Zahl der Klöster sinkt weiter

Den Kirchen laufen nicht nur die Mitglieder davon, es mangelt auch am Nachwuchs. In der katholischen Kirche müssen deshalb immer mehr Klöster schließen.
Von Norbert Schäfer
Kloster

In Deutschland ist die Zahl der Klöster weiter rückläufig. Das hat die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) ermittelt. Demnach sank die Zahl der Niederlassungen bei den Frauenorden in den vergangenen zehn Jahren von ehemals 1.627 (2012) auf 964 (Dezember 2022). Das ist ein Rückgang von fast 40 Prozent.

Die Zahl der Ordensfrauen sank in gleichen Zeitraum von 28.973 auf 10.953. Das ist ein Rückgang von mehr als 60 Prozent. Auch der Nachwuchs bei den Ordensfrauen schwindet. 2022 betrug die Zahl der Novizinnen noch 48. Im Jahr zuvor hatten sich noch 53 Frauen für das Leben im Kloster entschieden. Von den Ordensfrauen sind aktuell lediglich noch 13 Prozent jünger als 65 Jahre. Ausgewogener ist die Altersstruktur bei den Männern. Bei ihnen ist die Hälfte der Ordensmitglieder jünger als 65 Jahre.

Entwicklung schon seit 60 Jahren

Bei den Männerorden sank die Zahl der Niederlassungen in den vergangenen zehn Jahren jedoch ebenfalls, allerdings nicht so stark wie bei den Frauen. Die Zahl der Niederlassung verringerte sich von 461 auf aktuell 385. Das ist ein Rückgang von rund 17 Prozent. Auf Anfrage erklärte ein DOK-Sprecher, dass die Anzahl der Klöster bereits seit Ende der 1960er Jahre rückläufig sei.

Zu den erfassten klösterlicher Niederlassungen zählen nach DOK-Angaben Klöster und Gemeinschaften mit mehr als 100 Schwestern oder Ordensmännern bis hin zu solchen mit nur zwei oder drei Ordensmitgliedern.

Die DOK ist die Interessenvertretung der römisch-katholischen Ordensgemeinschaften in Deutschland und vertritt eigenen Angaben zufolge insgesamt rund 14.000 Ordensmänner und -frauen in Deutschland. Der Verein hat seinen Sitz in Bonn.

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