„Outbreakband“ – Mit Leidenschaft und Social Media zum Erfolg

Die „Outbreakband“ hat in den vergangenen zehn Jahren wie kaum eine andere Musikgruppe die Lobpreiskultur unter jungen Christen im deutschsprachigen Raum geprägt – nicht zuletzt dank sozialer Netzwerke.
Von PRO
Mitglieder der Outbreakband. In diesem Jahr feiert die Gruppe ihr zehnjähriges Bestehen.

Als Mia und Juri Friesen 2005 beim Glaubenszentrum Bad Gandersheim anheuerten, war ihr Traum: Die Lobpreiskultur unter jungen Menschen in Deutschland neu zu beleben. In den Neunzigerjahren hatte sich – vor allem durch die Charismatische Bewegung – eine neue Anbetungskultur entwickelt, in deren Folge E-Gitarren, Schlagzeug und Co. mehr und mehr in vielen, vor allem freien Gemeinden Einzug hielten. Doch deutsche Lieder, die rund um die Jahrtausendwende durch Musiker wie Albert Frey, Lothar Kosse und Arne Kopfermann entstanden, erreichten die junge Generation weniger. Bei der waren mangels hiesigen Pendants eher englischsprachige Künstler wie „Delirious?“, Matt Redman und „Hillsong United“ angesagt.

Heute sieht das anders aus: Die Songs der 2007 von Juri Friesen gegründeten „Outbreakband“ stehen nicht nur bei jungen Christen hoch im Kurs. Sie haben sich gemeinde- und alters­übergreifend im deutschsprachigen Raum etabliert. Wie die Musik der australischen Gemeinde „Hillsong“ die modernde Anbetungskultur weltweit geprägt hat, so ist die „Outbreakband“ in den vergangenen zehn Jahren zum Aushängeschild eines breitenwirksamen, deutschsprachigen Lobpreises geworden.

Der Grund dafür ist nicht allein in der Musik zu finden. Die Gruppe nutzt die Möglichkeiten der Sozialen Medien, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Über 25.000 Fans auf Facebook, knapp 17.000 Abonnenten bei YouTube, rund 10.000 Follower bei Instagram, dazu die persönlichen Profile der Bandmitglieder. In allen Netzwerken ist die Combo damit Spitzenreiter, was die deutschsprachige christliche Musikszene anbelangt.

„Outbreakband“: Die Leidenschaft der Musiker für den Lobpreis ist auch nach zehn Jahren ungebrochen Foto: Timo und Gella Scheven / whatayoufulpicture.de
„Outbreakband“: Die Leidenschaft der Musiker für den Lobpreis ist auch nach zehn Jahren ungebrochen

Bibelschulband mit Ambitionen

Zwei Jahre nachdem der damals 23-jährige Juri Friesen mit Frau und Sohn ans Glaubenszentrum Bad Gandersheim gekommen war, übernimmt er dort 2007 die Leitung des Musikbereichs. Er bekommt den Auftrag, aus Schülern der Bibelschule eine Band zusammenzustellen, die auf dem jährlich stattfindenden Event „Outbreak“ und bei der Jugend-Kurz-Bibelschule spielen soll. Aus den Mitarbeitern der Jugendkonferenz rekrutiert Friesen auch einige der Leute, die heute noch mit ihm gemeinsam auf der Bühne stehen. Im folgenden Jahr wird der Auftritt der Gruppe beim „Outbreak“ dann zur Veröffentlichung mitgeschnitten. Als es für die Gestaltung des CD-Covers einen Namen braucht, einigt man sich kurzerhand auf „Outbreakband“.

Nach dem Debütalbum „In deinem Licht“ (2008) folgen alle ein bis zwei Jahre neue Silberlinge der Formation, darunter auch zwei CDs mit Remixen aus bandeigenen Rechnern. Bekanntheit gewinnt die „Outbreakband“ zudem durch Auftritte auf Festivals und Jugendkonferenzen. Sechs Jahre lang leiten sie beim Teenstreet-Festival mit jährlich über 3.000 Teilnehmern aus ganz Europa den Lobpreis. Dort nehmen sie 2011 auch erstmals ein Album in englischer Sprache auf, was der Band zusätzliche internationale Beachtung beschert. Die Scheibe enthält neben Übersetzungen eigener Lieder auch viele Coverversionen angesagter internationaler Lobpreishits.

