Zwanzig Billiarden. Das ist eine 20 mit fünfzehn Nullen. Diese unvorstellbar große Zahl geht seit Montagabend durch Nachrichtenkanälen im Netz und auf Papier. Sie beziffert die Anzahl der Ameisen, die es weltweit ungefähr gibt. Dank einer Datenanalyse von mehr als vierhundertfünfzig Studien konnte die Universität Würzburg jetzt dieses Ergebnis verkünden. Die meisten Ameisen leben in den Tropen, sie kommen aber überall auf der Welt vor, mit Ausnahme der Polargebiete.
Dass Ameisen nicht nur sprichwörtlich, sondern ganz tatsächlich fleißige Tiere sind, bestätigten die Wissenschaftler ebenfalls: Ameisen können pro Jahr bis zu dreizehn Hektar Erdmasse bewegen. Damit sorgen sie für einen guten Nährstoffkreislauf und die Verbreitung von Pflanzensamen.
Ihrem Fleiß haben es die Insekten aus der Ordnung der Hautflügler auch zu verdanken, dass sie zweimal in der Bibel erwähnt werden. Und zwar in den Sprüchen Salomos. Im Kapitel 6, in den Versen 6 bis 9 steht nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“:
„Beobachte die Ameisen, du Faulpelz! Nimm dir ein Beispiel an ihnen, damit du endlich klug wirst: Kein Vorgesetzter treibt sie an; trotzdem arbeiten sie den ganzen Sommer über fleißig und legen in der Erntezeit ihre Vorräte an. Wie lange willst du noch im Bett bleiben, du Faulpelz? Wann stehst du endlich auf?“
Und im Kapitel 30 werden sie als kleine und doch überaus kluge Tiere gelobt (Vers 25):
„Die Ameisen – sie sind ein schwaches Volk, und doch legen sie im Sommer einen Vorrat an.“
Ameisen in der Bibel: Irgendwie ist das witzig. Aber bevor ich das einfach als „nett“ abhake, schaue ich mal, ob ich was von den Ameisen lernen kann.
Ein Faulpelz möchte ich nicht sein. Sondern wie die kleinen Tierchen freiwillig und ohne Druck die Dinge tun, die gerade getan werden müssen, egal ob im beruflichen Umfeld oder privat.
Gute Zeiten, bei den Sprüchen Salomos steht „Sommer“, will ich bewusst wahrnehmen, damit ich in schweren Tagen davon zehren kann. Dabei kann mir zum Beispiel ein Dankbarkeitstagebuch helfen. Wenn dann schwere Momente kommen, kann ich mir damit vor Augen halten, wie viele Gründe ich schon zum „Gott sei Dank“-Sagen erlebt habe. So sicher wie nach Herbst und Winter wieder Frühling und Sommer kommen werden, werden auch für mich wieder gute Zeiten kommen.
Und ein Drittes lerne ich von der Ameise: Allein kann sie nicht viel tun, alle zusammen schaffen dagegen so einiges. Einen Vorrat für den Winter anlegen, wie es in der Bibel steht und sogar tonnenweise Erde zu bewegen, wie die Würzburger Wissenschaftler berichtet haben. Auch ich muss keine Einzelkämpferin sein. Mit anderen zusammen schaffe ich mehr als allein. Teamwork – das war Gottes Plan von Anfang an.
Engagiert leben, vorsorgen für schlechte Zeiten, gemeinsam was schaffen. Von Ameisen kann was ich für mein Leben lernen. Das find ich gut.
Eine Antwort
Ameisen sind sogar ziemlich klug. Denen würde es niemals einfallen, sich selbst von der Versorgung mit energiereicher Nahrung abzuschneiden.