In der Kirche impfen

Viele Kirchen haben große Innenräume und hohe Decken. Bestens geeignet also, um hygienekonform Corona-Schutzimpfungen durchzuführen.
Von Jonathan Steinert
Kirchenschiff, Kirche, Gottesdienst, leer, Bänke

Kirchen sind der ideale Ort, um viele Menschen gegen Covid-19 zu impfen. Das schreibt der Arzt Magnus Heier in einem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). In engen Arztpraxen könne es teilweise schwierig sein, für die notwendigen Mindestabstände im Wartezimmer oder vor der Tür zu sorgen, noch dazu bei knappem Personal. Auch das Lüften sei bei ungünstigen räumlichen Bedingungen nicht immer zuverlässig zu gewährleisten.

Dabei sei die Lösung einfach, schreibt Heier: In Deutschland gebe es rund 45.000 Kirchen. Sie hätten oft eine große Grundfläche, hohe Decken sowie mehrere Ein- und Ausgänge. Zudem seien viele Kirchen mittlerweile auf die Pandemie-Bedingungen eingestellt: „Um Gottesdienste zu ermöglichen, waren zahlreiche Hygieneauflagen zu erfüllen, und der Großteil der Sitzplätze ist gesperrt. Das macht Kirchenschiffe zu idealen Impfstätten.“

In Großbritannien werde bereits in Kirchen geimpft. Wie es im Artikel weiter heißt, habe das Erzbistum Köln aufgrund einer entsprechenden Anfrage der Zeitung seine Gemeinden Anfang April ermutigt, ihre Kirchenräume Arztpraxen für Impfungen zur Verfügung zu stellen. Auch das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland habe sich dafür grundsätzlich offen gezeigt.

Impfaktion in Kirche und Moschee

Am 19. Mai starte eine Impfkampagne in der St.-Antonius-Kirche in Castrop-Rauxel, einer Hallenkirche. Die Laufwege für die Impfwilligen seien so geplant, dass sie sich nicht kreuzen: Durch das linke Portal rein, einen zugewiesenen Platz aufsuchen, Aufklärung über die Impfung auf „Impfstraßen“ in den Seitenschiffen, auf der rechten Seite wieder raus aus der Kirche. 60 Menschen könnten so innerhalb einer Stunde eine Impfung bekommen.

Es ist nicht die erste Impf-Aktion in sakralen Räumen: Ende März wurden zum Beispiel in der St.-Josef-Kirche in Oer-Erkenschwick 500 Mitarbeiter von Kindertagesstätten geimpft. Auch die Kölner Ditib-Zentralmoschee wurde an diesem Wochenende zum Impfzentrum für die Bürger der umliegenden Stadtteile. Wie Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, der FAS sagte, lasse sich das Impfen sehr gut mit dem Islam vereinbaren. Zwar gebe es auch unter Muslimen Impfskeptiker, dies werde aber nicht religiös begründet.

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12 Antworten

  1. Geht`s noch!!! In jeder Stadt, in jedem Dorf bald, hat es eine Turnhalle oder Mehrzweckhalle o.ä. – also Platz genung!
    Man kann auch ganz unbürokratisch an der frischen Luft ein Impfzelt aufbauen, andere machen es uns vor…usw
    Also warum Kirchen? Ich brachte schon an anderer Stelle zum Ausdruck – Kirche, als den Leib Christi verstanden, die sich sichtbar in örtlichen Gemeinden zeigt, hat von Christus den Auftrag, das Evangelium den Menschen zu bringen. LG

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  2. nicht umsonst steht schon im AT : so ähnlich wie „Herr wie lange zertrammpeln die Heiden noch den Vorhof zu deinem Tempel“….

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  3. Eine sehr gute Idee!
    Jesus war sich da nicht zu gut hat Kranke nicht an weltliche Orte und Instanzen verwiesen, damit sie sich da Hilfe holen. Die Kirche hat hier die Möglicheit, als gutes Beispiel vorangehen.

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    1. Jesus hat weder Masken getragen, noch Abstände eingehalten und auch nicht zu Impfungen aufgerufen, sondern ist zu den Kranken hingelaufen, hat sich von Aussätzigen berühren lassen, hat Kranken die Hände aufgelegt und diese sind geheilt worden.
      Desweiteren sagte Jesus zu den Jüngern dass die an IHN glauben werden genauso tun.

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  4. Zitat John McArthur: Es ist nicht die Aufgabe der Kirche Menschen vor einem Virus zu schützen sondern vor der Hölle.

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  5. Nichts gegen Nächstenliebe, aber die Kirche ist ein Ort zur Reinigung und Heilung,
    um das Abendmahl zu empfangen und Gott Nahe zu sein.
    Warum sollte man dort plötzlich Impfungen verabreichen, wenn die meisten von Gott sowieso nichts wissen wollen?

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    1. Ich freue mich sehr, dass Sie nichts gegen Nächstenliebe haben.
      Ob der zu Impfende gläubig ist oder nicht, sollte da jetzt doch mal keine Rolle spielen. Das ist doch eher eine Frage der Haltung der Christen und Geistlichen in der Gemeinde.

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        1. Sofern sich das auf meinen Kommentar bezieht heißt das, Sie sprechen für diese Gemeinde?
          Es gibt da sicherlich unterschiedliche Meinungen dazu.
          Die Kirche als Gebäude würde nicht entweiht und die Kirche als Institution könnte Gutes tun. Und eine solche Aktion würde der Sorge um das Seelenheil sicherlich nicht widersprechen.

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  6. Die Überschrift sollte eigentlich lauten:
    Schutz gegen Virus – In der Kirche predigen – Viele Kirchen haben große Innenräume und hohe Decken. Bestens geeignet also, um hygienekonform die Botschaft unseres Herrn Jesus Christus zu verkünden

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    1. Die Kirchen haben sich schon während der gesamten Dauer der ausgerufenen Pandemie zu Regierungssprechern und -bütteln gemacht…
      Sie haben sich beteiligt am Verbreiten des inhumanen Menschenbilds von Drosten: „Behandle jeden Menschen so, als sei er aussätzig und ansteckend und halte Abstand“, anstatt die Worte des Evangeliums zu predigen und den Menschen GOTTVERTRAUEN, nicht Regierungs- oder Virologenvertrauen zu vermitteln…

      Da ist das willfährige Impfen bzw. die Gen-Therapie in Gotteshäusern nur ein weiterer Schritt, sich selbst überflüssig zu machen und abzuschaffen.

      Mich erstaunt nichts mehr in dieser gottlosen – unchristlichen – Zeit.

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