Vor 75 Jahren wurde die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen gegründet

Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) repräsentiert rund 50 Millionen Christen in Deutschland. Der ökumenisch ausgerichtete Verein wurde am 10. März 1948 gegründet.
Von Norbert Schäfer
Erzpriester Radu Constantin Miron

Seit 75 Jahren fördert die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) den ökumenischen Dialog zwischen den Kirchen in Deutschland. Vorsitzender des Vereins mit Sitz in Frankfurt am Main ist der orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron.

Am 10. März 1948 schlossen sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK), die Mennoniten, die Baptisten und die Alt-Katholische Kirche zur AcK zusammen. Die Freie evangelische Gemeinde wurde als Gastmitglied aufgenommen. „Nach den Gräueltaten und Leiderfahrungen des Zweiten Weltkrieges waren die Kirchen nach Kriegsende weltweit bestrebt, sich zum ‚gemeinsamen Zeugnis und Dienst‘ als Ökumenische Bewegung weiter zu vereinen“, lautet es in einer AcK-Pressemitteilung vom Donnerstag. Am 21. März findet in Magdeburg ein Festakt zum 75-jährigen Jubiläum statt.

„In Krisenzeiten erinnert man sich an Gemeinsamkeiten. Angesichts der zahlreichen aktuellen Herausforderungen befinden wir uns gerade auch in einer Sinn- und Kirchenkrise. Da ist es gut und wichtig, sich die Kraft der Ökumene bewusst zu machen.“

Erzpriester Radu Constantin Miron, ACK-Vorsitzender

Die AcK repräsentiert heute eigenen Angaben zufolge rund 50 Millionen Christen in Deutschland. Ihr gehören aktuell 18 Kirchen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder. Fünf ökumenische Organisationen haben in der AcK den Status als Beobachter. Schwerpunkte der AcK-Arbeit sind nach eigenem Verständnis neben dem gemeinsamen Gebet und der Kontaktpflege zu anderen ökumenischen Organisationen die theologische Reflexion sowie das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Die AcK veranstaltet unter anderem den jährlichen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen und richtet den Ökumenischen Tag der Schöpfung aus.

Sichtbares Zeichen der Ökumene

Der Vorsitzende des Zentralausschusses des Ökumenischen Rats der Kirchen, Heinrich Bedford-Strohm, hat die AcK zu ihrem 75-jährigen Bestehen gewürdigt. „Wir brauchen kräftige Schritte hin zu einer multilateralen Ökumene, in der Christus auch sichtbar für alle Konfessionen im Zentrum steht und uns alle als der eine Herr zusammenführt“, erklärte der bayerische Landesbischof nach Angaben der AcK am Donnerstag.

„Die Einheiten seiner Jünger ist der Herzenswunsch von Jesus. Er selber hat sie geschaffen und daher können wir sie als seine Nachfolger leben. Nicht in Sonntagsreden, sondern ganz praktisch im Alltag. Hierzu leistet die AcK seit ihrer Gründung vor 75 Jahren in vielfältigen Bereichen einen wertvollen Beitrag“, erklärt Ekkehart Vetter, ehemaliger Vorsitzender der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) und Beobachter der EAD bei der AcK.

Gegenseitiges Verständnis, Vertrauen und Wertschätzung seien in diesen Jahren gewachsen und vielfältige ökumenische Ausdrucksformen gemeinsamen Glaubens entstanden. „Als besonderes Geschenk erleben wir, dass seit drei Jahren die Allianzgebetswoche und die Gebetswoche zur Einheit der Christen der AcK gemeinsam gefeiert werden. In aller Zerrissenheit unserer Zeit ist dies ein ermutigendes Zeichen der Einheit und Bekenntnis unseres Herrn Jesus Christus.“

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