbare Orientierung gleich der Heterosexualität, das Gesamtpaket von Verliebtsein, Wunsch nach intimer Beziehung auf allen Ebenen (geistig, seelisch, körperlich), Treue, Bindung…

          Was sehen wir dagegen in den biblischen Texten?
          1. ausschließlich MÄNNER (in Röm 1 sind, wenn man dem griech. Urtext + der Auslegungsgeschichte mindestens bis Luther folgt, keine homosexuell verkehrenden Frauen gemeint)
          2. an Emotionen NUR Wollust/Begierde (Römerbrief, Sodom&Gomorrah)
          3. NUR bestimmte Sexualpraktiken (zB mit Minderjährigen oder Sexsklaven, s.Korintherbrief, Römerbrief, evtl. Leviticus, wobei die hebräische Formulierung so schwammig ist, dass es keine einheitliche Meinung gibt, was damit bezeichnet ist)
          4. im Römerbrief explizit, in den anderen Texten aufgrund des kulturellen Kontexts zwingend mitzudenken – heterosexuell verheiratete Männer oder zu Sexdiensten unfreiwillig oder durch päderastische Gepflogenheiten kulturell bestimmte Minderjährige oder Sklaven.
          5. eine „Begierde“/ ein Verhalten, was daraus entspringt, dass heidnische Menschen, die in heterosexuellen Beziehungen leben, Gott ablehnen (Römerbrief).

          Was sehen wir nicht? Schwule Männer. Und schon gar nicht allgemein homosexuelle Menschen.

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    2. Ich habe keine Verurteilung bemerkt, nur sachliche Kommentare, was die Bibel zu Homosexualität sagt. Wenn das verurteilend ist…?
      Zudem wird für mich aus dem allen nicht ersichtlich, dass Gemeinden, die der Meinung sind, dass Homosexualität Sünde ist, auch Lieblos zu homosexuell empfindenden Menschen sind. In unserer Gemeinde ist das kein Widerspruch.

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      1. @ Frau Böttjer, vielleicht ist Ihnen bisher noch nicht aufgefallen, dass die Bibel im AT und NT gar nicht von Homosexualität redet. Dieser Begriff und die wissenschaftliche Erkenntnis, dass es sowas wie Homosexualität gibt, ist geschichtlich gesehen, recht neu. Es wird in den viel zitierten Stellen von Sex unter Männern, meinetwegen auch mal unter Sex unter Frauen (Römer) geredet, aber können Sie nicht sehen, dass es einen Unterschied gibt zwischen Sex unter gleichgeschlechtlichen und Sex unter homosexuellen Menschen? Wie würden Sie sich bezeichnen, wenn Sie morgen mit einer Frau schlafen, übermorgen wieder zu Ihrem Mann ins Bett zurückkehren, etwa lesbisch, homosexuell? Ich wette Nein! Ich persönlich habe meine Rolle nicht vertauscht und schlafe nun mit Frauen…das wäre nämlich für mich Sünde…es geht einfach nicht, es ist mir nie in den Sinn gekommen. Warum können Christen wie Sie und die vielen anderen hier den Sinn dieser Verse nicht erkennen? Die Folge von Sünde sind der Abfall von Gott und die ganzen Vorgänge, die in Römer beschrieben werden. Ich finde mich absolut nicht darin wieder. Ich habe erst vor 10 Jahren zum Glauben gefunden und Jesus als meinen Freund und Retter wirklich kennengelernt, aber heterosexuell bin ich deswegen noch lange nicht (geworden), auch wenn sich das meine liebe Familie so sehnlichst gewünscht hätte. Was für eine Illusion!? Und warum halten sich so viele meiner schwul-lesbischen Mitstreiter*innen immer noch an Gott, die Bibel, ihre Kirchen (wo es möglich ist), wo sie doch eigentlich „abgefallen“ sein sollten? Es scheint alles so verdreht bei den Christenmenschen hier, die Homosexualität immer sofort als Sünde deklarieren. Wussten Sie eigentlich auch, dass dieses „Wörtchen“ gern in den 50/60er Jahren von amerikanischer (evangelikaler) Seite Einzug in manche Bibelübersetzung hielt? Es stand vorher nie da. Dort, wo es um Missbrauch, Prostitution, ungleiche hierarchische Verhältnisse ging, hat man einfach das Wort „Homosexualität“ gesetzt und prompt wurde die Stigmatisierung der betroffenen Personen nochmal um einiges angeheizt, was für ein „Segen“!!!

