Landeskirche stellt Fahrplan zur Digitalisierung vor

Die Württembergische Landeskirche will junge Menschen verstärkt in den Sozialen Medien ansprechen und Kirchengemeinden in den Prozess der Digitalisierung einbinden. Am Freitag präsentiert die Landeskirche die „Roadmap Digitalisierung".
Von PRO
Am Freitag will die Evangelische Landeskirche in Württemberg beim „Forum Digitalisierung" über vernetzte Kirche, Chancen und Risiken der Digitalisierung diskutieren

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg will verstärkt junge Menschen im Internet und den sozialen Medien mit dem Evangelium erreichen. Am Freitag präsentiert die Landeskirche beim „Forum Digitalisierung“ in Stuttgart ihren Fahrplan zur Digitalisierung.

Die Veranstaltung im Hospitalhof in Stuttgart wird für Interessierte als Livestream auch auf der Webseite der Landeskirche und auf Facebook übertragen. Die Veranstaltung wird über eine Social Wall begleitet. Interessierte in den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook können unter dem Hashtag #elkwuedigital Fragen und Impulse in die Veranstaltung einbringen.

Neben Landesbischof Frank Otfried July und Direktor Stefan Werner zeigen der KEP-Medienpreisträger Theo Eißler von der „Agentur Bär Tiger Wolf“ und netzpolitik.org-Redakteur Ingo Dachwitz sowie der Unternehmensberater Joachim Stängle die Chancen der Kirche zur Verbreitung des Evangeliums im digitalen Zeitalter und die damit verbundenen Herausforderungen. Die Landeskirche hat das Thema Digitalisierung zur Chefsache erhoben. Eine „Projektgruppe Digitalisierung“ ist angesiedelt beim Direktor im Evangelischen Oberkirchenrat und hat den Fahrplan mit Meilensteinen für die Landeskirche, ihre Mitglieder und Mitarbeiter in den Kirchengemeinden erstellt. Stefan Werner ist der juristische Stellvertreter des Landesbischofs und leitet das verantwortliche Dezernat für Grundsatzangelegenheiten und Digitalisierung der Landeskirche.

Kirche will Marktplätze im Internet nutzen

Dan Peter ist im Evangelischen Oberkirchenrat in Stuttgart verantwortlich für die Publizistik und die gemeindenahen Dienste, und er ist Mitglied der Projektgruppe Digitalisierung. Peter sieht die Herausforderungen auf diesem Themengebiet vor allem im Kommunikations- und Medienbereich. Seine Kirche habe bereits das Netzwerk Studi-VZ seelsorgerisch genutzt, erklärte Peter gegenüber pro. „Jetzt müssen wir tatsächlich überlegen, wie wir Menschen mit christlichen Inhalten erreichen, die einzeln unterwegs sind, die nicht kirchlich sozialisiert sind“, sagte Peter. „In unserer Landeskirche steht die digitale Transformation ganz oben auf der Traktandenliste (Anmerkung: Tagesordnung). Die Digitalisierung umfasst alle Arbeitsbereiche, bis hin zu den Gemeinden.“

Am Freitag wollen die Projektverantwortlichen in Stuttgart den Fahrplan in zehn Hauptpunkten vorstellen. Als ersten Meilenstein will die Kirche nach Angaben von Peter ein neues Kommunikationskonzept auf die Beine stellen. „Es geht dabei hauptsächlich darum, dialogische Formen zu entwickeln. Die Orientierung darf nicht mehr nur sein ,Absender an Adressat‘, sondern wir müssen ins Gespräch kommen mit den Menschen, die wir erreichen wollen.“ Die Menschen müssten aber auch die Kirche im Internet finden und Fragen stellen können. „Es geht darum, die großen Marktplätze im Internet zu besetzen“, erklärte Peter gegenüber pro. Weil bewegte Bilder immer wichtiger würden im Internet, bedeute dies „Video first“ für seine Landeskirche. „Die Endgeräte sind inzwischen so nahe an den Menschen, am Armgelenk oder in der Tasche, dass wir eigentlich dort präsent sein müssen“, sagte Peter.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hatte zu Wochenbeginn in einem Vortrag unter dem Titel „Verkündigung des Evangeliums in digitalen Zeiten“ auf die Bedeutung der Sozialen Medien zur Verkündigung des Evangeliums hingewiesen. In seinem Vortrag auf dem Christlichen Medienkongress 2018 auf dem Schönblick hatte Bedford-Strohm eine „neue Evangelisierung“ gefordert.

Von: Norbert Schäfer

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