Der Katholik Martin Lohmann, langjähriger Vorsitzender des Bundesverbands Lebensrecht, ist am Montag im Alter von 68 Jahren nach schwerer Krankheit in Bonn verstorben. Geboren am 14. März 1957, studierte er bis 1983 unter anderem Katholische Theologie und Philosophie. 1987 wurde er Redakteur des „Rheinischen Merkur“, wo er später stellvertretender Chefredakteur der Rubrik „Christ und Welt“ wurde. Zudem moderierte er die Talkshow „Münchner Runde“ des Bayerischen Rundfunks, arbeitete einige Jahre als Chefredakteur für die „Rhein-Zeitung“, war als Autor sowie als Verleger tätig und lehrte von 2006 bis 2013 als Dozent Medienethik an der Macromedia Hochschule der Medien. Diese kündigte ihm aufgrund seiner Äußerungen zu Abtreibungen und Homosexualität.
Von 2009 bis 2017 war Lohmann Vorsitzender des Bundesverbands Lebensrecht, eines Dachverbands für deutsche Lebensrechtsorganisationen. Er setzt sich für den Schutz des ungeborenen Kindes ein und für den natürlichen Tod. In einem Nachruf würdigt der Verband Lohmanns „unermüdliches“ Engagement für das Lebensrecht und erklärt, dieser habe „keine Debatte und keine unbequemen Fragestellungen“ gescheut. Er habe viel zum Wachstum des „Marsches für das Leben“ beigetragen. Diese Protestaktion gegen Abtreibungen und Sterbehilfe findet seit 2008 jährlich in Berlin statt, seit 2023 auch in Köln.
Lohmann war lange CDU-Mitglied, trat aber 2013 aus der Partei aus, da ihr seiner Meinung nach der katholische und auch inhaltliche Kern verloren gegangen sei. Im Laufe seines Lebens zeichneten ihn verschiedene Organisationen aus, dazu gehören die Stiftung „Ja zum Leben“ und die katholische Godfrey Okoye University in Nigeria, die ihm die Ehrendoktorwürde verlieh. Zudem erhielt Lohmann das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, da er sich für die Beziehungen zwischen Deutschland und Österreich eingesetzt habe.