        Es ist selbstredend lieblos und verurteilend, wenn Homosexuellen immer wieder vorgedroschen wird, ihr ganzes Leben sei Sünde. Und kommen Sie nicht mit der Unterscheidung zwischen Täter und Tat…das ist Unsinn. Es ergibt keinen Sinn, die homosexuelle Tat von „dem Homosexuellen“ abzugrenzen. Sex ist nicht alles was einen Homosexuellen ausmacht. Ich hatte schon als Kind homosexuelle Gefühle, Gedanken und Gebaren ohne mir bewusst zu sein, was es bedeutet und Sex mit Männern kam mir bis weit über mein Teenagerdasein nicht in den Sinn. Ich wollte eine Frau heiraten und ihr lebenslang treu sein, eine Familie gründen, aber irgendwann kam der Zeitpunkt, als mir ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde, weil es nicht ging, weil ich erkannte, was ich damals als Kind schon im Kopf hatte: Ich war nicht dafür bestimmt!!!

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    3. @Herr Goseberg, es macht mich sprachlos wie weit man Gottes Gebote und die Schrift mittlerweile in den Kirchen nicht mehr ernst nehmen will. Die Lieblosigkeit und die Selbstgerechtigkeit gegenüber Gott und der Heiligen Schrift machen Angst und sprachlos. Kein wunder das unsere Kirchen leer sind es wird das erzählt was die Menschen hören wollen und das kann man überall einsammeln. Die Bibel sagt uns nicht was wir hören wollen, sondern dass wir alle Sünder sind und zwar von Jugend auf. Der einzige Weg davon frei zukommen ist die Vergebung der Sünden durch unseren Herrn Jesus Christus. Dafür müssen wir aber erst einmal diese Gnade annehmen wollen. Es wird schwerlich funktionieren, wenn wir uns permanent rechtfertigen wollen mit allem was wir tun.

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      1. @Herr oder Frau Gast: Bei uns in der Kirche gern auch Gemeinde wird sehr wohl ernst genommen, was in der Bibel steht und klar das Evangelium verkündet und stellen Sie sich vor, ich habe davon sehr profitiert: Nach 5 Jahren „nur zuhören“ habe ich Jesus persönlich kennenlernen dürfen und darf mich heute ganz bewusst Christ nennen. Die Botschaft war für mich so befreiend und „anziehend“, dass ich einen Neuanfang wagte und meine alte fundamentalistisch schwarz-weiße Vergangenheit vorerst ruhen lassen konnte. Leider poppt sie immer wieder auf wie hier gerade, wo mir immer wieder der Spiegel der Sünde vorgehalten wird, wobei ich merke, dass die Homosexuellen „ein wenig sündiger“ an den Pranger gestellt werden. Ich würde zu gerne aus dem Nähkästchen plaudern wieviel Sünde in unseren „lieben Gemeinden“ ausserhalb dieses Themas immer wieder schön unter den Teppich gekehrt wird, obwohl wir in der Bibel bis zu hundert mal so viele Bibelstellen dazu finden, aber ich stelle mich nicht auf das gleiche Level wie die anderen hier, die meinen, gläubige Homosexuelle als Christen zweiter Klasse bezeichnen zu können, wie es gewisse Antragsteller im FeG-Bundestsg darstellen wollten. Die Leere der Kirchen ist mitnichten darauf zurückzuführen, dass das Evangelium „weich gespült“ wurde oder dergleichen, sondern weil sich Kirchen vielerorts der Realität entziehen und soweit abseits von Wissenschaft, sinnvoller Ethik, historischer Aufarbeitung und klugem Bibelverständnis fungieren, dass man nur davon fortlaufen möchte…so ich damals auch… und die meisten Jugendlichen aus meiner liebevollen aber doch völlig verstockten Brüdergemeinde (EFG) ebenso.

        Gnade habe ich erfahren…und wie, das kann ich hier kaum beschreiben!!!

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  10. Und an einer Stelle möchte ich widersprechen: „Die Befürworter einer Öffnung sind gut organisiert“ stimmt einfach nicht. Coming-In als Initiative ist sehr lose bis gar nicht organisiert, hier befindet sich alles noch in den Kinderschuhen. Die Veranstaltung „Coming In“ am 10. September war grandios – aber eine ökumenische Veranstaltung, nur ein Teil der Besucher:innen kam aus FeG. Die bisherigen „Willkommensgemeinden“ sind untereinander nicht vernetzt und kennen sich teilw. gar nicht.
    Wenn jemand gut organisiert ist im Bund FeG, dann sind es die „Konservativen“ durch ihre „Initiative Bibel und Evangelium“ mit eigener Homepage und Verlautbarungen. Durch dieses konzertierte Auftreten sind sie lauter, als ihre bloße Zahl es hergibt.
    Die erste versöhnliche Geste aus dieser Richtung war am Freitag der Rückzug ihres Antrags und eine persönliche Entschuldigung für ihr Vorgehen. Das hat vielen im Saal großen Respekt abgenötigt und Hoffnung auf Versöhnung gegeben. Am Samstag wurde die Verlesung des Rückzugs leider für Seitenhiebe genutzt… Für die Einheit des Bundes wird es eine entscheidende Rolle spielen, wie diese bestens vernetzte Gruppe sich verhält.

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  11. Hier wird wieder lieblos auf homosexuelle Geschwister gedroschen.
    Wo ist die Liebe untereinander, von der unser HERR Jesus Christus in Joh.13,35 spricht?
    „ Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“
    Das der Bund FeG sich mit dem Thema auseinandersetzt, ist legitim und eine Sache des BFeG.

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    1. „ Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ Steht in den 10 Geboten nicht: Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, und deinen Nächsten wie Dich selbst? In DER Reihenfolge! Und sagt der HERR nicht selbst: Wer mich liebt, wird meine Gebote (d.h. das Wort Gottes, Anm. jo146) halten? Auf die Reihenfolge kommt es an!

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      1. und .. die Liebe erfreut sich an der Wahrheit siehe 1Kor. 13… Homosexualität ist Gott ein Gräul

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    2. Lieber Josef,
      viel erschreckender ist doch, wenn Sünde schöngeredet wird.
      Wie sollen denn Menschen heil werden, wenn ihnen kein Ausweg aus der Sünde gezeigt wird, sondern ihnen sogar vermittelt wird, alles wäre „gut“?

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  12. Die Kommentare zu diesem Trigger-Thema für Fundamentalisten bringen ja nun zum wiederholten Male nichts Neues oder gar Ergiebiges.
    Die Fundamentalisten hier üben sich in einem vollauf kulturpessimistischen Dualismus: draußen die böse Welt, der Mainstream, Gottlosigkeit und Verführung. Dem kann man nur durch den Rückzug auf das vermeintlich sichere Fundament einer biblizistischen Ideologie und Abschottung gegenüber der bösen Wirklichkeit begegnen. Das ist eine Angstreligion, die einen Feind braucht und die sich gegen jede Einsicht historischer, humanwissenschaftlicher, naturwissenschaftlicher Erkenntnisse abschotten muss, weil diese deutlich machen, dass der Kaiser Fundamentaliens splitternackt ist!
    Deshalb wird es auch zu Trennungen kommen, denn diese Form von Religion ist letztlich mit einer offenen, weltzugewandten, neugierigen, wissenschaftsaffinen und kooperativen Haltung inkompatibel. (Ein kurzer Blick in Max Webers religionsoziologie kann hier sehr erhellend sein!)
    Von fundamentalistischer Seite begegnet hier erneut das ermündend tröge zusammenhanglose Zitieren von Bibelversen und die unbegründetet Aussage, dass Gott selber es so sähe, wie der jeweilige Kommentator. Jedwede exegetische und hermeneutische Reflexion wird kategorisch verweigert.

