Forscher: KI kann zur Renaissance des Glaubens führen

Künstliche Intelligenz bestimmt seit Monaten eine mediale Debatte – und wird noch mehr die Zukunft bestimmen. Doch anstatt vor Angst zu erstarren, sollten Christen das als Chance begreifen, findet ein Experte.
Von Martin Schlorke
Thilo Stadelmann

Die technische Revolution rund um die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) kann für den christlichen Glauben eine große Chance bieten. Das sagte der KI-Experte Thilo Stadelmann am Donnerstag in Berlin.

„Mit scheint, dass wir an einem Punkt angelangt sind, an dem die Welt so komplex ist und die Herausforderung eine solche Tragweite haben, dass man das nicht mehr innerweltlich erklären kann.“ Das gehe auch Menschen so, die mit Religion nichts am Hut haben. Deswegen könnten Christen es sich nicht mehr leisten, ihre Weltanschauung aus der Gleichung herauszuhalten, sagte Stadelmann. Geschäftsleute bräuchten das Christentum „unbedingt“ und müssten von der Hoffnung durch Jesus erfahren.

Stadelmann sieht durch die Entwicklung von KI eine Renaissance des Glaubens, weil die Menschheit mit Technologie konfrontiert sei, die sie vor noch nie dagewesene Chancen und Herausforderungen stelle.

Stadelmann, der Leiter des Zentrums für Künstliche Intelligenz an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ist, sprach im Rahmen des Kongresses christlicher Führungskräfte in Berlin.

KI für Gutes einsetzen

Zudem plädierte Stadelmann dafür, KI für Gutes zu nutzen, denn „die Chancen sind riesig“. So könne Künstliche Intelligenz helfen, den Klimawandel zu bekämpfen oder bei der Entwicklung erneuerbarer Energien helfen. KI könne aber auch als Brainstorming-Partner für Geschäftsleute fungieren.

Aus Sicht von Stadelmann ist KI das „vielleicht mächtigste Werkzeug“, das je von Menschenhand erschaffen wurde. Allerdings habe sie selbst keine Macht. Entscheidend sei, wie der Mensch die Technologie nutzt. Denn auch KI habe natürliche Begrenzungen und sei nicht gottgleich.

Der Informatiker Karl Teille ergänzte in einem anschließenden Podiumsgespräch die ethischen Anforderungen an KI. So müsse sie geltendes Recht einhalten, vor Manipulation schützen und einen nutzbringenden Effekt haben.

Am Donnerstag begann der 13. Kongress christlicher Führungskräfte, veranstaltet von der evangelischen Nachrichtenagentur idea, in Berlin. Er will Verantwortungsträger aus der Wirtschaft mit christlichem Hintergrund vernetzen.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen