Darum wirbt Russland in Afrika griechisch-orthodoxe Priester ab

Russland versucht seinen Einfluss in Afrika auszuweiten. Der SRF berichtet von hunderten Priestern in Afrika, die Russland bereits der griechisch-orthodoxen Kirche abgeworben hat.
Von Martin Schlorke
Russland Fahne

Russlands Streben nach Einfluss macht auch nicht vor Kirchen und Geistlichen halt. So soll die russisch-orthodoxe Kirche allein in Kenia rund einhundert Priester abgeworben haben. Zum Teil sind ganze Gemeinden der griechisch-orthodoxen Kirche zur russisch-orthodoxen übergetreten. Das berichtet das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).

Dabei ist Kenia nicht das einzige Land in Afrika, in dem Russland Priester abwirbt und seinen Machteinfluss so vergrößert. Der russische Patriarch Kyrill I. sagte bereits im vergangenen Jahr, dass seine Kirche in den letzten 18 Monaten mehr als 200 Kirchgemeinden in 25 afrikanischen Ländern eröffnet habe.

Kirche als Machtinstrument

Ein Großteil dieser neuen Gemeindegründungen dürften wie in Kenia abgelaufen sein. Dort soll Russland die Priester mit Geld gelockt haben. Gegenüber dem SRF berichtet ein „Überläufer“, dass ihm rund 850 Euro im Monat versprochen wurden. Die griechisch-orthodoxe Kirche zahle ihm nur ein Fünftel.

Die russisch-orthodoxe Kirche steht dem Kreml nahe und wird vom russischen Präsidenten Wladimir Putin im Inland, aber auch im Ausland als Machtinstrument eingesetzt. Darüber hinaus sieht der SRF auch eine Verbindung zum Krieg in der Ukraine. Nachdem sich die ukrainisch-orthodoxe Kirche von ihrer russischen Mutterkirche gelöst hat, wurde sie von der griechisch-orthodoxen Kirche anerkannt. „Nun bauen die Russen ihre eigene Kirche auf in Afrika“, schreibt SRF.

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