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    1. Ja leider gibt es in dem Thema nichts neues die Fundamentalisten, welche die Bibel mit Macht im Inhalt ändern wollen bringen keine Argumente anhand der Bibel. Leider werden Menschen die auf der Suche nach der Wahrheit in der Bibel sind stark diffamiert und in eine Ecke gestellt. letztlich läuft es für jeden einzelnen Menschen auf eine Entscheidung hinaus. Entweder ich nehme es hin und an was Gott sagt oder eben auch nicht. Siehe die Kommentare weiter unten.

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      1. Die exegetischen und hermeneutischen Einsichten liegen auf dem Tisch. Dass Sie diese konsequent ignorieren und ständig denselben „Quark kneten,“ ist nicht überraschend. Ihre alternativen Fakten, vermittels derer Sie andere bezichtigen die Bibel ändern zu wollen, sind schlicht töricht und wie gesagt grob wahrheitwidrig! Aber auch das ist weder neu noch überraschend in Ihren Kommentaren!

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        1. Seit 3000 Jahren war es klar was in der Bibel steht. Jetzt kommen Sie und wissen es besser. Alle Achtung.

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      2. „…die Fundamentalisten, welche die Bibel mit Macht im Inhalt ändern wollen bringen keine Argumente anhand der Bibel.“ Genau das Gegenteil ist der Fall! Fundamentalisten ändern nicht den Inhalt der Bibel, sie verteidigen ihn. Entschuldigung, aber wie passt denn der erste Satz Ihres Beitrages zu dem Rest ? Verstehe ich nicht. Das sollten Sie doch nochmal klarstellen.

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  13. Letztendlich werden hier aber Menschen diskriminiert und diffamiert (sogar wieder einmal mit der Krankenkarte, das ist ganz widerwärtig – @Gironimo) und das im Namen Gottes. Wenn ich davon ausgehe, dass Gott das Gute will, weil er die Güte und die Liebe selbst ist, dann sollten doch ethische Maßstäbe, die sich diesem Gottesglauben verdanken, ebenfalls das Gute und die Liebe wollen und fördern. Gott ist eine Freund des Lebens. Dass honmosexuelle Menschen, die in akzeptierten Liebesbeziehungen Leben, irgend eine schädliche, das Leben beschädigende Wirkung hätten, ist eine absurde Annahme, die durch überhaupt nichts Bestätigung findet. Dass die Homophobie fundamentalistischer Kreise Menschen diffamiert, ausgrenzt und zutiefst beschädigt, ist leider die beschändende Realität. Wer hier zutiefst unmoralisch handelt, ist evident.
    Ich wundere mich manchmal, das homosexuelle und queere Menschen überhaupt noch anklopfen und Geschwister sein möchten angesichts der beschämeden Erfahrungen, die sie machen mussten. Da kann man nur dankbar sein für Veranstaltungen wie „Coming-in“.

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    1. „…dass Gott das Gute will, weil er die Güte und die Liebe selbst ist..“ Richtig, aber dass ER darüberhinaus auch ein gerechter Richter ist und sein wird, jede/n richten wird, der sich Seinem Wort entgegenstellt, das wird meistens unterschlagen.

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  14. Nun, diesen Schöpfungsauftrag erfüllen ja viele nicht, manche können oder wollen keine Kinder bekommen oder heiraten erst jenseits der Menopause – auch Paulus erfüllte im Übrigen diesen sog. Schöpfungsauftrag nicht. Er war sogar der Meinung, dass es besser sei ehelos zu bleiben – nur wenn man mit seiner Sexualität nicht klarkäme, solle man heiraten. Das zeigt mir zwei Dinge: Zum einen gibt es in der Bibel mehr akzeptierte Lebensformen als die Ehe – und zum anderen käme es mir in der aktuellen Situation grausam vor zu sagen (ich formuliere mal etwas überspitzt und augenzwinkernd): „Du bist sexuell unter Druck und hetero? Na dann heirate doch! – Und du? Du bist sexuell unter Druck und liebst gleichgeschlechtlich? Ja sorry, du darfst deinen Liebsten nicht heiraten und muss riskieren, immer wieder in Sünde zu fallen. Aber ist ja nicht schlimm, freu dich doch dass du – im Gegenzug zu deinem Hetero-Kumpel mit seinem erfüllten Sexualleben – für den Herrn leiden darfst.“

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  15. Jesus selbst, Paulus und noch einige andere biblische Personen haben diesem Schöpfungsauftrag der Fortpflanzung auch nicht entsprochen. Und nun?

