Von der Volksmusik zum Lobpreis: Ex-Randfichte Thomas Unger

Der Frontmann von „De Randfichten“, Thomas Unger, hat am Wochenende sein letztes Konzert mit der Volksmusik-Gruppe auf der Waldbühne Greifensteine gegeben. Der Sänger möchte sich in Zukunft ganz der christlichen Musik widmen und Jesus loben – trotz Angriffen und Niederschlägen.
Von PRO
Thomas Unger schreibt aus Dankbarkeit Lieder und veröffentlicht diese auf einem neuen Album
Thomas Unger hat 22 Jahre lang bei „De Randfichten“ gesungen. Nun ist Schluss mit Liedern wie „Lebt denn dr alte Holzmichl noch.“ Ende des Jahres will er voraussichtlich sein zweites Solo-Album herausbringen, eine Lobpreis-CD mit einer Mischung aus Country, Rock und Pop. Darauf singt Unger davon, wie ihn Gott gerettet hat. Der 45-Jährige leidet seit seiner Jugend unter Panikattacken, die bis heute in unregelmäßigen Abständen auftreten. Anfangs versuchte er, die Angstzustände mit Alkohol wegzutrinken. Seit einer Entgiftung braucht er keinen Alkohol mehr.

pro: Herr Unger, kann man im Musikgeschäft christlichen Werten treu bleiben?

Thomas Unger: Es gibt Dinge, die ich als Christ nicht machen muss: Ich muss keine Lieder über das Fremdgehen singen, ich muss auch keine Lieder übers Trinken singen. Ich bin seit 20 Jahren trockener Alkoholiker in zufriedener Abstinenz. Auch deswegen kann ich mich nicht auf die Bühne stellen und Trinklieder singen. Wenn du auf dem Oktoberfest spielst, wird von den Bands gewünscht, dass sie alle zehn Minuten Lieder wie „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ oder „Ein Glück, dass wir nicht saufen“ spielen. Das brauche ich nicht. Ich möchte auch glaubwürdig bleiben, wenn ich christliche Lieder singe, wenn ich Jesus lobe und preise.

Sie haben 2012 Ihre erste Solo-CD „Alles was ich brauche“ Jesus gewidmet. Warum?

Ich hatte wieder einen extremen Angstanfall, der über Tage ging. Dann betete ich: „Herr Jesus, wenn es dich wirklich gibt, dann nimm mir doch jetzt diese Ängste. Wenn du das machst, will ich dir ein Album widmen und will dich loben und preisen.“ Er hat sie mir noch nicht gleich weggenommen. Meine Frau gab in der Situation den Impuls, Freunde in Bayern zu besuchen. Wir gingen mit ihnen in ihre freikirchliche Gemeinde. Bei den Freunden lief abends im Fernsehen Joyce Meyer. Sie sprach von meinem Namensvetter Thomas, vom ungläubigen, zweifelnden Thomas.

Darin erkannten Sie sich wieder.

Alles, was sie sagte, kam bei mir an. Ich habe gemerkt, die redet von dir. Mir wurde klar: Es gibt einige Sünden, die ich meinem Herrn Jesus noch nicht bekannt habe. Am nächsten Tag bin ich mit einem Freund zu einem Seelsorger und habe die mich noch belastenden Dinge unter das Kreuz gelegt. Ich habe mich hingekniet und meinen Herrn Jesus um Vergebung der Sünden gebeten. Von da an waren die Ängste weg. Nach diesem Sündenbekenntnis habe ich mich noch taufen lassen, in einem richtigen Fluss: Es war Oktober. Es war kalt. Das war geil! Geil war auch das Gefühl, wenn dich der Heilige Geist erfasst. Das ist so ein Wahnsinn. Ich war einfach glücklich, hätte jeden umarmen können, jedem sagen, dass Jesus ihn liebt. Ich wollte wildfremden Menschen einfach etwas Liebes sagen. Ich war voller Freude in mir.

Wie wichtig ist es Ihnen, Gott von den eigenen Sünden zu erzählen?

Es gibt Christen, oder besser gesagt, Kirchengänger, die nicht wissen, was eine Sündenübergabe ist. Ich kenn Menschen, die sagen, „ich bezahle die Kirchensteuer und deswegen komme ich in den Himmel“. Vergiss es! Das ist nicht maßgebend. Es gibt die zehn Gebote. Wenn ich sie in irgendeiner Weise nicht eingehalten habe, muss ich den Mut besitzen und diese Sünden benennen und bekennen. Wenn ich glücklich sein will und richtig das Christsein leben will, dann brauche ich ein reines Gewissen. So habe ich es gemacht.

Wie ging es mit den Panikattacken weiter?

Drei Jahre lang war ich ohne Angstattacken. Irgendwann kam wieder eine. Der Andere schläft auch nicht. Er bohrt und kitzelt dich an deiner dünnsten Stelle. Das müssen wir als Christen auch wissen: Es gibt nicht nur unseren Herrn Jesus, sondern auch den Querulanten, der dich immer versucht zu ärgern.

Ihre Frau hat Sie in Glaubensfragen stark unterstützt. Wie leben Sie gemeinsam als Ehepaar Ihren Glauben?

Wir beten im Bett zusammen, bevor wir einschlafen, und wenn es zeitlich passt, gehen wir zusammen in die evangelisch-methodistische Gemeinde hier in Antonsthal im Erzgebirge. Wir fühlen uns da sehr wohl. Vorm Essen wird gebetet. Wenn große Sachen anstehen, bitten wir den Herrn um Rat und um seinen Segen. Wir merken einfach, wie er arbeitet, wenn wir ihn darum bitten. Wenn Sachen gut geworden sind, ist es wichtig, dass man auch dankt. Manchmal vergisst man es. Dann fällt es mir zwei Tage später ein und ich sage: Hab Dank, das hast du cool gemacht.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Martina Schubert.
https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/musik/detailansicht/aktuell/vom-holzmichel-zu-jesus-88138/
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