42 US-Bundesstaaten klagen gegen Meta

Der Facebook-Konzern Meta wird von 42 US-Generalstaatsanwälten verklagt. Der Grund: Meta sei sich bewusst, dass seine eigenen Angebote Jugendlichen schadeten, nutze das aber aus, anstatt etwas dagegen zu tun.
Von Swanhild Brenneke
Handy mit Social-Media-Kanälen auf dem Bildschirm

Instagram und Facebook mache Kinder und Jugendliche süchtig, beeinträchtige ihren Schlaf und störe ein gesundes Essverhalten. Der Meta-Konzern, zu dem die beiden Dienste gehören, gestalte die Plattformen zudem bewusst so, dass junge Menschen dort lange verweilten und immer wieder zu den Diensten zurückkehrten. Das werfen 42 Generalstaatsanwälte aus ihren jeweiligen US-Bundesstaaten Meta vor und ziehen deshalb nun vor Gericht.

Am Dienstag reichten sie eine über 200 Seiten lange Klageschrift in Kalifornien ein. Das berichtet der Nachrichtensender CNBC. Der Facebook-Konzern von Mark Zuckerberg halte Jugendliche unter anderem durch die jeweiligen Algorithmen, Benachrichtigungen und die „Like-Funktionen“ auf den Plattformen. Dabei ignoriere Meta, dass die sozialen Netzwerke sich unter anderem negativ auf die psychische Gesundheit von Teenagern auswirkten – zum Beispiel durch ständiges Vergleichen mit anderen.

Meta verletze den „Children’s Online Privacy Protection Act“, ein Gesetz, das Kinder und Jugendliche im Netz vor schädlichen Inhalten schützen und Eltern Kontrolle darüber geben soll, welche Informationen Websites über ihre Kinder speichern. Instagram und Facebook sammelten jedoch Daten von Kindern unter 13 Jahren ohne Zustimmung der Eltern, das sei ein Gesetzesverstoß, so die Anwälte.

„Meta-eigene, interne Dokumente zeigen, dass sie sich bewusst darüber sind, dass ihre Produkte jungen Nutzern schaden“, erklärte das Büro der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James in einer Pressemitteilung. Öffentlich bestreite Meta jedoch diese Tatsache und spiele die schädigenden Effekte herunter.

In einer Stellungnahme erklärte Meta-Sprecher Andy Stone, der Konzern wolle ebenso wie die Anwälte junge Menschen schützen. Es gebe bereits mehr als 30 Tools, um Teenager und ihre Familien bei der Nutzung der Plattformen zu unterstützen.

Tennessees Generalstaatsanwalt Jonathan Skrmetti sagte, Meta sei nicht das einzige Social-Media-Unternehmen, was Jugendlichen auf diese Weise schade und sei Teil einer „branchenweiten Untersuchung“. Meta sei jedoch einer der größten Konzerne dieser Art, deshalb sei es berechtigt, ihn besonders herauszustellen. Hinzu komme, dass Meta besonders effektiv dabei vorgehe, Nutzer an sich zu binden, auch wenn andere Firmen das in ähnlicher Weise versuchten, sagte Brian Schwalb, Generalstaatsanwalt von Washington D.C.

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