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    1. Was „und nun“ ? Tatsache ist, dass, wenn Menschen, die es wollen und die es können – sich mit ihrer Fortpflanzungsfähigkeit vermehren – , dass die notwendig sind, damit ein Volk weiterlebt. Und wenn es davon nicht genug gibt, wird die Erde irgendwann menschenleer. Ihnen egal? Gott nicht. Im übrigen redet hier Gott nicht von einem „MUSS“. Niemand muss, aber Gott möchte es so, Es ist „normalerweise“ im Menschen so angelegt, dass er sich über seinen Sexualtrieb vermehren kann. Es ist wiederum „Wortklauberei“, die ich Ihnen weiter oben schon vorgehalten habe. Irgendwo finden Sie immer einen Anhaltspunkt zu meinen, die Bibel widerlegen zu müssen.

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    2. Jesu Auftrag auf der Erde war nicht, eine Familie zu gründen. Er kam, um für die Sünden der Menschheit zu sterben und ihnen das Heil zu bringen. Auch für Paulus wäre eine Ehe wohl kaum das Richtige gewesen, dann hätte er nämlich seinen Auftrag zur (damaligen) Welt-Mission nicht erfüllen können. Sie führen hier Einzelne an, für die eine Familie mit Kindern doch einfach nur absurd gewesen wäre. Für die Allgemeinheit galt diese Enthaltsamkeit ganz bestimmt nicht, jedoch für Einzelne. Ich verstehe, ehrlich gesagt, nicht, wie Sie gerade Jesus Christus und Paulus hier ins Feld führen. Was soll diese Spitzfindigkeit?

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  16. Naja, auch Singles, die sich an Gottes Wort halten, oder auch Ehepaare,die keine Kinder bekommen können, sind ja nicht fruchtbar und mehren sich nicht. Trotzdem würde niemand sagen, dass sie sich gegen Gottes Willen verhalten.
    Sicher in der Bibel erkennen können wir aber, dass Gott die Menschen als Mann und Frau geschaffen hat und dass es sein Schöpfungsplan war, dass sie heterosexuelle Paare bilden, siehe 1.Mose.
    Ganz sicher ist aber auch, dass Gott homosexuell empfindende Menschen genauso liebt wie alle anderen auch. Das können wir Menschen nicht auflösen und für die betreffenden Menschen keine allgemein gültige Lösung anbieten. Es ist Gottes Aufgabe,ihnen zu zeigen, wie sie mit diesem Problem umgehen sollen und ihre Aufgabe, Gott zu gehorchen. Unsere Aufgabe als Mitchristen ist es, sie zu lieben, sie nicht zu verurteilen und mit ihnen einen gangbaren, biblischen Weg zu suchen und dafür zu beten.

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    1. „Es ist Gottes Aufgabe, ihnen zu zeigen, wie sie mit diesem Problem umgehen sollen und ihre Aufgabe, Gott zu gehorchen.“ – ganz genau. Dazu passt, was in der Verfassung des FeG-Bundes steht: „Das an Gottes Wort gebundene Gewissen des Einzelnen wird geachtet“
      Für mich bedeutet es zwingend, dass wir unterschiedliche Schlussfolgerungen in dieser Frage aushalten müssen.

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  17. Die 95 % „Konservative“ irritieren mich jetzt etwas, bedeutet das, dass 5 % „Modernisten“, also eine kleine Minderheit, den Verein aufmischen will ?

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    1. Nein. Diese 95% sind völlig aus der Luft gerissen. Die Wortbeiträge auf dem Bundestag waren eher ausgeglichen und die große Mehrheit hat sich bisher wenig mit dem Thema beschäftigt – hier bewegt sich aber langsam etwas.

