Ich gehöre zu den Personen, die immer immer etwas schmunzeln müssen, wenn (m)ein Pfarrer im Gottesdienst ankündigt, dass er seine Predigt in drei Punkte gliedert. Die Drei ist überschaubar. Sie hat durch die Dreieinigkeit eine theologische Komponente. Und für mich als überzeugten CVJMer ist das Dreieck – das für die Arbeit an Leib, Seele und Geist steht – sowieso meine geometrische Lieblingsfigur.
Wenn ich Überschriften für meine Artikel gestalte, freue ich mich, einen pfiffigen Dreiklang zu finden. Und einer Predigt verleiht diese Ansage (hoffentlich) etwas Struktur. Ich weiß ungefähr, wo sich der Prediger befindet und wann ich es im schlimmsten Fall geschafft habe.
Mit drei Punkten wirbt auch der Gemeindekongress Dynamissio, der am Donnerstag in Berlin begonnen hat. Es sind nicht nur drei theologische Schwergewichte, sondern auch wichtige Aufgaben, die sich die Veranstalter auf die Fahnen geschrieben haben. Und es sind dringende Aufgaben, die unserem Land gut tun sollen und werden. Die Macher von Dynamissio möchten missionarische Herausforderungen wahrnehmen, Evangelium auf vielfältige Weise in Wort und Tat bezeugen und Christen sprach- und handlungsfähig machen.
Impulse für die Gesellschaft
Die drei kurzen und knappen Aussagen gilt es, mit Leben zu füllen: auf dem dreitägigen Kongress, aber auch danach. In Berlin kommen Christen unterschiedlicher Frömmigkeitsstile und mit diversen gemeindlichen Traditionen zusammen, um dieses Ziel zu verfolgen. Sie wollen sich gegenseitig inspirieren und voneinander lernen – und diese Ideen mit ins Land hineinnehmen. Wenn dieses Band der drei Ziele sie verbindet, wäre das ein großer Gewinn für unsere Gesellschaft.
Dazu öffnen Gemeinde- und Kulturprojekte in ganz Berlin ihre Türen. Sie gewähren Einblicke in ihre Arbeit. Außerdem soll es um viele verschiedene Aspekte der Mission gehen. Dies tun nicht nur namhafte Referenten. Alle Mitwirkenden wollen ermutigen, anregen und befähigen. Drei einfache Worte, die das Kerngeschäft jeder Gemeinde sein sollten.
Wir feiern den 500. Geburtstag der Reformation. Da tut es gut, sich wieder an das Kerngeschäft zu erinnern und, ebenso wie Luther, die relevanten Dinge kurz und prägnant zu benennen. Hoffentlich gelingt dies mit dem Kongress, und daraus gehen gute Impulse in das Land und unser Umfeld. (pro)
Von: jw