Kirche von England will Stimmung in Social Media verbessern

Die Online-Welt zu einem besseren Ort machen will die Kirche von England. Ihre Richtlinien fürs Posten und Kommentieren in Sozialen Medien richten sich vor allem an Kirchenmitglieder, dürfen aber auch den Rest der Briten inspirieren. Der Erzbischof von Canterbury benennt eine „goldene Regel, von der Jesus spricht“.
Von PRO
Einen liebevollen und ehrlichen Umgang im Internet wünscht sich der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby

Die Kirche von England hat erstmals Richtlinien für den Umgang in den Sozialen Medien veröffentlicht. Diese wurden mit der Intention geschaffen, die Onlineplattformen in einen freundlicheren Ort zu verwandeln. Sie zielen darauf ab, Beleidigungen, Missbrauch und irreführende Inhalte einzudämmen. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, rief Christen dazu auf, online mit einer Haltung geprägt von „Wahrheit, Freundlichkeit und einem Willkommenheißen“ aufzutreten. Das berichtet der britische Guardian. Auf diesen drei Säulen soll das Online-Verhalten fußen.

Die Richtlinien richten sich in erster Linie an Kirchenmitglieder. Auch alle anderen Briten sollen sie anregen und ermutigen. Die Kirche wird laut eigenen Aussagen ihre „Guidelines“ in Beiträgen bei Twitter, Facebook und auf anderen Portalen befolgen. „Wir wollen nicht, dass Menschen lügen, grausam handeln, oder religiösen Jargon in einer Weise verwenden, die ontologisch zu einer erkenntnistheoretischen Verwirrung führt.“

Die goldene Regel von Jesus

Weiter sagte Welby: „Es ist die goldene Regel, von der Jesus Christus spricht: Behandle andere so, wie du behandelt werden willst“, zitiert ihn The Guardian.

Im Londoner Büro von Facebook sprach der Geistliche mit der Leiterin des sozialen Netzwerks in Europa, Nicola Mendelsohn. Welby zeigte sich besorgt, in welch „brutaler Weise Social Media genutzt werden können“. Unter jedem geposteten Artikel finde der Nutzer Aussagen, „die einfach Gift sind“.

Verkündigung des Evangeliums via Social Media

Welby forderte die Kirchenangehörigen auf: „Wenn Sie sich auf Social Media äußern, machen Sie die Wahrheit deutlich. So etwas wie alternative Fakten gibt es nicht: Es gibt Meinungen und es gibt die Wahrheit.“ Äußerten die Nutzer eine Meinung, sollen sie dies freundlich tun. Mit dem eigenen Verhalten soll der Nutzer andere willkommen heißen: „Geben Sie nichts von sich, tweeten oder posten Sie nichts, was Menschen ausschließt. Darum geht es nicht in den sozialen Netzwerken.“

Wie evangelisch.de berichtet, gilt Welby als einer der ersten namhaften religiösen Leiter, die die sozialen Netzwerke bei der Verkündigung des Evangeliums nutzen. Im Mai hatte der Erzbischof von Canterbury Papst Franziskus spontan interviewt, das Gespräch mit seiner Handykamera gefilmt und später bei Twitter veröffentlicht, schreibt katholisch.de.

Englische Kirche ist offen für Digitales

Die „Church of England“ zeigt sich offen für digitale Entwicklungen. Vor einem Jahr brachte die Kirche eine neue Funktion heraus, über die Millionen von Nutzern Alexa Fragen zu Gott und dem christlichen Glauben stellen können. Die Funktion ist zudem verbunden mit dem britischen Kirchenfinder „A Church Near You“, um die Kirchen in der nahen Umgebung und christliche Veranstaltungen zu finden.

Von: Martina Blatt

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