Katholischer Medienpreis für Charité-Reportage

Eine Reportage über die Coorna-Intensivstation in der Berliner Charité ist mit dem Katholischen Medienpreis 2021 ausgezeichnet worden. Weitere Preise gingen an die Autoren von Beiträgen über das Attentat von Hanau und eine Hilfsaktion für einen behinderten Menschen.
Katholischer Medienpreis 2021

Den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis des Katholischen Medienpreises erhielten am Donnerstagabend in Frankfurt am Main Carl Gierstorfer und Mareike Müller in der Kategorie Fernsehen für den Beitrag „Charité Intensiv: Station 43 – Glauben“ (RBB/ARD).

Der Hildesheimer Weihbischof Heinz-Günther Bongartz betonte bei der Preisverleihung, in bewegten Zeiten der Pandemie seien die „journalistische Recherche und der präzise, einordnende Blick gefragt wie nie“. Wahrheit, Menschenwürde, Persönlichkeits- und Urheberrechte, journalistische Sorgfalt in der Recherche, Fürsorgepflicht und Solidarität für die Schwachen blieben auch Grundwerte in der digitalen Welt der Kommunikation, sagte er.

Die TV-Reportage „Charité Intensiv: Station 43 – Glauben“ zeigt das Arbeiten, Leben und Sterben auf einer Corona-Intensivstation. Der Theologe und TV-Journalist Michael Albus sagte in seiner Laudatio: „Die Frauen und Männer, die, nüchtern gesagt, ihren Dienst tun, aber auch ihr Herz über die Mauer des Leids werfen! Das und sie zu zeigen, ist in dem Beitrag nicht nur vorbildlich, sondern auch bildlich gelungen.“

Ohne missionarischen Eifer Gläubige verteidigt

Die jeweils mit 2.500 Euro weiteren Preise gingen an Sebastian Friedrich für den Radio-Beitrag „Der letzte Tag: Das Attentat von Hanau“ (Deutschlandfunk Kultur, WDR 5 und NDR Info) und an Amonte Schröder-Jürss für den Print-Artikel „Alle für einen“ (Süddeutsche Zeitung Magazin). Mit dem undotierten Sonderpreis der Jury wurde Christiane Lutz für ihren Text „Wer’s glaubt“ (Süddeutsche Zeitung Magazin) geehrt.

Der Hörfunk-Beitrag „Der letzte Tag: Das Attentat von Hanau“ rekonstruiert das Attentat vom 19. Februar 2020. Wolfgang Küpper würdigte in der Laudatio die Erzählperspektive, die sich an den Leidenden und nicht am Täter orientiere. In dem Text „Alle für einen“ wird die Geschichte eines 61-jährigen Menschen mit einer kognitiven Behinderung erzählt. Die frühere RBB-Intendantin Dagmar Reim lobte in ihrer Laudatio, der Text enthalte kein falsches Wort, „er kommt ohne schmierige Schein-Lyrik aus“. Der Beitrag „Wer’s glaubt“ beeindrucke nach den Worten von Laudator Albert Herchenbach unter anderem, weil er ohne missionarischen Eifer Gläubige und Gottsuchende verteidige.

Der Katholische Medienpreis wird seit 2003 jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz zusammen mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten und dem Katholischen Medienverband verliehen. Ausgezeichnet werden Beiträge, die die Orientierung an christlichen Werten sowie das Verständnis für Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge fördern.

epd
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