Atheist Ricky Gervais und Katholik Stephen Colbert streiten über Gottesfrage

Der bekannte amerikanische Showmaster Stephen Colbert hat den britischen Comedian Ricky Gervais, der bekennender Atheist ist, in seine Sendung eingeladen. Der gläubige Talkshow-Host Colbert verwickelte den Schauspieler in eine interessante Diskussion über die Existenz Gottes.
Von Jörn Schumacher
Der Moderator der „The Late Show“, Stephen Colbert (r.), diskutierte mit dem Comedian und Atheisten Ricky Gervais in seiner Sendung über Gott

Stephen Colbert ist einer der erfolgreichsten Talkshow-Hosts und Comedian in Amerika – und bekennender Katholik. Er übernahm die Sendung „The Late Show“ des Senders CBS 2015 von David Letterman. In dem Format spricht Colbert regelmäßig auch über seinen katholischen Glauben. Dennoch macht er auch Witze über die Kirche, und manchmal ist sogar Gott selbst – als animierte Figur – Gast der Sendung. Allerdings würde er niemals Witze über die Sakramente machen, sagte Colbert vor zwei Jahren in einem Interview. Der Moderator unterrichtete einige Jahre den Katholischen Katechismus in einer Sonntagsschule.

Ricky Gervais ist britischer Comedian, Schauspieler und Regisseur. Bekannt wurde er als Erfinder der Fernsehserie „The Office“, die später auf Deutsch als „Stromberg“ adaptiert wurde. Gervais vertritt öffentlich einen Atheismus. Im Alter von acht Jahren habe er seinen christlichen Glauben aufgegeben, sagte er. Gervais gehört der Britischen Humanisten-Vereinigung an, die unter anderem 2008 die atheistische Bus-Kampagne unterstützte.

„Niemand kann wissen, ob es Gott gibt“

Als Gervais diese Woche bei Colbert zu Gast war, forderte der Talkmaster ihn auf, mit ihm über die Existenz Gottes zu debattieren. „Warum gibt es etwas und nicht vielmehr nichts?“, fragte Colbert den britischen Comedian. Doch der wollte sich auf diese Frage nicht einlassen und erklärte, er sei eigentlich ein „agnostischer Atheist“, was bedeute, dass er nicht wissen könne, ob es einen Gott gibt. „Niemand kann wissen, ob es Gott gibt, daher sind wir eigentlich alle Agnostiker“, sagte der Schauspieler. Dann erklärte Gervais: „Darum geht es kurz gesagt beim Atheismus: Du sagst, es gibt einen Gott. Ich frage: Kannst Du das beweisen? Dann sagst Du: Nein. Und ich sage: Dann glaube ich Dir nicht.“

Colbert führte aus, dass er immer wieder den Wunsch verspüre, jemandem dafür zu danken, dass er existiert. Und dieser jemand sei für ihn Gott. Gervais antwortete, dass er der Wissenschaft mehr vertraue. „Wissenschaft kann immer bewiesen werden. Wenn man jedes fiktionale Buch und jedes heilige Buch vernichten würde, würde es diese Bücher in tausend Jahren nicht wieder geben. Wenn man hingegen jedes Wissenschaftsbuch vernichten würde, würde es in tausend Jahren sicherlich wieder dieselben Bücher geben.“ Colbert zeigte sich beeindruckt: „Das ist wirklich gut.“ Der Tweet mit dem Video des Gesprächs wurde über 600 Mal retweetet und über 2.000 Mal mit einem Like versehen. In den Kommentaren diskutierten viele Leser weiter über den Glauben. (pro)

Von: js

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