Katholischer Filmpreis für „What you gonna do when the world’s on fire?“

Der Film „What you gonna do when the world's on fire?" ist am Montag mit dem katholischen Fritz-Gerlich-Filmpreis ausgezeichnet worden. Der Film dokumentiert nach Ansicht der Jury eindringlich die Bedrohung der Menschenwürde.
Von Norbert Schäfer
Der Film dokumentiert Rassismus im Süden der USA

Der Film „What you gonna do when the world’s on fire?“ des italienischen Regisseurs Roberto Minervini ist am Montag in München mit dem katholischen Fritz-Gerlich-Filmpreis ausgezeichnet worden. Kardinal Reinhard Marx übergab den Preis an Produzent Paolo Benzi, die Laudatio auf den Film hielt die Regisseurin Emily Atef.

Der Film von Roberto Minervini dokumentiert den Sommer 2017 im amerikanischen Süden. Damals versetzte eine Reihe von brutalen Morden an schwarzen Männern das ganze Land in einen Schock. Die Internationale Filmdatenbank schreibt zum Inhalt des Werkes: „Dieser Film ist eine Meditation über den Zustand der Rasse in Amerika und ein intimes Porträt des Lebens derer, die für Gerechtigkeit, Würde und Überleben in einem Land kämpfen, das nicht auf ihrer Seite steht.“

Einblicke in die „black community“ im Süden der USA

Nach Auffassung der Jury verdient das Werk den Preis wegen der „Eindringlichkeit, mit der der Film die Verletzlichkeit des Einzelnen, die Fragilität unseres Lebens und unserer Gesellschaft und die Bedrohung der Menschenwürde vor Augen führt“, lautet es in einer Pressemitteilung zur Preisverleihung. Minervinis führe den Zuschauer in ein Land, das einerseits vertraut und sehr verbunden erscheine, andererseits plötzlich wieder fremd. Der Regisseur schildere in dem Film die Situation der „black community“ – einer Welt, die erschüttert sei. Minervini begleite die Protagonisten des Films dabei, wie sie versuchten, individuell Perspektiven für das eigene Leben zu entwickeln.

Der Fritz-Gerlich-Filmpreis zeichnet eigenen Angaben zufolge solche zeitgenössische Spiel- und Dokumentarfilme aus, dessen Inhalt in couragierter Weise ein Thema aufarbeitet, das publizistischen Niederschlag erfahren hat. Dabei gelte es dem Bemühen Fritz Gerlichs gerecht zu werden, Diktatur und Intoleranz Einhalt zu gebieten, sich für die Menschenwürde entschlossen und unbeirrbar einzusetzen und damit gegen alle Formen des totalitären Machtmissbrauchs, der Verfolgung und der Erniedrigung zu wenden.

Infos zum Preis

Namensgeber des Filmpreises ist der Münchner Publizist Fritz Gerlich, der als Herausgeber der Zeitschrift „Der gerade Weg“ und als katholischer Christ erklärter Gegner des Nationalsozialismus war und dafür 1934 im Alter von 51 Jahren von den Nazis im KZ Dachau ermordet wurde. Der Fritz-Gerlich-Filmpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der TELLUX Beteiligungsgesellschaft München gestiftet, in Kooperation mit der Erzdiözese München und Freising und dem Internationalen Filmfest München.

Von: Norbert Schäfer

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