Schweiz: Weniger Christen, aber mehr spirituelle Lektüre

Immer weniger Menschen in der Schweiz glauben an Gott. Das zeigt eine Statistik. Neu ist allerdings, dass die Nachfrage nach spiritueller Lektüre steigt.
Von Martin Schlorke
Der Anteil religionsloser Schweizer an der Bevölkerung hat sich seit 1970 mehr als verzwanzigfacht

In der Schweiz gehören 36 Prozent der Bürger keiner Religionsgemeinschaft an – Tendenz steigend. Vor zehn Jahren machten die Religionslosen noch 22,2 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz aus. Wie in der Bundesrepublik kämpfen auch die beiden großen Kirchen in der Schweiz mit massivem Mitgliederschwund. Eine Entwicklung, die regelmäßig mit eigenen Erhebungen vom Bundesamt für Statistik bestätigt wird.

Die aktuellen Zahlen zeigen jedoch auch eine überraschende Entwicklung. Demnach steigt die Nachfrage nach „spiritueller Lektüre“ an – trotz Säkularisierung und sinkender Nachfrage an Gottesdiensten. Mit „spiritueller Lektüre“ sind Bücher, Zeitschriften und Beiträge im Internet gemeint. Nutzten solche Medien im Jahr 2014 noch 13 Prozent, ist der Wert in den vergangenen Jahren auf 20 Prozent gestiegen. Explizit nicht darunter fallen religiöse Bücher oder heilige Schriften. Diese werden im Vergleich zu 2014 insgesamt weniger gelesen. Dort verzeichnen die schweizerischen Statistiker einen Abfall von 16 auf 13 Prozent.

Laut dem Bundesamt für Statistik ist die Zunahme „spiritueller Lektüre“ unter den Protestanten am höchsten. Demnach ist bei Reformierten ein Plus von 12 Prozentpunkten und bei „Angehörigen anderer christlicher Glaubensgemeinschaften“ (dazu zählen verschiedene Freikirchen, Anm. d. Red.) ein Plus von 21 Prozentpunkten zu verzeichnen. Bei 15- bis 24-Jährigen ist mit 13 Prozentpunkten die Zunahme am größten.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen