So reagieren Kirche und Politik auf den Tod von Benedikt XVI.

Der Tod Benedikts XVI. bewegt die Welt. Geistliche und Politiker würdigen den Theologen.

Der Tod des früheren Papstes Benedikt XVI. hat besonders in seinem Heimatland Deutschland Trauer und Betroffenheit ausgelöst. Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft würdigten das Wirken des Theologen Joseph Ratzinger, ließen aber auch dessen umstrittene Seiten nicht unerwähnt. Wichtige Reaktionen im Überblick:

„Schon im Wirken des Professors Joseph Ratzinger verband sich hohe theologische und philosophische Bildung mit verständlicher Sprache. Deswegen fanden viele Menschen, nicht nur Katholiken, in seinen Schriften und Ansprachen klare Orientierung. Er hat sich dem Suchen und Fragen der Menschen gestellt.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

„Vieles aus seiner reichen theologischen, wissenschaftlichen und seelsorgerischen Lebensleistung wird lange nachwirken“
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD)

„Die Nachricht vom Tod Seiner Heiligkeit Benedikt XVI. erfüllt mich mit großer Trauer.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

„Benedikt XVI. war eine geschichtsträchtige Persönlichkeit und ein nicht unumstrittener Intellektueller. Heute aber gedenken wir seiner als Menschen.“
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP)

„Er gehört zu den bedeutendsten Theologen seiner Zeit.“
Bundesratspräsident Peter Tschentscher (SPD)

„Er war uns ein großes Geschenk.“
Georg Bätzing, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz

„Papst Benedikt XVI. hat sein Amt stets theologisch und geistlich akzentuiert geführt. Das verbindet uns trotz aller Unterschiede miteinander. Dass er 2013 aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten ist, macht ihn zutiefst menschlich.“
Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland

„Was die Ökumene angeht, ist die Bilanz aber gemischt. Bei den Protestanten hat die Erklärung ‚Dominus Jesus‘, die der damalige Kardinal Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation 2000 veröffentlicht hat, Verletzungen hinterlassen, die nachgewirkt haben. Dort heißt es, die protestantischen Kirchen seien nicht ‚Kirche im eigentlichen Sinne‘.“
Heinrich Bedford-Strohm, bayerischer Landesbischof und ehemaliger EKD-Ratsvorsitzender

„Er bekräftigte stets die tiefe Einbindung der römisch-katholischen Kirche in die Ökumene als unumkehrbar.“
Der amtierende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Ioan Sauca

„Papst Benedikt hat vor allem in seinem Heimatland Deutschland eine neue Hinwendung zur katholischen Kirche über alle Generationen hinweg auslösen können.“
Friedrich Merz, CDU-Vorsitzender

„Wir trauern um unseren bayerischen Papst.“
Markus Söder, Ministerpräsident Bayerns und CSU-Chef

„Er hat Christus geliebt und ihm in seiner Kirche sein ganzes Leben geschenkt in seinem Wirken als Priester, als Bischof, schließlich als Papst.“
Aachener Bischof Helmut Dieser

„Auf mich hat ein Gedanke Papst Benedikts besondere Wirkung: Christsein ist keine Theorie, kein Gedankengebäude, sondern zuerst Begegnung mit einer Person, mit Jesus Christus.“
Stefan Heße, Hamburger Erzbischof

„Seinem Nachfolger Papst Franziskus und der ganzen Kirche hat er mit einem Klima der Angst und einem theologischen Stillstand ein schweres Erbe hinterlassen, das bis heute nachwirkt.“ Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“

„Respekt und Anerkennung für sein Lebenswerk als Gelehrter und interdisziplinär denkender Theologe zollten ihm bei seinem Rücktritt im Februar 2013 alle. Die ganze Welt – auch ich selbst – staunte über diesen Schritt, der vielleicht neue Maßstäbe für das Verständnis des Papsttums gesetzt hat.“
Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken

„Möge Benedikt XVI. nun in Frieden ruhen. Er hinterlässt ein großes und bedeutendes theologisches Erbe. Seine problematische Rolle und Positionierung zu den Missbräuchen in der katholischen Kirche bleiben ebenfalls in Erinnerung.“
Lamya Kaddor, Islamwissenschaftlerin, Mitglied des Deutschen Bundestags (Grüne)

epd
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2 Antworten

  1. Albert Walter sagt:
    Herr Bedford-Strohm, eine Lebensbilanz ist sicher immer „gemischt“. Die Frage ist, was überwiegt dabei. Als evangelischer Christ habe ich großen Respekt vor diesem Theologieprofessor und seinem Wirken.

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