In den Folgejahren nehmen die Musiker immer mehr deutsche Übertragungen solcher Songs in ihr Repertoire auf, wie zum Beispiel „Zehntausend Gründe“. Ihr Livemitschnitt des Liedes wird auf YouTube fast zwei Millionen Mal geklickt. Mit zunehmender Bekanntheit geht die Band auch häufiger auf Tour. 2012 sind sie 17 Tage am Stück im deutschsprachigen Raum unterwegs, 2014 gastieren sie sogar für ein paar Konzerte in Paraguay. Und egal, wo sie gerade auftreten: Eine Kamera ist immer dabei, um alles professionell für YouTube, Facebook und Instagram zu dokumentieren.

Weihnachtspullis und Fahrradschmiere

So bekommen die Fans reichlich Einblicke in den Bandalltag – vom Zocken im Hotel, über Späße hinter der Bühne bis hin zu Soundchecks und Konzertzusammenschnitten. Die Musiker sind auch sonst sehr mitteilungsfreudig in ihren persönlichen Social-Media-Kanälen: Juri Friesen zeigt sich mit Familie in Weihnachtspullis unterm Tannenbaum, beim Shopping oder im Urlaubsflieger; seine Frau Mia sieht man mit Maske im Badezimmer, mit Beinen voller Fahrradschmiere, mit Hund oder beim Minigolf; Stefan Schöpfle (Synthesizer) grüßt aus Oper, Hotelzimmer oder Studio; Gitarrist Andy Polinski zeigt neben Gitarreneffekten den Babybauch seiner Frau und später sein frühgeborenes Kind auf dem Arm; Schlagzeuger Markus Dinger postet Drumsets und Hochzeitsfotos; und Gitarrist Pala Friesen stellt mit abstrusen Grimassen, Frisuren und Fotomontagen sowieso alle in den Schatten. Insgesamt gibt es reichlich Quatschfotos und Posen zu sehen, viele Verstärker, Gitarren, Schlagzeuge, Bilder aus dem Tonstudio – und zahlreiche Gemeinde- und Familienimpressionen. Selfiestick, Weitwinkelkamera und Filter, Bild- und Videobearbeitungsapps gehören zur obligatorischen Bandmitgliederausstattung.

Die Leidenschaft der Musiker für den Lobpreis ist auch nach zehn Jahren ungebrochen. Der Traum, mit dem Juri und Mia Friesen 2005 nach Bad Gandersheim kamen, ist Wirklichkeit geworden: Die „Outbreakband“ hat maßgeblich zu einer neuen Begeisterung für jungen, deutschsprachigen Lobpreis beigetragen. Mit ihrem Album „Das ist unser Gott“ schafften es die Musiker 2014 in den iTunes-Albumcharts auf Platz 23. Songs wie „Die Liebe des Retters“ oder „Mittelpunkt“ werden landauf, landab in Gottesdiensten gesungen. Und: Immer mehr junge Lobpreisbands finden heute überregional Beachtung, wie „Könige & Priester“, „Soul Devotion“, „Die Musik meiner Kirche“ oder „Live Love Loud Project“.

Für Formationen wie diese hat die „Outbreakband“ ein gutes Stück Weg geebnet. Heute bereichern die Musiker um Juri Friesen die Szene nicht nur mit ihrer Musik. Sie haben auch eine Art Mentorenfunktion eingenommen, geben Bandcoachings und Workshops in Gemeinden, stehen anderen Musikern mit Rat und Tat zur Seite und sind mit ihnen freundschaftlich verbunden. Zum Jubiläum haben sie darum auch eine Art Best-of-Livealbum ihrer Songs aufgenommen, bei denen sie von befreundeten Künstlern unterstützt werden. Und für die Tausenden von Followern haben sie eine dreiteilige YouTube-Doku über die Band zusammengestellt.

„Die Sozialen Medien haben auf jeden Fall einen großen Anteil an unserem Erfolg. Das war immer ein wichtiger Teil unserer Arbeit“, resümiert Juri Friesen. Und seine Frau Mia ergänzt: „Gott braucht das mediale Drumherum nicht, um zu wirken. Aber es ist ein großer Segen und ein großes Glück, dass so viele Menschen das annehmen, was wir über zehn Jahre aufgebaut haben.“ (pro)

Dieser Text ist der aktuellen Ausgabe 3/2017 des Christlichen Medienmagazins pro entnommen. Bestellen Sie pro kostenlos und unverbindlich unter Telefon 06441-915-151, per E-Mail an info@kep.de oder online.

Von: Simon Jahn

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