Sänger von „Oomph!“ bekehrt sich zu Jesus Christus

Er stand auf den größten Bühnen des Landes und feierte mit seiner Band „Oomph!“ Erfolge in den Charts. Dennoch blieb in seinem Inneren ein Loch, sagt der Sänger Dero Goi. In einem YouTube-Interview sprach er über seine Zuwendung zu Jesus Christus, und warum andere Religionen ihm keinen Frieden brachten.
Von Jörn Schumacher

Die Rockband „Oomph!“ wurde 1989 in Braunschweig gegründet. Die Musik wird den Genres Electronic Body Music, Crossover und Neue Deutsche Härte zugeordnet, die Texte sind häufig düster-pessimistisch. Immer wieder brachte die Band auch Lieder mit religiösen Anklängen heraus, etwa „I.N.R.I. vs. Jahwe“, „Singles Gekreuzigt“ und „Gott ist ein Popstar“. Dabei waren die Texte größtenteils religionskritisch. Im Jahr 2019 erschien der Song „Im Namen Des Vaters“, in dem das Vaterunser persifliert wird.

Der Durchbruch gelang der Band 1999 mit „Plastik“, „Das weiße Licht“ und „Fieber“, im Jahr 2004 landete sie mit „Augen auf!“ einen Nummer-eins-Hit in Deutschland. Bei der Preisverleihung „1Live Krone“ bekam die Band eine Auszeichnung in Gold und wurde zur besten Band des Jahres gewählt. Im Jahr 2007 gewann „Oomph!“ zusammen mit der „Die Happy“-Frontsängerin für Niedersachsen den dritten Bundesvision Song Contest.

„Jesus ruft die zerbrochenen Herzen“

Heute sieht Sänger Dero Goi die Musik und die Texte von „Oomph!“ kritischer. In einem Video für den Kanal des christlichen YouTubers Chris Schuller sprach Goi über seine Hinwendung zum Glauben an Jesus Christus. Er spricht von den „düsteren Gefilden“ der Musikszene, aus denen er kommt, und dass er trotz des großen Erfolges stets ein Loch in seiner Seele fühlte.

Er sei katholisch sozialisiert worden und auf eine katholische Schule gegangen, sagt der Sänger. „Als Kind hatte ich eine Beziehung zu Jesus.“ Doch es habe Gewalt und Alkoholmissbrauch in der Familie gegeben, so Goi. Als sich dann seine Eltern scheiden ließen, habe er seinen Frust und sein Trauma auf Gott projiziert. Enttäuscht habe er ihm gesagt: „Dann scheint es dich ja doch nicht zu geben.“

Um die Leere in seinem Inneren zu füllen, habe er sich verschiedene Religionen angesehen, sagt Goi: Buddhismus, Hinduismus, er las im Koran und befasste sich mit Esoterik. Er machte Psychotherapien und nahm Medikamente. „Aber nichts konnte das Trauma heilen“, sagt der Rocksänger. In ihm seien finstere Gedanken von Wut, Schuld, Trauer sowie Scham und Ängste gelieben. „Ich habe die dunkle Seite, die dunkle Energie benutzt, um Türen zu öffnen bei Menschen. Wegen so etwas gibt es auch in der Welt Kriege, Vergewaltigungen, Missbrauch, Pädophilie, Porno – das alles öffnet der dunklen Energie Türen.“

Paradoxerweise hätten der Erfolg und die jubelnden Fans das Loch im Inneren nur noch größer gemacht. „Alles wird immer oberflächlicher“, so Goi „Es ging immer mehr meine Seele verloren. Manche sprechen von ihr auch als vom ‚inneren Kind‘; das ist die Zerbrechlichkeit, die man haben muss, um überhaupt noch einen Draht zu Gott aufbauen zu können.“

Als sein dreijähriger Sohn an Krebs erkrankte, sei die Verzweiflung noch größer geworden, sagt der „Oomph!“-Frontmann. „Ich habe angefangen zu beten. Und mir war klar: Ich bete jetzt nicht zu Buddha oder Allah, sondern zu Jesus Christus. Nur das fühlt sich richtig an. Hier hatte ich das Gefühl, dass da ein lebendiger, wahrhaftiger Gott ist.“

Heute sei ihm bewusst, dass die Gnade Gottes größer ist als die Schuld eines Menschen. Ihm sei wichtig: „Jesus spricht genau jene zerstörten Seelen an, die Missbrauch erfahren haben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Jesus spricht die am intensivsten an, die ein gebrochenes Herz haben.“ Für ihn sei klar, dass sich Gott nicht aufdränge: „Er zwingt keinen, in den Himmel zu kommen. Er steht aber die ganze Zeit mit offenen Armen da.“ Gottes Widersacher hingegen, der Satan, arbeite mit Zwang und Unterdrückung.

Noch heute sehe er die Organisation Kirche, etwa die großen Amtskirchen, kritisch, sagt Goi. Da sie „von Menschen gemacht“ sei, stehe die Gefahr der Manipulation im Raum. Deswegen ermuntere er dazu, lieber selbst die Bibel zu lesen. „Nimm Kontakt zu Jesus Christus auf. Was hast du zu verlieren?“

