EKD wählt im November neue Spitze

Alle sechs Jahre wählt die Evangelische Kirche in Deutschland ihren Rat. Die 15 Frauen und Männer prägen das öffentliche Gesicht des Protestantismus. Nach der nächsten Wahl im November wird der Rat voraussichtlich jünger und weiblicher.
Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm

Im November wählt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in Bremen ihren neuen Rat. Am Dienstag hat EKD-Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich in Hannover die Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl des leitenden 15-köpfigen Gremiums vorgestellt. Der Wahlvorschlag des Ratswahlausschusses umfasst insgesamt 22 Personen, davon elf Frauen und elf Männer.

Es kandidieren den Angaben zufolge 13 Theologinnen und Theologen sowie 9 Personen aus anderen Berufen, die sich zumeist ehrenamtlich in der evangelischen Kirche engagieren. Die Ratswahl ist auf der Bremer EKD-Synode für den 9. November geplant. Die Wahlen zur Nachfolge des seit 2014 amtierenden Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm sollen am 10. November stattfinden.

Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist, steht für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung. Neu bestimmt wird auch der stellvertretende Ratsvorsitz. Zurzeit hat diesen die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen inne, Annette Kurschus. Neun Kandidaten waren schon im alten Rat, dessen Amtszeit im November endet. Darunter sind der Unternehmer Andreas Barner, der evangelische Theologe Michael Diener, die Parlamentarische Staatssekretärin Kerstin Griese (SPD) sowie der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel (CDU).

Zukunft der Kirche mitgestalten

Aufgestellt werden zudem die leitenden Geistlichen Bischof Tobias Bilz (Dresden), Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg), Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt), die westfälische Präses Kurschus und der Berliner Bischof Christian Stäblein. Auf der Liste finden sich auch Miriam Hollstein, Chefreporterin in der Funke Zentralredaktion, sowie die Pastorin Josephine Teske (Nordkirche).

Alle Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge:

1. Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Unternehmer, Ingelheim am Rhein
2. Tobias Bilz, Bischof, Dresden
3. Sabine Blütchen, Rechtsanwältin, Oldenburg
4. Dr. Michael Diener, Dekan von Germersheim
5. Dr. Michael Domsgen, Professor für Evangelische Religionspädagogik an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
6. Dr. Tobias Faix, Professor für Praktische Theologie an der CVJM-Hochschule in Kassel
7. Kirsten Fehrs, Bischöfin, Hamburg
8. Dr. Matthias Fichtmüller, Theologischer Vorstand des Oberlinhaus, Potsdam
9. Kerstin Griese, MdB, Parl. Staatssekretärin, Ratingen
10. Miriam Hollstein, Chefreporterin in der FUNKE Zentralredaktion
11. Dr. Jacob Joussen, Professor für Bürgerliches Recht, Dt. und Europäisches Arbeitsrecht und Sozialrecht, Bochum
12. Dr. Claudia Jahnel, Professorin für Interkulturelle Theologie und Körperlichkeit an der Ruhr-Universität Bochum
13. Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident, Darmstadt
14. Dr. h.c. Annette Kurschus, Präses, Bielefeld
15. Dr. Silke Lechner, Stellvertretende Leiterin des Referats Religion und Außenpolitik im Auswärtigen Amt, Berlin
16. Dr. Anna von Notz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Bundesverfassungsgerichts und Mitglied des Redaktionsrats des Verfassungsblog
17. Thomas Rachel, MdB, Parl. Staatssekretär, Düren
18. Stefan Reimers, Ständiger Vertreter des Landesbischofs, Leiter der Abteilung F „Personal“ im Landeskirchenamt, München
19. Julia Schönbeck, Theologie-Studentin, Göttingen
20. Dr. Stephanie Springer, Präsidentin des Landeskirchenamts der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, Hannover
21. Dr. Christian Stäblein, Bischof, Berlin
22. Josephine Teske, Pastorin, Büdelsdorf

Präses Heinrich erklärte, sie freue sich, „dass so viele Menschen bereit sind, die Zukunft der Kirche im Rat der EKD mitzugestalten und ihre unterschiedlichen Fähigkeiten einbringen wollen“. Dem Rat der EKD, der für sechs Jahre gewählt wird, gehören 15 Mitglieder an. 14 dieser Mitglieder werden gemeinsam von Synode und Kirchenkonferenz gewählt. Die im Mai gewählte Präses der Synode steht kraft ihres Amtes als Mitglied des neuen Rates bereits fest. Die Ratsmitglieder werden im Abschlussgottesdienst der Synode am 10. November in ihr Amt eingeführt.

Der Rat der EKD tagt in der Regel einmal im Monat. Er leitet die evangelische Kirche zwischen den Tagungen der Synode und äußert sich wie kein anderes Gremium zu aktuellen Themen in Kirche und Gesellschaft. Er beruft zudem die „Denkfabriken“ der EKD, die sieben sogenannten Kammern. Diese arbeiten meist zusammen mit dem Rat Denkschriften zu grundlegenden Fragen aus.

Der neue Rat wird auf der 2. Tagung der 13. Synode der EKD gewählt, die vom 7. bis 10. November in Bremen stattfindet. Wahlberechtigt sind die 128 Synodalen und die in der Kirchenkonferenz vertretenen Kirchenleitungen der 20 Landeskirchen. Dabei hat jede Landeskirche eine Stimme. Weitere Personen können von den Wahlberechtigten vorgeschlagen werden.

epd
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