Biden wirbt für Nächstenliebe

Beim National Prayer Breakfast kommt die politische Elite Amerikas zusammen, um zu beten. US-Präsident Biden lenkte am Donnerstag den Fokus auf Nächstenliebe und Respekt.
Von PRO
Joe Biden, US Präsident

US-Präsident hat beim jährlichen Nationalen Gebetsfrühstück Politiker zur Nächstenliebe aufgerufen. Er wisse, dass dies „leicht gesagt und schwer getan“ ist. Dennoch lohne es sich, daran festzuhalten. Biden sagte: „In diesem Gebot liegt die Essenz des Glaubens.“ Die Liebe zum Nächsten sei letztlich auch ein Teil des amerikanischen Versprechens.

Weiter forderte der amerikanische Präsident die Politiker zu gegenseitigem Respekt und zum Zusammenarbeiten auf. „Fangt an, einander wieder zu sehen, einander anzusehen“, sagte Biden. Dies sei auch in der Politik nötig. Er plädiere dafür, dass sich Demokraten und Republikaner die Hände geben und Gemeinsamkeiten finden.

Zentrale Botschaft des Christentums und anderer Religionen sei, dass man sich um Mitmenschen kümmere, sagte er am Donnerstag in Washington. Das gelte besonders unter schwierigen Umständen wie der Corona-Pandemie, die in den USA mehr als eine Million Menschenleben gekostet hat.

Zahlreiche Politiker nahmen an der Veranstaltung teil, darunter der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, und dessen demokratische Vorgängerin Nancy Pelosi. Biden betonte in seiner Ansprache, nichts liege außer Reichweite für die USA, wenn man gemeinsam in die Zukunft gehe. Allzu oft betrachte die Politik andere „als Feinde und nicht als Nachbarn“.

Die Initiative für das Frühstück geht auf einen Methodistenpastor in den 1930er Jahren zurück. Als erster Präsident nahm Dwight Eisenhower 1953 daran teil. Seitdem haben alle Präsidenten teilgenommen. Ex-Präsident Donald Trump nutzte seine Auftritte zu Angriffen auf politische Gegner.

Gebetsfrühstück in kleinerem Rahmen

Nach Kritik, die Veranstaltung werde zunehmend politisiert, wurde das Gebetsfrühstück dieses Jahr verkleinert. Es fand nicht mehr in einem Hotelsaal mit mehr als 1.500 Gästen statt, darunter Politiker und Interessenvertreter aus aller Welt. Teilnehmer versammelten sich am Donnerstag in einem 450 Sitze großen Auditorium im Besucherzentrum des US-Kapitols.

Ein Koordinator, der ehemalige Senator Mark Pryor, sagte im Informationsdienst „Religion News Service“, man wolle das Frühstück zu seinen Ursprüngen zurückbringen. Damals seien nur Kongressmitglieder und der Präsident zusammengekommen.

Trotz der religiösen Vielfalt in den USA und im Kongress beschränkte sich die Veranstaltung auf christliche Gebete und Sprecher. Die Interimspräsidentin des ökumenischen Nationalen Kirchenrates, Bischöfin Vashti Murphy McKenzie, predigte über den Bibeltext vom barmherzigen Samariter.

epd/Johannes Schwarz

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5 Antworten

  1. „US-Präsident hat beim jährlichen Nationalen Gebetsfrühstück Politiker zur Nächstenliebe aufgerufen………
    Die Liebe zum Nächsten sei letztlich auch ein Teil des amerikanischen Versprechens.“ Ja, sehr geehrter Herr Präsident Biden, wie passt Ihr Reden aber dazu, dass sich jede/r Amerikaner/in bewaffnen darf? Jede/r Amerikaner/in darf doch nach Belieben eine Waffe tragen. Ständig sieht und liest man von Amokläufen von Waffenträgern in Amerika in Schulen und anderswo. Was hat das mit Nächstenliebe zu tun? Nicht nur reden, sondern handeln, Herr Präsident Biden!

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    1. Es ist natürlich einfach für Biden, persönlich eine solche Haltung zu haben (die ich ihm durchaus abnehme), wohl wissend, dass er PERSÖNLICH das Waffengesetz nicht ändern kann..

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  2. Nächstenliebe, Respekt? Würde da nicht auch dazu gehören die (Sicherheit)Interessen anderer zu beachten und nicht nur die einigen wirtschaftlichen Interessen in den Vordergrund zu stellen? Die USA macht doch mit America first unter Biden genau so weiter wie unter Trump.

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  3. Das passt doch wie die Faust aufs Auge ! Nächstenliebe und Respekt predigen, sich aber Friedensverhandlungen im Ukraine Krieg verweigern, stattdessen Waffen liefern und den eigenen „Freunden“ die wirtschaftlichen Grundlagen zerstören. Siehe Nordstream 2: Wir werden es beenden.

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  4. Wir werden es beenden. Damit meinte er Nordstream2. Kanzler Scholz stand da neben ihm. Sieht so Respekt und Nächstenliebe aus. Dazu immer mehr Waffen für die Ukraine und damit noch Geld verdienen. Gott sei Dank sind auch seine Tage gezählt. Dann wird er, wie jeder von uns, nach seinen Worten und Taten gerichtet

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