Die SPD zieht nach Angaben ihres Kanzlerkandidaten Olaf Scholz ihr umstrittenes Wahlkampf-Video über einen Vertrauten von Unionskandidat Armin Laschet (CDU) vollständig aus dem Verkehr. „Der Kampagnenleiter hat mir berichtet, dass der Spot nicht genutzt wird“, sagte Scholz der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Zugleich trat er Vorwürfen entgegen, mit dem Spot würden religiöse Bekenntnisse für den Wahlkampf missbraucht.
Die Lesart stimme nicht, „die SPD tritt immer für eine offene und tolerante Gesellschaft ein“, sagte Scholz der Meldung vom Dienstag zufolge. Auf die Frage, warum seine Partei vor einem Christen wegen seines Glaubens warne, sagte Scholz: „Das tut niemand. Unser Land und auch ich sind vom christlichen Glauben geprägt.“
In dem Wahlwerbespot, der auch von der katholischen Deutschen Bischofskonferenz kritisiert worden war, wird unter anderem die Aussage getroffen, dass man mit der CDU „erzkatholische Laschet-Vertraute“ wähle, für die Sex vor der Ehe ein Tabu sei. Damit wird auf eine Aussage des nordrhein-westfälischen CDU-Politikers und heutigen Staatskanzlei-Chefs Nathanael Liminski angespielt. Die Aussage stammt aus dem Jahr 2007, als Liminski 22 Jahre alt war.
2 Antworten
Zumindest hat mir dieser diffamierende Werbe-Spot(t) der SPD klargemacht, dass meine Stimme nicht(!) an diese Partei gehen darf.
Ganz davon abgesehen, dass Liminski inhaltlich das Richtige gesagt hat, ist es doch wohl erbärmlich, eine Äußerung, die vor 14(!) Jahren gemacht wurde, aus dem Zusammenhang zu reißen, um daraus ein Negativ-Bild eines politischen Konkurrenten zu konstruieren.
Unangemessen, bösartig und verschlagen – so wirkt diese SPD-Kampagne auf mich.
Auch wenn Scholz jetzt zurückzieht, der Schaden ist entstanden.
Dem kann ich mich nur anschließen. Aus einem SPD Elternhaus abstammend hängt nach meinem Verständnis der steile Abstieg der Sozialdemokratie auch damit zusammen, dass man seit der Ära Schröder den Werteverfall (z.B. Ehe für Alle) massiv unterstützte.