Emotional statt sachlich: Studie untersucht Wahl 2025 auf Social Media

Über Freude und Hoffnung bis hin zu Wut und Angst: Eine Analyse zeigt, dass es bei der Bundestagswahl 2025 auf Social Media emotional hoch herging. Zwei Parteien fielen dabei besonders auf.
Sahra Wagenknecht

In den sozialen Netzwerken haben während des Wahlkampfs zur Bundestagswahl 2025 besonders emotionale Beiträge viel Aufmerksamkeit bekommen. Sachlich-informative Inhalte fanden dagegen deutlich weniger Resonanz, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Analyse im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) ergab.

Die Social-Media-Accounts von über 700 Kandidierenden und 3.000 Video-Posts seien untersucht worden. Dabei habe sich gezeigt, dass alle Kandidatinnen und Kandidaten auf den Kanälen aktiv waren: 96 Prozent auf Instagram, 89 Prozent auf Facebook und 50 Prozent auf Tiktok. Die Kandidaten der AfD nutzten laut Analyse viel häufiger Tiktok (81 Prozent) als etwa die der CSU (31 Prozent). Alle Grünen-Kandidaten seien bei Instagram aktiv gewesen, ebenso die von CDU.

Innerhalb der Parteien prägten den Angaben zufolge nur wenige Köpfe den Wahlkampf im Netz: Beim BSW war das Sahra Wagenknecht, die etwa 2,2 Millionen Follower hat. Alice Weide (AfD) kommt auf über zwei Millionen Follower, Christian Lindner (FDP) auf 840.000 und Heidi Reichinnek (Linke) auf 760.000 Follower.

Die Unionsparteien transportierten in ihren Beiträgen „Freude und Hoffnung“, „Stolz und Zugehörigkeit und Enthusiasmus“, wie aus der Untersuchung weiter hervorgeht. Die Themen der AfD und des BSW hätten vor allem „Wut und Empörung“ sowie „Angst und Sorge“ transportiert. SPD, Grüne und Linke sowie BSW hätten auch auf „Solidarität und Mitgefühl“ gesetzt.

Der Stil der Video-Posts sei parteiübergreifend „emotional-expressiv“, hieß es. Damit höben sich die Politikerinnen und Politiker nicht vom allgemeinen Ton der Social-Media-Kommunikation ab. AfD und BSW verwendeten überdurchschnittlich mehr kritische und provokative Elemente. Unterhaltsame oder beleidigende Stile seien Ausnahmen geblieben. Wenn sie aber eingesetzt wurden, hätten sie mehr Aufmerksamkeit erzielt.

epd
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