Andrew Lloyd Webber komponiert Psalm für Krönung

Der bekannte britische Komponist Andrew Lloyd Webber wird bei der Krönungsmesse von Charles III. einen Teil der Musik komponieren. Der Text basiert auf Psalm 98.
Von Jörn Schumacher
King Charles III. wird am 6. Mai mit einem ganz besonderen Öl gekrönt

Andrew Lloyd Webber, bekannt für Musicals wie „Cats“, „Das Phantom der Oper“, „Jesus Christ Superstar“ und „Evita“, gilt als einer der erfolgreichsten Komponisten der englischen Geschichte. Er wurde mit den wichtigsten Preisen ausgezeichnet, darunter Emmy, Oscar und Grammy. Nun hat der König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, Charles III., sich laut BBC eine Neukomposition von ihm für seine Krönung am 6. Mai gewünscht.

Wie die BBC berichtet, komponiert Webber eine Krönungshymne für König Charles III. und seine Frau Camilla. Die Krönungsmesse findet am 6. Mai in Westminster Abbey in London statt. Webber selbst teilte mit, er arbeite an einem Stück, welches den freudigen Charakter des Ereignisses widerspiegele.

Eine Hymne basierend auf Psalm 98

Webbers Hymne werde auf dem biblischen Text aus Psalm 98 basieren, wo es heißt: „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ Weiter heißt es: „Der Herr lässt sein Heil verkündigen; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.“

Der Moment, in dem Charles zum König ausgerufen wird, wird wie bei der letzten Krönung, der verstorbenen Queen Elizabeth im Jahr 1953, begleitet vom lateinischen „Vivat“.

Bei der Krönung werden insgesamt 12 neu komponierte Stücke zu hören sein. Dazu gehört der Auftritt eines Gospel-Chores ebenso wie Musik aus dem griechisch-orthodoxen Christentum in Andenken an Charles‘ Vater, Prinz Philip, der in Griechenland geboren wurde.

Webber setzt sich für offene Kirchen ein

Die Krönungsmusik werde sechs Stücke für Orchester, fünf Chor-Werke sowie ein Stück für die Orgel umfassen. Es werde auch traditionelle Musik von bekannten Komponisten wie William Byrd, Georg Friedrich Händel und Edward Elgar geben, berichtet die BBC. Die Chor-Musik wird von Sir John Eliot Gardiner geleitet.

Die New York Times nannte Webber „den kommerziell erfolgreichsten Komponisten der Geschichte“, der britische Daily Telegraph wählte ihn zur fünft-einflussreichsten Person der britischen Kultur überhaupt.

Der 74-Jährige ist unter anderem der Gründer der Stiftung „Open Churches Trust“, welche es ermöglicht, dass Kirchen in Großbritannien, die normalerweise geschlossen wären, offen sein können. „Sonst geschlossene Orte der Anbetung sollen geöffnet sein für alle, die einen friedlichen Ort des Friedens, des Trostes und des Gebetes suchen“. Webber ermöglichte die Gründung der Stiftung 1994 durch eine eigene finanzielle Einlage.

Webbers Vater war Organist

Webber komponierte auch religiöse Werke, darunter 1985 ein Requiem. Am bekanntesten ist daraus  die Motette „Pie Jesu“. Der Komponist stammt aus einer Familie der Mittelschicht mit Anbindung an die Anglikanische Kirche, sein Vater war Organist.

Er selbst bezeichnete sich in einem Interview in den 70er Jahren als Agnostiker. Auch beim Musical „Jesus Christ Superstar“ sei es ihm vor allem auf die Dramatik der Geschichte angekommen, nicht so sehr auf die Theologie, sagte er später. Webbers Vermögen wird auf rund 900 Millionen Euro geschätzt – damit ist er neben Paul McCartney der wohlhabendste Musiker Großbritanniens.

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