Wird eine Berliner Kirche zur Unterkunft für die „Letzte Generation“?

Auf der EKD-Synode im vergangenen Jahr warb die „Letzte Generation“ für kirchliche Unterstützung in Form von Verpflegung. Daraus könnte nun Realität werden. Im Blickpunkt steht dabei eine Berliner Kirche.
Von Martin Schlorke
Letzte Generation

Ab nächster Woche wollen Mitglieder der „Letzten Generation“ bis Dezember im großen Stil Berlin bestreiken. Rund 200 Aktivisten werden in der Hauptstadt erwartet – die alle für diesen Zeitraum eine Unterkunft brauchen.

Als eine solche mögliche Unterkunft kommt eine Gemeindewohnung der Evangelischen Kirchgemeinde Weinberg in Berlin infrage. Diese wurde zuletzt als Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge genutzt, steht aber momentan leer.

Gegenüber PRO bestätigt Gemeinde-Pfarrerin Christine Schlund eine solche Anfrage. Aktuell befinde sich die Gemeinde in einem Prozess der Meinungsbildung. Bis Sonntag kann jedes Gemeindemitglied, aber auch Externe, online abstimmen und begründen, wie es zu einer Unterbringung der „Letzten Generation“ steht. Bis dieser „ergebnisoffene Prozess“ nicht abgeschlossen ist, wird sich die Gemeinde nicht öffentlich dazu äußern, in welche Richtung die Meinungen tendiert. Am Ende der Abstimmung werde der Gemeindekirchenrat über die Nutzung entscheiden, erklärt Schlund.

Als Gegenleistung hat die „Letzten Generation“ „Gespräche und gemeinsame Veranstaltungen“ der Gemeinde angeboten.

Schlund macht deutlich, dass die Räumlichkeit niemanden weggenommen werden und aktuell leer stehen. Die Wohnmöglichkeit stelle die Gemeinde kurzfristig für Notfälle, Überbrückungen oder Kirchenasyl bereit. Sollte eine solche Situation eintreten, müsste die Wohnung innerhalb von 48 Stunden freigemacht werden.

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