Ökumenisches Mini-Kirchenprojekt in Frankfurt

Inmitten hoher Bürogebäude ist sie eine der kleinsten Kirchen Deutschlands. Am Montag ist in Frankfurt am Main eine „Tiny Church“ angekommen. Bei der Mini-Kirche handelt es sich um ein ökumenisches Projekt, das im März starten soll.
Von Johannes Blöcher-Weil
Mitten im Frankfurter Stadtteil Niederrad steht die neue Tiny Church

Ganze 17 Quadratmeter groß ist die sogenannte Tiny Church, die am Montag im Frankfurter Stadtteil Niederrad aufgebaut wurde. Der elf Quadratmeter große Innenraum bietet zwölf Personen Platz. Ergänzt wird das Gebäude, das auf einer fahrbaren Plattform steht, durch eine Terrasse und eine Miniteeküche. Mit dem Projekt möchte die Kirche, die auf einer fahrbaren Plattform steht, möchte die örtlichen Kirchen nah bei den Menschen sein.

Die ersten Ideen für das Projekt stammen laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, aus dem Jahr 2017. Damals begann die Umwandlung der Bürostadt Niederrad in ein gemischtes Gebiet mit Wohnungen. Der Frankfurter Magistrat hatte damals die Idee geäußert, dass eine Kirche in das Gebiet passe.

Ein Marktplatz für die Menschen

Am Montag haben Vertreter der lokalen evangelischen und katholischen Gemeinden das Objekt gesegnet. Den Initiatoren geht es nach eigenen Angaben darum, die kirchliche Präsenz mit sozialer Stadtteilplanung zu verschränken, sagt Projektleiter George Kurumthottikal. Er wünscht sich das neue Objekt als eine Art „Marktplatz, auf dem die Leute zusammenkommen können“.

Für die beiden Kirchengemeinden, die evangelische Paul-Gerhardt- und die katholische St. Jakobus-Gemeinde, sei dies ein „Experimentierfeld“. Geplant sind in der Kirche unter anderem Andachten, Lesungen, gesellige Abende, Gesprächsangebote und kulturelle Veranstaltungen. Die „Tiny Church“ biete aber auch einfach einen überdachten Rückzugsort.

Gebaut hat das Objekt das Freiburger Unternehmen Tiny Home Factory. Das Holzgebäude wiegt laut Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) 3.200 Kilogramm. Wie die EKD schreibt, gehe es ihr darum, die Botschaft von der Liebe Gottes weiterzugeben und den Glauben zu leben, auch in einer sich wandelnden und immer individueller werdenden Gesellschaft – auch mit diesem Projekt.

Programm entwickeln und umsetzen

Träger des Projekts sind die katholische Stadtkirche Frankfurt und die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach. Ihren Standort hat die Kirche gegenüber der Arbeitsagentur in der Saonestraße. Projektleiter Kurumthottikal hat die Aufgabe, ein Programm für die Tiny Church zu entwickeln und umzusetzen. Finanziert wird seine Stelle vom Bistum Limburg.

Das 122.000 Euro teure Gebäude haben der Gesamtverband der katholischen Gemeinden Frankfurt, das Bonifatiuswerk und zwei Stiftungen bezahlt. Die laufenden Ausgaben teilen sich die örtlichen Gemeinden. Ähnliche Projekte gibt es in Paderborn, wo die Kirche sogar ausgeliehen werden kann. Auch die Freie evangelische Gemeinde Offenburg hat eine mobile „Tiny Church“ gebaut.

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