Didi Hallervorden erntet für Gaza-Gedicht Kritik

Prominente Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft haben sich bereits zum Gaza-Krieg geäußert. Nun hat sich auch der Schauspieler Dieter Hallervorden zu Wort gemeldet – und wird dafür heftig kritisiert.
Von Martin Schlorke
Didi Hallervorden

Der Schauspieler Dieter „Didi“ Hallervorden hat in einem Gedicht Israels militärisches Vorgehen im Gazastreifen kritisiert. Am Dienstag veröffentlichte er auf seinen Social-Media-Seiten ein rund dreiminütiges Video. Darin wirft der 88-Jährige Israel Apartheid und Völkermord vor. Zudem fordert er eine Feuerpause und die Freilassung aller Geiseln.

Während Hallervorden seine Zeilen vorträgt, sind im Hintergrund Videosequenzen der Hamas oder des arabischen Senders „Al-Dschasira“ zu sehen, die das Leid der Palästinenser zeigen. Immer wieder dreht er sich in dem Video zur Leinwand um.

Im Video wirft Hallervorden allen deutschen Parteien vor, mit Israel unter einer Decke zu stecken, etwa wenn er sagt: „Sie geloben Apartheid die Treue, von Ampel bis AfD“. Weiter kritisiert er Waffenlieferungen an Israel.

Hallervorden hat das mit Musik untermalte Gedicht gemeinsam mit dem früheren Linken-Politiker und jetzigem Mitglied des BSW, Diether Dehm, geschrieben. Dieser verbreitete auf seinen Kanälen ebenfalls das Video.

Heftige Kritik

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, sagte zum Gedicht: „Wer ein Beispiel für Schuldabwehr-Antisemitismus im Zusammenhang mit Täter-Opferumkehr im Nahost-Konflikt sucht, Hallervordens Machwerk ist ein Bilderbuchbeispiel.“

Der Moderator Micky Beisenherz schrieb auf „X“: „Dieter Hallervorden hat ein Video aufgenommen zu Gaza. Den Text dazu mit ihm geschrieben hat: Dieter Dehm. Auf eine überraschende Pointe wartet man vergeblich.“ Dehm gilt als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin. In der Vergangenheit verunglimpfte er die NATO als die „größte Verbrecherorganisation nach der SS“. Zudem wird ihm vorgeworfen, für die Stasi gearbeitet zu haben.

Die CDU-Politikerin Gitta Connemann (59) schreibt: „Selbstgerechter Antisemitismus als lyrisches Rührstück. Statt Honig Dreck im Kopf. Zum Würgen.“

Andere Nutzer auf „X“ fragen, warum Hallervorden sich nicht am 7. Oktober geäußert habe, als die Hamas Israel angriff oder was nur aus ihm geworden sei, wieder andere Nutzer lobten Hallervordens Gedicht.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen