Zehn Gebote für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz

Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ mahnt Journalisten zur Vorsicht im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Und hat nun zehn Regeln veröffentlicht, an die Redaktionen sich halten sollen.
Von Anna Lutz

Künstliche Intelligenz (KI) ist im Journalismus allgegenwärtig – nicht erst seit Chat GPT. KI hilft bei der Auswertung großer Datenmengen oder anderweitiger Recherche, generiert Bilder, verwaltet Social Media-Kanäle oder schreibt gar ganze Textbausteine. Doch wie viel Arbeit darf und sollte Künstliche Intelligenz Journalisten abnehmen? Und ab wann wird ihr Einsatz sogar gefährlich? 

Unparteiisch bleiben

Diesen Fragen hat sich die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ gewidmet und zehn Regeln für den redaktionellen Umgang mit KI entworfen. Demnach dürfe der Einsatz von KI nichts an den Zielen und Prinzipien des Journalismus und damit auch der einzelnen Redaktionen ändern: ehrliche, akkurate, faire, unparteiische und unabhängige Berichterstattung, die nicht diskriminiert und Privatsphäre und Vertraulichkeit achtet.  

Entscheidungen in den Redaktionen müssten deshalb weiterhin von Menschen getroffen werden, sowohl, was Langzeitstrategien betrifft als auch im täglichen Geschäft. Journalisten sollten sicherstellen, dass KI-Systeme „demokratische Werte respektieren und die Vielfalt von Menschen und Kulturen widerspiegeln“.

Urheberrecht und Datenschutz achten

Wo KI-Systeme eingesetzt würden, sollten sie stetig von Journalisten überprüft werden, etwa im Hinblick auf die Einhaltung von Urheberrechten und Datenschutz. Redaktionen seien immer verantwortlich für alles, was sie veröffentlichen, auch wenn dies durch den Einsatz von KI geschehe.

„Reporter ohne Grenzen“ ruft Redaktionen dazu auf, transparent zu machen, wie und wo sie KI nutzen. Sollten sie etwa Bilder generieren lassen, so müsse das deutlich erkennbar und von echten Fotos unterscheidbar sein. Sie sollten weiterhin genau nachprüfen, ob eine Quelle verlässlich ist und Informationen stimmen. 

Frieden und Demokratie schützen

Außerdem will die Organisation Einseitigkeit, etwa in sogenannten Internetblasen, entgegenwirken: Sollte eine KI Nutzergruppen auswerten und Inhalte für sie personalisieren, so sei sicherzustellen, dass unterschiedliche Perspektiven zu Themen aufgezeigt würden. Nutzer sollten zudem immer in der Lage sein, zu erkennen, wann Inhalte für sie gefiltert würden und diese Filter eigenständig deaktivieren können. So soll letztlich auch der Einsatz von KI dazu beitragen „Menschenrechte, Frieden und Demokratie“ aufrechtzuerhalten.

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