Bei dem Anschlag auf eine griechisch-orthodoxe Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus am Sonntag sind mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der syrischen Behörden schoss der Attentäter zunächst auf die Menschen in der Kirche und zündete dann einen Sprengsatz, durch den er sich selbst in die Luft sprengte. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt. Das syrische Innenministerium geht von einem gezielten Anschlag mit islamistischem Motiv aus, da der Täter Mitglied des „Islamischen Staates“ (IS) war, berichtet die „Tagesschau“.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der katholische Bischof Georg Bätzing, sprach von einem „Blutsonntag“. Die Tat sei ein deutliches Signal der Bedrohung für christliche Gemeinden in Syrien: „Die Morde senden die Botschaft aus, dass die Christen in Syrien an Leib und Leben gefährdet sind“, erklärte Bätzing am Sonntag.
Bätzing: Christen in Syrien weiterhin in Gefahr
Zugleich warnte der Limburger Bischof vor einer möglichen weiteren Flucht von Christen aus dem Nahen Osten: „Es ist zu befürchten, dass viele dies als Aufruf verstehen, dem Heimatland den Rücken zu kehren.“ Er forderte die syrischen Machthaber dazu auf, umgehend Schutz für Christen und andere religiöse Minderheiten zu gewährleisten. „Die Regierenden sind aufgefordert, den Christen und allen bedrohten Minderheiten den Rücken zu stärken und aller Gewalt entschieden entgegenzutreten.“
Bätzing verurteilte die Tat als religiös motivierten Terrorismus: „Der Anschlag trägt die Handschrift des islamistischen Terrorismus“, sagte er.
Vor dem Bürgerkrieg lebten rund zwei Millionen Christen unterschiedlicher Konfession in Syrien. Heute sind es deutlich weniger. Viele Gemeinden kämpfen ums Überleben.