Um die Verstorbenen im Chat trauern

Am Ewigkeitssonntag können Menschen in Gottesdiensten um Angehörige trauern. Über das Portal trauernetz.de ist das auch digital möglich. Um 18 Uhr gibt es eine Chatandacht. Ab sofort können Angehörige Namen in ein digitales Trauerbuch eintragen.
Von Johannes Blöcher-Weil
Ein Friedhof in Düsseldorf

Am 26. November 2023 bietet das Portal trauernetz.de eine besondere Form an, um Verstorbenen zu gedenken. Um 18 Uhr findet eine Chatandacht per Video statt. Für die beteiligten Landeskirchen ist das Online-Portal eine Ergänzung zu den traditionellen Gemeindegottesdiensten.

Interessierte können bis zum 24. November, die Namen Verstorbener in ein digitales Trauerbuch eintragen. Diese Namen werden während der Online-Andacht am Ewigkeitssonntag eingeblendet und im gemeinsamen Gebet per Chat aufgenommen. Die Andacht leiten dieses Jahr Pfarrerin Maike Roeber und ihr Kollege Ralf Peter Reimann. Die Chatandacht richtet sich an Menschen, die nicht an einem Gottesdienst vor Ort teilnehmen können oder Personen gedenken möchten, die schon länger verstorben sind.

In der Pressemitteilung der beteiligten Landeskirchen betont Roeber: „Trauer ist sehr individuell und etwas zutiefst Persönliches – jede und jeder trauert auf ganz eigene Weise. Die Chatandacht hat sich über viele Jahre als gutes Angebot etabliert, das Trauernden auch auf diese Weise die Möglichkeit gibt, in Gemeinschaft an ihre Verstorbenen zu denken und ihrer Trauer Raum zu geben.“ Reimann ergänzt: „Einige besuchen die Chatandacht seit mehreren Jahren, andere kommen neu dazu. Das Gedenken an Verstorbene im Internet bietet in unserer digitalen Zeit eine zusätzliche Möglichkeit, sich auch online in Erinnerung und Gebet zusammenzufinden.“

Angebot hat sich seit 2009 etabliert

Um 18 Uhr beginnt die Andacht mit einem Video, das eine kurze Eingangsliturgie und das Gedenken an die Verstorbenen umfasst. Währenddessen ist der Chat aktiv, in dem Teilnehmer kurze Gebete oder Gedanken aussprechen können, wenn der Name einer Person angezeigt wird, an die sie besonders denken möchten. Die Andacht endet mit einem gemeinsam getippten Vaterunser und dem Segen.

Das Portal ist eine Kooperation der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. Die Chatandacht am Ewigkeitssonntag wird seit 2009 jedes Jahr angeboten.

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