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Ofarim wegen Verleumdung angeklagt

Im Oktober hat der Musiker Ofarim wegen des Antisemitismusvorwurfs gegen einen Hotelmitarbeiter für Aufsehen gesorgt. Nun ist er selbst angeklagt – wegen Verleumdung.
Von Martin Schlorke
Gil Ofarim

Foto: Tina Petrik | CC BY 4.0 International

Der Sänger Gil Ofarim hat einem Leipziger Hotel Antisemitismus vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft konnte dafür jedoch keine Belege finden.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat Anklage gegen den jüdischen Musiker und Schauspieler Gil Ofarim erhoben. Der Vorwurf lautet: Verleumdung und falsche Verdächtigung. Das Verfahren gegen einen von Ofarims Antisemitismusvorwurf belasteten Leipziger Hotelmitarbeiter sei hingegen eingestellt worden. Das teilte die Leipziger Staatsanwaltschaft in einer Erklärung am Donnerstag mit.

Im Oktober hatte Ofarim einen Angestellten des Leipziger „Westin Hotels“ vorgeworfen, ihn antisemitisch beleidigt zu haben. In einem auf Instagram veröffentlichten Video berichtete Ofarim damals von der Beleidigung und der Aufforderung, seine Davidstern-Kette abzunehmen. Diese Vorwürfe ließen sich allerdings nicht erhärten, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die im Video geschilderten Geschehnisse hätten sich „tatsächlich so nicht ereignet“. Für die Überprüfung seien zahlreiche Zeugen vernommen und die Videoaufnahmen mehrerer Überwachungskameras im Hotelbereich geprüft worden. Auf keinen der Aufnahmen sie jedoch die besagte Kette zu sehen gewesen.

Die Staatsanwaltschaft legt dem Musiker darüber hinaus zur Last, bei seiner polizeilichen Vernehmung am 12. Oktober seine Behauptungen zum angeblichen Geschehensablauf „in Kenntnis ihrer Unwahrheit“ wiederholt und den Hotelmitarbeiter wider besseren Wissens angezeigt zu haben.

Die Anklage gegen Ofarim wurde wegen der großen öffentlichen Wirkung zum Landgericht Leipzig erhoben. Dort wird über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.

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2 Antworten

  1. Ofarim hat den Hotelmitarbeiter zu Unrecht beschuldigt und ihr habt einen Kommentar von mir zu Unrecht gelöscht, in dem ich die Verleumdungsklage bereits befürchtet hatte.

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