Das christliche Medienmagazin

Bischof Bätzing gegen assistierten Suizid in kirchlichen Häusern

Assistierter Suizid in Einrichtungen der Katholischen Kirche soll weiterhin nicht möglich sein. Das hat Bischof Georg Bätzing bekräftigt.
Georg Bätzing
Der Limburger Bischof Georg Bätzing ist seit März 2020 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

Der Limburger Bischof Georg Bätzing hat die katholische Position bekräftigt, dass ein assistierter Suizid in kirchlichen Einrichtungen nicht möglich sein soll. Zugleich betonte er am Freitagabend auf einer Podiumsdiskussion in Neuwied: „Wir können nicht in autonome Rechte von Menschen eingreifen.“ Das würde bedeuten, dass ein Bewohner auch eines katholischen Pflegeheims, der nicht mehr leben will, einen Suizidhelfer ins Haus holen darf. Darüber sollten am Ende die Einrichtungen entscheiden. „Ich bin da persönlich noch nicht entschieden“, fügte er hinzu.

Im Zentrum der Diskussion stand die Situation in katholischen Einrichtungen der Altenhilfe und in Hospizen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVG) vom 26. Februar 2020. Danach umfasst das allgemeine Persönlichkeitsrecht „als Ausdruck persönlicher Autonomie ein Recht auf selbst bestimmtes Sterben“. Bis dahin hatte der Schutz des Lebens absoluten Vorrang.

Bätzing, der auch Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist, übte grundsätzliche Kritik an dem BVG-Urteil. „Suizid als höchster Ausdruck von Selbstbestimmung – das kann ich nicht mittragen.“ Nun brauche es ein Bundesgesetz, das der Freiheit zur Selbsttötung einen Rahmen gibt. Wenn der Sterbewunsch beständig bleibe, „können diese Menschen bei uns keine Hilfe finden. Den letzten Dienst einer Begleitung beim Suizid können wir nicht leisten.“

Zur Frage nach der Duldung externer Sterbehelfer sagte Bätzing, nicht alles lasse sich in Regeln formulieren. „Es ist klug, nicht jeden Einzelfall zu bedenken. Vielleicht ist es besser, bewusst nicht über diese Duldung zu sprechen.“ Höchstes Prinzip sei immer: „Wir geben keinen Menschen auf.“

epd
Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

PRO fastet Kommentare

Die Passionszeit bedeutet für viele Christen Verzicht auf bestimmte Speisen oder auch Gewohnheiten. Die einen streichen Schokolade aus dem Speiseplan, andere canceln ihr Netflix-Abo. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in den sieben Wochen bis zum Osterfest auf unseren Kommentarbereich verzichten. Die Zeit wollen wir nutzen, um uns Gedanken darüber zu machen, wie wir gut miteinander diskutieren können: wertschätzend, fair, aber auch prägnant und klar.
Wie finden Sie diesen Schritt? Schreiben Sie uns gerne eine Nachricht:

Eine Antwort

Kommentare sind geschlossen.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen