BAP-Sänger Wolfgang Niedecken: „Gott ist kein Zyniker, der die Leute drangsaliert“

Der Sänger und Maler Wolfgang Niedecken, hat sich manchmal als „restkatholisch“ bezeichnet. Im Interview des vom Bistum Limburg herausgegebenen Magazins Eulenfisch sagte der Frontmann der Band BAP, dass er bete und es inzwischen bereue, seine Kinder nicht im Glauben erzogen habe.
Von Jörn Schumacher
Als „restkatholisch“ bezeichnet er sich, will aber mit der Katholischen Kirche nichts mehr zu tun haben: BAP-Sänger Wolfgang Niedecken

Er habe sich einmal als „restkatholisch“ bezeichnet, weil er glaube, „dass das in der DNA angelegt“ sei, so Niedecken im Eulenfisch. Das ist ein halbjährlich erscheinendes Bildungs- und Kulturmagazin, das vom Verlag des Bischöflichen Ordinariats Limburg herausgegeben wird. Wolfgang Niedecken ist Sänger der Kölschrock-Band BAP, die sich 1976 gründete. Niedecken ist auch als Solist, Maler und Autor tätig. „Es lässt sich bis ins sechzehnte Jahrhundert zurückverfolgen, dass meine Vorfahren katholische Winzer waren. Warum sollte ich dann plötzlich diese DNA nicht mehr in mir spüren?“

Niedecken fährt fort, er sei zwar kein Atheist, aber er wisse nicht, an welchen Gott er glaubt. „Ich stelle mir jetzt wirklich nicht den Mann mit dem Bart auf der Wolke vor.“ Aber er bete. „Ich habe eher so dieses Gottesverhältnis, wie es Don Camillo in den Filmen hat. Manchmal befinde ich mich in einem Gespräch mit einem guten Freund, dem ich vertraue und der mich manchmal zurückpfeift. Das ist mein Beten. Das Wichtigste: Der liebe Gott ist kein Zyniker, der irgendwie die Leute drangsaliert, und ich bin auch sicher, dass der Herrgott Humor hat.“

„Es fehlt die kulturelle Grundlage“

Niedecken trat allerdings vor längerer Zeit aus der Kirche aus, „weil ich damit nichts mehr zu tun haben wollte, und bin trotzdem kein Atheist. Teilweise bereue ich sogar, dass ich meine Kinder nicht in einem Glauben habe aufwachsen lassen. Ihnen fehlt eine gewisse kulturelle Grundlage.“ Niedecken hat aus seiner ersten Ehe zwei Söhne und aus der zweiten zwei Töchter.

Was die Kirche angehe, so sei er sich nicht sicher, „ob das den meisten Funktionsträgern wirklich bewusst ist, was dieser Papst für eine Chance bietet. Er bietet im Blick auf Menschen weltweit eine ganz andere Perspektive auf den Glauben“.

Von: Jörn Schumacher

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