Martin Scorsese mit dem Goldenen Ehrenbären ausgezeichnet

Mit Filmen wie „Taxi Driver“, „Gangs of New York“ oder „The Wolf of Wall Street“ begeisterte der Regisseur Martin Scorsese Millionen Menschen. Nun wurde er auf der Berlinale für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Von PRO
Starregisseur Martin Scorsese hat einen Spielfilm über Jesuiten im Japan des 17. Jahrhunderts gedreht

Der US-amerikanische Regisseur und Produzent Martin Scorsese empfindet die Berlinale-Auszeichnung mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk als „ein bisschen surreal“. „Ich schaue nicht zurück auf mein Lebenswerk. Ich arbeite ja noch“, sagte er dem ZDF in einem am Dienstagabend veröffentlichten Interview. Der 81-Jährige hatte die Auszeichnung am Dienstagabend bei den Internationalen Filmfestspiele Berlin erhalten.

Die Berlinale-Leitung würdigte den Regisseur als einen Filmemacher, „der das Medium immer wieder auf neue Wege getrieben“ habe. Mit einem Werk aus sechs Jahrzehnten und über 40 Spielfilmen, das von Kriminalepen über Zeichentrickfilme bis hin zu religiösen Dramen reicht, habe Scorsese „das Medium revolutioniert und sich mit jedem neuen Film neu erfunden“.

Jesus-Film geplant

Scorsese sagte dem ZDF: „Ich bin noch voll dabei. Aber tatsächlich kann ich auf eine lange Schaffenszeit zurückblicken, und vielleicht ist es das, was am Ende von mir bleibt.“ Er hoffe, „noch ein bisschen weitermachen zu können“, sagte der Regisseur und fügte hinzu: „Ich habe das Gefühl, dass ich noch etwas zu sagen habe und dass das die Menschen auch interessiert.“

Aktuell plant Scorsese einen Film über Jesus. Nach den Filmfestspielen von Cannes im vergangenen Jahr sagte Scorsese: „Ich habe auf den Appell des Papstes an Künstler auf die einzige mir bekannte Weise reagiert: indem ich mir ein Drehbuch für einen Film über Jesus ausgedacht und geschrieben habe.“ Er sei bereits dabei, mit dem Projekt zu beginnen, ergänzte der Oscar-Preisträger. Der Filmemacher, der nach eigenem Bekunden gläubiger Katholik ist, hat Papst Franziskus bereits mehrfach persönlich getroffen.

Berufswunsch: Priester

Scorsese ist 1942 in Queens, einem Stadtteil von New York, geboren und wollte eigentlich Priester werden. Allerdings wurde er aus der Jesuitenschule ausgeschlossen und schrieb sich daher 1960 an der New York University für ein Studium der Filmkunst ein. Heute zählt Scorsese zu den einflussreichsten Regisseuren des zeitgenössischen Kinos. Seine Werke wurden ausgezeichnet mit dem Oscar, dem Golden Globe Award, der Goldenen Palme und anderen internationalen Filmpreisen.

Scorsese hat sich in seinem Schaffen auf unterschiedliche Weise mit Glaubensthemen beschäftigt. In dem 1988 erschienen Film „Die letzte Versuchung Christi“ stellte der Regisseur in der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Nikos Kazantzakis Jesus als zweifelnden Menschen dar. Der Film hatte bei Christen weltweit für Unmut gesorgt, weil sich darin der Erlöser der Welt dem Tod am Kreuz verweigert und stattdessen eine Familie gründet.

In dem Film „Silence“ (Stille) verarbeitete Scorsese 2016 filmisch die Situation verfolgter Christen im Japan des 17. Jahrhunderts anhand der Geschichte zweier Jesuiten, die sich auf die Suche nach einem verschollenen Priester in dem Land begeben.

Von: epd/PRO

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