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  18. Ohne nun über das Schriftverständnis zu diskutieren möchte ich Ihnen doch eine Frage stellen.
    Vor 200 Jahren lebten eine Milliarde Menschen auf unserer Erde, 1960 waren es 3 Milliarden, 1999 sechs Milliarden und heute sind es über 8 Milliarden Menschen.
    Wann genau meinen sie, dass wir als Menschheit den Schöpfungsauftrag erfüllt haben?

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  19. Zwei Fragen dazu:

    1. Wie wollen kinderlose Paare dem Schöpfungsauftrag Gottes entsprechen?
    2. Wie entsprechen Schwule und Lesben, wenn sie alleine bleiben, dem Schöpfungsauftrag Gottes?

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  20. „ Homosexuelle können homosexuell sein, bis es ihnen aus den Ohren rauskommt…“

    Also das ist eine echt homophobe Äußerung.
    Schämen sollten Sie sich.
    So etwas gehört nicht hier hin, das ist rechtspopulistisches Gedankengut.

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  21. Die Beschreibung der dualistischen Haltung von @Carvalho bringt die Ursache unterschiedlicher Meinungen von Christen sehr gut zum Ausdruck. Da ist aber auch die Trennlinie unter Christen. Die Bibel sagt aber, dass man 2 Herren nicht gleichzeitig dienen kann: Gott UND der Welt. Da stehen wir gerade. Auch beide Haltungen unter einen Hut zu bringen wird nicht funktionieren. Christen müssen sich irgendwann klar werden, dass die beiden Entwürfe zumindest in einer Ortsgemeine nicht gleichzeitig funktionieren können. Man wird dann auf beiden Seiten unglaubwürdig.

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  22. @Matze
    NEIN, der Dualismus ist nicht die christliche Konsequenz und Lösung, sondern eine radikale Sonderentwicklung, die aus dem Christentum eine bildungsfeindliche und sprachunfähige Fundamentalistenclique macht. Es wird vermutlich zu Trennungen kommen, aber nicht zwischen Christen und der Welt, sondern zwischen fundamentalistischen Ideologen und bildungsaffinen, weltoffenen, neugierigen und kooperationsfähigen Christen, die im Dialog mit ihrer Zeit Licht und Salz sein wollen, die bereit sind, auch zu lernen von verschiedenen Wissenschaften und auch anderen Religionen und Weltanschauungen. Viele Bildungsinitiativen wie Worthaus, Reflab u.a.m. sind hier wegweisend…
    (Hingegen treffen sich bei Bibel & Bekenntnis eher die „alten weißen Männer“ Fundamentaliens und bleiben – Gott sei Dank – weitgehend ohne Resonanz!)
    @Jo146 (ehedem E. Weber)
    NEIN, Homosexualität wird nicht propagiert, schon gar nicht in den Freikirchen, die jetzt – ernorm verspätet – in den Diskurs einsteigen. Hier auf eine politische Agenda anzuspielen, ist eine Verschwörungstheorie, die sich bei den z.B. Altright, der religiösen Rechten (z.B. E. Metaxas) u.a.m. als „Kulturmarxismus“ findet, eine besonders bizarre Variante findet sich bei dem faschistischen Putinflüsterer A. Dugin…
    Es geht bei der Diskussion darum, Menschen ihre Menschenrechte auch in Glaubenfragen zuzugestehen.
    Es fällt immer wieder die kollosale Empathielosigkeit fundamentalistischer Diskutanten gegenüber der Lebenswirklichkeit der Betroffenen auf! Das war und ist und bleibt unmoralisch!