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3 Antworten

  1. Es ist sehr traurig, dass der Mann offenbar keine/n gute/n Psychotherapeut*in gefunden hat, um ihm bei seinen Problemen zu helfen. Offenbar wusste er leider auch die Musik nicht auf eine therapeutische Art zu nutzen. Denn gerade eine so ausdrucksstarke, energiegeladene und emotionale Musikrichtung, wie die von Oomph, deren Hörerschaft auch für ein fast unendlich weit gestrecktes Feld an Themen, die man in den Texten behandeln kann, akzeptiert, hat ein riesiges Potenzial zur Selbstreflektion und eben einen therapeutischen Wert.
    Die Erkrankung seines Sohnes hat ihm dann wohl endgültig den Rest gegeben und ihn in eine heile Scheinwelt abtauchen lassen.
    Der Mann bräuchte dringend professionelle Hilfe. Stattdessen aber flüchtet er sich in religiösen Aberglauben.
    Ich weiß nicht, wie es seinem Sohn zum jetzigen Zeitpunkt geht, ob er geheilt werden konnte, noch kämpft oder -wie ich nicht hoffe- verstorben ist. Ich wünsche ihm das Beste. Was dem Sohnemann jedenfalls überhaupt nichts hilft, sind die Gespräche seines Vaters mit einem imaginären Freund im Himmel.
    Was für ein Gott soll das denn überhaupt sein, der einen Dreijährigen mit Krebs bestraft? Und wofür? Für die „Sünden“ seines Vaters, bloß aus Spaß oder einfach nur weil er es kann?

    Lieber Goi, was auch immer alles in Deinem Leben falsch gelaufen ist, welche Hürden Du meistern musstest, welchen Höhen und Tiefen Du durchlebt hast, lass Dich nicht von einer Verblödungsmaschinerie -denn nichts anderes sind sämtliche Religionen und Pseudo-Religionen- vereinnahmen. Denkst Du wirklich, ein Zimmermann (den Beruf gab es in einer nahezu baumlosen Region wie Judäa seinerzeit gar nicht) wäre von den Toten auferstanden. Hast Du die Bibel mal gelesen? Das Buch hat so viele Logikfehler und ist in sich selbst so widersprüchlich, dass es heutzutage keiner mehr verlegen würde, wenn es neu wäre. Du hast den Mumpitz doch selbst kritisch hinterfragt, eben weil es Mumpitz ist. Hast Du Dein Hirn auf Standby gestellt?
    Wie auch immer. Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem weiteren Weg, Goi, und dass Du wieder zu Dir selbst finden wirst. Ich hoffe ehrlich, dass Du die Löcher in Dir zu füllen vermagst aber ohne Dich dabei selbst mit den Jahrtausende alten Heilsversprechen einer Sekte zu belügen. Finde die Kraft, Dich wieder aufzurichten, weiterzumachen, weiterzuleben! Leben ist mehr als atmen und für den nächsten Atemzug zu beten. Bleibe kritisch! Sei kreativ, in welcher Ausdrucksform auch immer.
    Religionen leben von Menschen in Lebenskrisen. Diese können sie leicht beeinflussen, manipulieren und vereinnahmen. Religionen bieten einfache Antworten auf komplexe Fragen. Komplexe Fragen lassen sich aber nie leicht beantworten, sondern bedürfen auch einer komplexen Herangehensweise.
    Du sagst, Du siehst die Organisation Kirche, etwa den großen Amtskirche, kritisch, da sie vom Menschen gemacht sind. Was denkst Du, wer Gott „gemacht“ hat. Der Mensch hat sich Gott nach seinem Bild erschaffen. Was glaubst Du, sämtliche Gottheiten menschliche Eigenschaften und Charakterzüge tragen. Auch der jüdisch/christlich/muslimische ist eine durch und durch sehr menschelnde Entität. So soll ein Allmächtiger Schöpfer des Uni- vielleicht sogar Multiversums sein? So, wie in der Bibel beschrieben? Ein Typ, der sämtliche Lebewesen auf dem Planeten ersäuft, weil ein paar Menschen nicht nach seinen Regeln spielen? Ein Typ, der ganze Städte ausradiert, weil es dort Homosexualität ausgelebt wird? Ein Typ, der sich nicht an seine eigenen Gebote hält, es aber von den Menschen unter Androhung ewiger Verdammnis fordert? Betrachtet man den Aberglauben an einen Teufel, dann entspricht die literarische Figur Gottes der Bibel exakt dieser Vorstellung von einem Teufel. Keine andere Figur in dem Buch ist so durch und durch bösartig wie Gott. Keine andere Figur tötet so viele Lebewesen und befiehlt so viele Morde wie Gott. An so ein Fabelwesen willst Du lieber glauben und es anbeten als Dich ehrlich Deinen Problemen zu stellen?
    LG,
    Pommi

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    1. Jesus ist kein Fabelwesen. Was der Sänger erzählte, ist die Wahrheit. Im Angesicht schlimmer Situationen wenden sich die Menschen immer an Gott.
      Gott ist liebevoll, aber auch gerecht, denn er Ist Heilig. Deswegen war das im alten Testament so. Mit Jesus hat er uns aber alle gerettet (wenn man an ihn und sein Werk am Kreuz glaubt!)
      Das zeigt doch seine Liebe zu uns. Er hat sein Leben gegeben, um uns zu retten.
      Gottes Frieden und Segen dir

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  2. Was dem Sohnemann jedenfalls überhaupt nichts hilft, sind die Gespräche seines Vaters mit gute/n Psychotherapeut*in oder das Goi die Musik auf eine therapeutische Art zu nutzen kann.

    Und wer bist Du das Du Dir das Recht heraus nimmst für andere bestimmen zu wollen wie sie ihr Leben zu leben haben? Und das, nur weil man an Jesus Christus sein Wort wendet dies kein Leben mehr sei?

    Toleranz und Respekt gegenüber der Meinung anderer waren mal Kernpunkte in der schwarzen Szene. Und sollten es eigentlich für jeden Menschen sein. Aber so wie es im neuen Testament, wie es im Koran … steht und eben dieses vom einzelnen Menschen angemahnt wird – und von Kirchen und Glaubensgemeinschaft seit Jahrhunderten mit Füßen getreten wird – so offensichtlich auch von weltoffenen, gebildeten Atheisten.

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