Gemeinsam mit einigen der in Deutschland tätigen Islamverbände haben die religionspolitischen Sprecher und Beauftragten der Fraktionen die Terrorakte der Hamas gegen die israelische Bevölkerung verurteilt und gefordert, dass die Geiseln freigelassen werden.
Bei dem kürzlich anberaumten Treffen im Bundestag erklärten die anwesenden Verbände, der Terror der Hamas habe „unbeschreibliches Leid über unzählige unschuldige Menschen gebracht“. Man werde zudem nicht zulassen, dass diese terroristischen Angriffe in Deutschland bejubelt oder relativiert würden.
Das teilte die religionspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Lamya Kaddor, am Dienstagabend mit. Demnach waren neben ihren Kollegen Simona Koß (SPD), Sandra Bubendorfer-Licht (FDP), Thomas Rachel (Union) und Petra Pau (Linke) auch einige der Islamverbände der Deutschen Islamkonferenz zugegen: Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland (AMJ), Bündnis Malikitische Gemeinde Deutschland (BMG), Liberal-Islamischer Bund (LIB), Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), MTO Shahmaghsoudi. Der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland sowie der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland seien kurzfristig verhindert gewesen.
Zentralrat und Ditib nicht anwesend
Gar nicht erst auf die Einladung zurückgemeldet hätten sich allerdings ausgerechnet die größten islamischen Verbände, der Zentralrat der Muslime in Deutschland sowie die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib). Auf Nachfrage von PRO erklärte der Zentralrat, ihn habe keine Einladung erreicht.
Ebenfalls nicht teilgenommen haben die Union der Islamisch-Albanischen Zentren in Deutschland (UIAZD), die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland – Zentralrat (IGBD) und die Alevitische Gemeinde Deutschland (AABF).
Vorbild für das Treffen war ein Austausch der islamischen Religionsgemeinschaften in Nordrhein-Westfalen mit dem Minister der Staatskanzlei. Am Montag hatten die Verbände gemeinsam mit Nathanael Liminski (CDU), eine Erklärung veröffentlicht, die den Terror der Hamas verurteilt und sich gegen Antisemitismus und Gewalt auf Deutschlands Straßen positioniert.
Obwohl es auch vor diesem Treffen Unstimmigkeiten gegeben habe, wie etwa der Evangelische Pressedienst berichtet, war dort neben der Ditib unter anderem auch der Landesverband des Zentralrats der Muslime vertreten.