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    1. Wenn dem nicht so sein sollte, dann tut mir das aufrichtig leid.
      Dann muss ich mich wohl mit der Tatsache anfreunden, dass zwei verschiedene Menschen mit den exakt selben sprachlichen Manierismen (!) den exakt identischen inhaltlichen Unfug (!) posten.
      MfG

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  23. Ich frage mich gerade, wie Menschen, die Jesus noch nicht kennen, auf den einen oder anderen Komentar in diesem Chat reagieren würden. Wir sollten uns daran erinnern, dass es reine Gnade ist, dass wir in die Gegenwart Gottes kommen dürfen. Wir alle scheitern an dem roten Faden Gottes und dürfen über Jesus immer wieder Vergebung erlangen. Wir sind oft sehr lieblos gegenüber Homosexuellen! Es ist dem Herrn übrigens genauso ein Gräuel, wenn wir geizig sind, das Finanzamt betrügen, jähzornig und lieblos sind. Man könnte noch viel mehr Dinge aufzählen, die dem Herrn keine Freude machen. Da brauche ich nur in den eigenen Spiegel zu schauen. Meiner Ansicht nach sagt die Bibel deutlich, dass Gott Mann und Frau für die Ehe geschaffen hat, und dass alles was diesen Rahmen verlässt Gott missfällt. Da sollten wir auch nicht versuchen Gottes Wort nach unseren Wünschen auszulegen. Wenn man in einer Fußballmannschaft aktiv mitspielen möchte kann man auch nicht nach seinen eigenen Regel spielen, sondern muss die Regeln die für diese Spiel vorgesehen sind akzeptieren. Halte ich mich nicht daran, stellt der Trainer mich vom Platz. Deshalb darf ich trotzdem noch ins Stadion.Wir sollten jeden homosexuellen Menschen mit den Augen des Herrn Jesus ansehen und sie herzlich in der Gemeinde willkommen heißen. Wer aktiv in der Gemeinde mitarbeiten möchte, sollte daher nicht offensichtlich in Sünde leben. Das gilt nicht nur für gelebte Homosexualität, sondern auch für viele andere Dinge. Prüfen wir uns also selbst, bevor wir mit Steinen werfen.

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    1. @Marco genauso ist es. Die Fehltritte sind unendlich von uns allen. Wenn wir das erkennen haben wir schon den ersten Schritt getan nämlich hin zur bitter nötigen Vergebung. Geiz und Geldgier werden oft erwähnt von Jesus selbst als auch vom Apostel Paulus. Homosexualität ist auch eine Sünde, wie Geiz die Vergebung braucht. Wichtig ist nicht vertuschen. Im Licht der Wahrheit erkennen wir unsere Sünden nicht in einer privaten Meinung zu einer gesellschaftlichen Haltung die gerade „in“ ist. Das Problem an der ganzen Diskussion ist gar nicht der Umgang miteinander sondern es geht darum steht für alle noch in der Bibel die Wahrheit oder nicht. Ein Teil der Christen stellt das offenbar in Frage oder kehrt das um und hier wird tatsächlich schwierig vor allem für Menschen die Gottes Wort als wahr annehmen diese werden dann von Carvalho auf böse und übelste weise als Fundamentalisten beschimpft das macht mir angst und mich traurig zu gleich … wo soll dass den hinführen?

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      1. @Gast: Ich unterstütze Ihre Ausführungen im Vollsten. Genauso ist es. Vielleicht darf ich noch ergänzen:
        Wir brauchen DIE Wahrheit außerhalb uns selbst, außerhalb von Jo146, von Carvalho und Gast. In uns selbst liegt nie die Wahrheit. Sie liegt aber vollständig in der Bibel, also außerhalb von uns selbst. DIES müsste vor allen Kommentaren erst einmal grundsätzlich festgestellt und als Konsens vereinbart werden. Erst DANN wird es ein wirklich konstruktiver, sinnvoller Gedankenaustausch. Sonst stochern wir ständig wie die Halbblinden im Nebel herum.

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    2. NEIN, der Vergleich moralischer Fehltritte, die sich dem willentlichen Handeln des Menschen verdanken, mit einer persönlichkeitskonstitutiven Eigenschaft, nämlich homosexuell zu sein, ist ein Kategorienfehler, also schlicht falsch und darüber hinaus zutiefst unethisch! PUNKT!
      @Gast
      Neuerlich gefallen Sie sich in Falschaussagen. Dazu gibt es ein Gebot (bzw. mehr als nur eines)! Offenbar gilt das Falsch-Zeugnis-Reden für Sie noch immer nicht!

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