Leiter von Limburger Priesterseminar nach Vorwürfen tot aufgefunden

Wegen „übergriffigen Verhaltens“ wurde der Leiter des Limburger Priesterseminars von allen Ämtern freigestellt. Am Donnerstag ist der 49-Jährige leblos aufgefunden worden.
Christof May

Der Leiter des katholischen Limburger Priesterseminars, Christof May, ist am Donnerstag tot aufgefunden worden. Der Tod des Priesters sei für alle im Bistum, besonders auch für den Bischof, die Personalverantwortlichen und die Bistumsleitung „sehr bedrückend und hinterlässt offene Fragen“, teilte das Bistum am Freitag mit.

Der Priester war laut Bistum am Mittwoch in einem persönlichen Gespräch zu Vorwürfen „übergriffigen Verhaltens“ angehört worden. Im Anschluss daran habe ihn Bischof Georg Bätzing von allen Ämtern freigestellt, um die Vorwürfe prüfen und aufklären zu können. Die aufrichtige Anteilnahme des Bistums gelte der Familie des Verstorbenen. „Zugleich sind wir in Gedanken auch bei denen, die die Vorwürfe gemeldet haben.“ Über den Tod des Priesterseminarleiters hatte bereits am Donnerstagabend der Hessische Rundfunk berichtet.

May wurde 49 Jahre alt. Er wohnte in Limburg und stammte aus dem Westerwald. Er hatte das Amt des Regens laut Bistum im September 2018 übernommen. Zuvor war er Pfarrer der Pfarrei St. Anna Braunfels (Lahn-Dill-Kreis) sowie Bezirksdekan in den katholischen Bezirken Wetzlar und Lahn-Dill-Eder.

Erst Anfang dieses Monats war im Bistum Limburg der Dekan des katholischen Bezirks Westerwald zurückgetreten. Obwohl es Vorwürfe sexueller Belästigung gegen den 64-jährigen Priester gab, hatte Bätzing ihn 2020 in dieses Amt berufen. Der Bischof entschuldigte sich jetzt für die Entscheidung und bat die Betroffenen um Verzeihung.

epd
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