„The Book of Clarence“: Jesus-Film fast nur mit schwarzen Darstellern

Erneut ist die italienische Stadt Matera Kulisse für einen Jesus-Film. Und wie in „Das Neue Evangelium“ ist der Messias ein Schwarzer. Der Regisseur Jeymes Samuel zeigt in „The Book of Clarence“ einen ungewöhnlichen Blick auf den Messias.
Von Jörn Schumacher

Es ist das Jahr 33 nach Christus. Clarence ist ein Mann, der in Jerusalem lebt. Er kämpft für ein besseres Leben für seine Familie und will seine Schulden loswerden. Er ist fasziniert von der Macht und Herrlichkeit des Messias Jesus und seiner Apostel und versucht, die wachsende Berühmtheit des Messias zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen.

Im Film „The Book of Clarence“ inszeniert der britische Regisseur Jeymes Samuel einen humorvollen Jesus-Film der besonderen Art: Fast alle Schauspieler sind schwarz, nur die Römer sind Weiße.

In dem Film, den der bekannte amerikanische Rapper Jay-Z mitproduziert hat und der im Februar 2024 in die Kinos kommen soll, macht sich der Hauptdarsteller Clarence auch auf die Suche nach seinem eigenen Glauben. Bislang ist nur ein Trailer des Films veröffentlicht worden, doch erste Medien berichten weiter vom Inhalt: „Clarence entdeckt, dass die erlösende Kraft des Glaubens sein einziger Ausweg sein kann“, heißt es in einer Ankündigung.

Humorvoller Jesus-Film

Samuel, der auch das Drehbuch schrieb, ist selbst schwarz, und in seinen Filmen engagiert er meistens vornehmlich schwarze Schauspieler. Zuletzt in „The Harder They Fall“, ein Western mit ausschließlich schwarzen Hauptfiguren. Samuel ist der jüngere Bruder des bekannten Sängers Seal (Henry Samuel).

Clarence wird verkörpert von LaKeith Stanfield, einem amerikanischen Schauspieler und Rapper. Für seine Nebenrolle im Film „Judas and the Black Messiah“ über den den Bürgerrechtsaktivisten Fred Hampton wurde Stanfield 2021 für einen Oscar nominiert. In den weiteren Rollen sind Stars zu sehen wie James McAvoy („Der letzte König von Schottland“), Omar Sy („Ziemlich beste Freunde“), Marianne Jean-Baptiste („Lügen und Geheimnisse“) sowie Benedict Cumberbatch („Sherlock“).

Im Trailer ist zu sehen, wie Clarence Jesus nacheifert und ihn in einigen Dingen nachmacht. So hält er seine eigene kleine Bergpredigt, doch leider hören nur eine Handvoll Menschen zu. Auch eine Blindenheilung versucht er zu vollbringen. „Ich bin euer neuer Messias!“, ruft er schließlich den Menschen zu.

Ein römischer Hauptmann (James McAvoy) bittet ihn daraufhin, wie Jesus auf dem Wasser zu gehen. Mehrere Szenen deuten darauf hin, dass Samuel den Film mit einer deftigen Prise Humor inszeniert hat.

Die Dreharbeiten zu „The Book of Clarence“ fanden in Matera in Süditalien statt. Dort wurde 2019 bereits der Jesus-Film „Das Neue Evangelium“ des Schweizer Regisseurs Milo Rau gedreht. Auch Rau castete damals für Jesus einen schwarzen Schauspieler, den politischen Aktivisten Yvan Sagnet. In dieser Stadt, die durch die vielen kleinen Häuser aus weißem Kalkstein aussieht wie eine Kleinausgabe von Jerusalem, wurde auch 2004 Mel Gibsons „Die Passion Christi“ zu großen Teilen gedreht, ebenso wie 2016 „Der junge Messias“ von Cyrus Nowrasteh und 1964 „Das 1. Evangelium – Matthäus“ von Pier Paolo Pasolini.

„The Book of Clarence“ soll am 12. Januar 2024 in die US-amerikanischen Kinos kommen, der Kinostart in Deutschland ist für 22. Februar 2024 geplant.

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