Missionar Markus Neitzel: Der Mann an Kobayashis Seite

Die Wintersport-Welt hat am Donnerstag gespannt nach Bischofshofen geschaut. Der Japaner Ryoyu Kobayashi hat dort die Vierschanzen-Tournee relativ souverän gewonnen. Ganz eng an seiner Seite war auch in diesem Jahr sein Übersetzer: der deutsche Missionar Markus Neitzel.
Von Johannes Blöcher-Weil
Markuse Neitzel und Ryoyu Kobayashi

Foto: Inken Pallas/SWR

Markuse Neitzel hat die Worte des Skispringer Ryoyu Kobayashi für nationale und internationale Medien übersetzt.

Der Japaner Ryoyu Kobayashi hat souverän die Vierschanzen-Tournee gewonnen. Im Fernsehen immer an seiner Seite war der mittelhessische Pastor Markus Neitzel. Der Theologe ist aus dem Weltcup-Zirkus kaum noch wegzudenken. Neitzel war 13 Jahre Missionar in Japan und übersetzt seit 2013 die japanischen Skispringer.

Im PRO-Interview vor den Olympischen Spielen 2021 in Japan erzählte Neitzel, warum er sich in diesem Bereich engagiert. Viele japanische Sportler hätten es kulturell und praktisch schwer, in Deutschland zurechtzukommen. Das war für den Theologen der Anlass, sich um japanische Sportler in Deutschland zu kümmern.

Zunächst war er im Tischtennis-Bereich aktiv. 2013 kam der Wintersport dazu. Während er seine Eltern im Schwarzwald besuchte, fand dort gerade das Sommer-Skispringen statt: „Die Veranstalter wollten gerne Noriaki Kasai interviewen.“ Neitzel bot sich an und daraus ist mittlerweile eine langjährige Zusammenarbeit entstanden. Bisheriger Höhepunkt war der erste Vierschanzen-Tournee-Sieg von Kobayashi 2018/2019. Neitzel übersetze dabei sowohl für die Öffentlich-Rechtlichen als auch für Eurosport und andere europäische Sender. In diesem Jahr war es ähnlich.

Wenn Vertrauen wächst, geht es nicht nur um sportliche Dinge

Als Betreuer und Übersetzer hat Neitzel viele gute Beziehungen aufgebaut. Er erlebt mit den Sportlern Siege und Niederlagen hautnah. Vor allem bei Niederlagen sei es wichtig, an ihrer Seite zu sein. „Wenn es eine Vertrauensbasis gibt, reden wir nicht nur über sportliche Dinge.“ Wenn solch ein Vertrauensverhältnis entstanden ist, fragt Neitzel auch, ob er für die jeweiligen Sportler beten kann.

Neitzel ist Mitarbeiter des Missionswerks OMF Deutschland. Von 1987 bis 2000 war er mit seiner Frau Conny als Missionar in Japan. Aktuell übersetzt er etliche japanische Profi-Sportler bei ihren Medienauftritten: etwa bei Tischtennis-Weltmeisterschaften, im Rollstuhlbasketball oder beim Skispringen. Darüber hinaus betreut er als Pastor japanische Gemeinden in Mannheim und Frankfurt.

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