„Christentum ist Bestandteil europäischer Identität“

Der Journalist und Verleger Wolfram Weimer gehört zu den profiliertesten Medienmachern des deutschsprachigen Europa. In seinem Buch „Das konservative Manifest“ wirbt er für ein starkes Christentum in Deutschland. Eine Rezension von Moritz Breckner
Von PRO
Wolfram Weimer erfindet mit seinem Buch das Rad nicht neu, lesenswert ist es dennoch.

Wolfram Weimer hat das Politmagazin Cicero gegründet, er war Chefredakteur der Tageszeitung Die Welt, des Nachrichtenmagazins Focus und der Berliner Morgenpost. Jetzt hat der Herausgeber des Debattenmagazins The European ein Buch mit dem Titel „Das konservative Manifest“ veröffentlicht. Darin präsentiert Weimer „zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit“.

Für Weimer ist es demnach geboten, die Rechte des Individuums über die Interessen des Kollektivs zu stellen, außerdem seine Familie zu lieben und seine Heimat zu würdigen – und sei es durch den Genuss lokaler Biersorten, was mittlerweile zum „Lifestyle“ geworden sei. Drei bis zehn Seiten widmet der Autor jedem seiner Gebote, pro Seite hagelt es geradezu Zitate und Gedanken von Sokrates bis Churchill, von Seneca bis Kant.

Weimer, der auch Kolumnist des Christlichen Medienmagazins pro ist, stellt dabei den christlichen Glauben immer wieder als Identitätsmerkmal Europas und der Konservativen heraus. Weltweit beobachtet er eine Renaissance des Religiösen, für Europa stellt er fest: „Dieses Abendland steht aus Sicht des Konservativen mit seiner Identität auf drei Hügeln: Golgatha, Akropolis und Kapitol“ – also auf Christentum, griechischer Philosophie und römischem Recht. Es gebe kein europäisches Land, das nicht mindestens vor einem Jahrtausend zum Christentum übergetreten sei. „Die Bindung an das Christentum stellt daher einen wichtigen Bestandteil der europäischen Identität dar.“

Gender-Ideologie und lasche Justiz

Weimer umreißt in seinem rund 100 Seiten umfassenden Büchlein Positionen der konservativen Bewegung: Kritik am räuberischen Steuerstaat, übereilten Atomausstieg oder an der „Gender-Ideologie“, zu lascher Justiz für Migranten und linken Randalierern. Gleichzeitig schafft es der Journalist, „Kulturpessimisten und Zerfallspropheten“ eine Absage zu erteilen – denn Studien zeigten, dass Jugendliche heute konservativer denken als früher. Die meisten verstünden sich demnach gut mit ihren Eltern und wollten selbst Familien gründen.

Weimer erfindet mit seinem Buch das Rad beziehungsweise den Konservatismus nicht neu; die meisten Thesen, Gedanken und Zitate dürften der Zielgruppe bestens bekannt sein. Das „Konservative Manifest“ ist dennoch ein lesenswerter Debattenbeitrag zur parteipolitischen Situation in Deutschland, in der sich immer öfter die Frage stellt, was eigentlich die Merkmale des Konservatismus sind.

Wolfram Weimer: „Das konservative Manifest. Zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit“, Plassen-Verlag, 104 Seiten, 9,99 Euro, ISBN 9783864705670

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Von: Moritz Breckner

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