Schlagersänger Ikke Hüftgold tritt im Video als gekreuzigter Jesus auf

Schlagersänger Ikke Hüftgold nimmt in dem Video zu seinem neuen Song „Bumsbar“ den Platz von Jesus am Kreuz ein und spielt in Anzüglichkeiten mit Symbolen der Kirche und des Glaubens. Die skandalöse Masche hat Methode.
Von Norbert Schäfer
Ikke Hüftgold (2018)

Schlagersänger Ikke Hüftgold singt in seinem neuen Song unter dem Titel „Bumsbar“ über „geile Mädels, geile Jungs“ und verhöhnt dabei die Kirche und den christlichen Glauben. Die Handlung des Musikvideos spielt in einer Kirche. Eine Reihe von Menschen bekreuzigen sich, vor dem Altar stimmen eine Reihe Nonnen mit gefalteten Händen in den Refrain ein, ein Priester segnet ein Kondom und verschlingt selbiges saufend und sabbernd mit Messwein aus einem Abendmahlskelch. Das alles geschieht unter den Augen von Ikke Hüftgold, der im Altarraum den Platz von Jesus am Kreuz eingenommen hat.

Dabei hat der Liedtext nichts zu tun mit Kirche, dem christlichen Glauben oder überhaupt mit Religion. Das Lied dreht sich schlicht um Saufen, Sex und Strand und wird derzeit im Internet und den Sozialen Medien hunderttausendfach aufgerufen. Bei Spotify verzeichnet der Song mehr als 1,6 Millionen Aufrufe, bei YouTube hat das Video die 500.000er Marke geknackt.

„Komplett kalkuliert“

Medienberichten zufolge will Ikke Hüftgold nach eigenem Bekunden mit seinem Lied nach dem „Layla“-Song – der Ballermann-Hit handelt von einer Puffmutter – vom vergangenen Jahr keinen neuen Skandal entfachen, sondern das Zölibat der katholischen Kirche kritisieren. „Hier geht es wirklich nur um die Institution Kirche und die Fehler, die dort gemacht werden“, zitieren verschiedene Medien den Schlagersänger und berufen sich auf ein Interview des Künstlers mit Ippen.Media.

„Ich bin nicht gläubig, aber ich wünschte mir oft gläubig zu sein. Gerade wenn es einem nicht so gut geht, ist der Glaube ein unfassbarer Anker, an dem man sich festhalten kann“, zitiert die TZ den Schlagersänger aus dem Interview.

Dass der Sänger „geile Mädels, geile Jungs“ besingt und dabei die katholische Kirche zu kritisieren vorgibt, erkennt die TZ als „skandalöse Kombination, die zu funktionieren scheint“. N-TV geht davon aus, dass der Skandal „komplett kalkuliert“ ist und rechnet mit einem „Aufschrei von bestimmten konservativen Kreisen, Religionsverbänden und selbsternannten Moralaposteln“. Mit dem aktuellen Lied visiere der Musiker nach „Layla“ den nächsten Skandal an. Und zwar: „Komplett kalkuliert und mit voller Absicht.“

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