Zisterzienser sprechen über Auftritt bei „Wetten, dass…?“

Ganz wohlgefühlt haben sie sich nicht bei "Wetten, dass…?", die beiden Zisterzienser-Mönche Pater Karl Wallner und Pater Philipp N. Gschanes. Das konnten Zuschauer schon während der Live-Sendung beobachten – und das sagten die Geistlichen vom Stift Heiligenkreuz bei Wien auch selbst nach ihrem Auftritt.
Von PRO

Die beiden Zisterzienser sahen ihren Auftritt in der ZDF-Sendung „Wetten, dass…?“ am vergangenen Samstagabend nach eigener Aussage als Chance, die Kirche in den Medien positiv darzustellen. Pater Karl Wallner und Pater Philipp N. Gschanes waren von der Redaktion um Moderator Thomas Gottschalk in die Sendung eingeladen worden, weil sie und ihre Mit-Mönche nach dem Chart-Erfolg ihres Albums „Chant“ weltberühmt wurden. Auf der CD singen die Mönche vom Stift Heiligenkreuz bei Wien traditionelle gregorianische Lieder.

„In dieser Glitzer- und Pointenwelt sehr unwohl gefühlt“

In einem Interview mit dem Online-Portal „Kathpress“ zogen Pater Wallner und Pater Gschanes nun eine durchwachsene Bilanz ihres Auftrittes in Deutschlands erfolgreichster Unterhaltungssendung. „Es war für uns ein persönliches Opfer, weil wir uns in dieser Glitzer- und Pointenwelt sehr unwohl gefühlt haben“, sagte P. Wallner gegenüber dem Portal.

Zahlreiche positive Reaktionen, die beide per E-Mail erhalten hätten, seien jedoch ein Hinweis darauf, dass sie das eigentliche Ziel des Auftritts nicht verfehlt hätten. „Wir haben dem Auftritt zugestimmt, weil wir dies als Chance sahen, Kirche auch in den Medien einmal positiv darzustellen. Dies scheint gelungen zu sein“. Hätte er jedoch vorher gewusst, „wie tief das Niveau angesichts mancher Blödelei sinken würde, hätte ich es mir wohl doch noch einmal überlegt“, so Pater Wallner. 

„Gottschalk interessiert und informiert über Kirche“

Moderator Thomas Gottschalk habe sich während des Vorgesprächs mit den beiden Mönchen interessiert und informiert über kirchliche Themen gezeigt, berichtete der Pater weiter. So habe er etwa davon gesprochen, dass er selbst in seiner Jugend Priester werden wollte. Außerdem habe Gottschalk im Gespräch vor der Sendung seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck gebracht, dass Kirche in den Medien wie auch in der Lebenswelt der Menschen selbst oft nur mehr am Rande oder negativ vorkomme.

„Damit hat Thomas Gottschalk genau unsere Intention getroffen“, so der Zisterzienser-Mönch. Es sei darüber hinaus Gottschalks Anliegen gewesen, weniger über den aktuellen Chart-Erfolg der Heiligenkreuzer CD „Chant“, sondern vielmehr über das Thema Berufung zu sprechen und über die Frage, was junge Menschen heute an einem Leben im Kloster reizen könnte, heißt es auf „Kathpress“ weiter.

Eine interessante Erfahrung sei auch der Umgang mit den anderen Gästen vor der Sendung gewesen, berichtete Pater Wallner: „Es hatte ein wenig den Charakter von Star- oder Künstlerseelsorge“. Die Menschen stünden alle unter einem permanenten Druck, wie sie wohl beim Publikum ankommen: „Und da wir als Ordensleute für sie aus einer ganz anderen, fremden Welt kommen, sind sie gleich auf uns zugekommen und haben ganz offen mit uns geplaudert“. (PRO)

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Eine Antwort

  1. Pater Karl erwähnt wiederholt, dass er über das Schweigen im KLoster von Thomas Gottschalk befragt wurde und ich habe heute das Kapital über das Schweigen in den Benedikturregeln Kapitel 6 gelesen. Wenn sich Herr Gottschalk vorbereitet hat, dann durfte es ja danach fragen.
    Ich wollte die Sendung sehen, aber es war für mich nur der Anfang zu finden. Wie die Wette ausgegangen ist? Ober der 11jährige Bub mit der Kistenbesteigung die Wette bestanden hat? Vielleicht bekomme ich den Link zur richtigen Sendung.

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