Jana bringt Jesus auf YouTube

Unter Heranwachsenden sind auf der Videoplattform YouTube Schmink-Tutorials und Let's Plays beliebt. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) schickt jetzt die 19-jährige Jana Highholder ins Rennen, die ein bewegtes Leben, Talent vor der Kamera und Poetisches über Jesus zu erzählen hat. Ihren Kanal hat sich Redakteur Michael Müller angeschaut.
Von PRO
Jana Highholder soll mit ihrem YouTube-Kanal vor allem die 14- bis 29-Jährigen ansprechen

„Glaube findet statt, wenn wir Gottesdienste feiern, wenn wir Lieder singen und gemeinsam beten“, sagt die 19-jährige Jana Highholder in die Kamera. Aber Glaube sei nicht etwas, das nur sonntags, sondern jeden Tag stattfinde. „Der Glaube ist nicht Teil, sondern das Fundament meines Lebens“, erklärt sie in ihrem Vorstellungsvideo auf der Videoplattform YouTube. Hinter dem neuen Kanal, den es seit Freitag gibt, stehen das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD).

Es sind verschiedene Videoformate geplant: Im Community-Format „Wir“ spricht sie jede Woche über Liebe, Glaube und den Alltag junger Menschen. Mit ihren Videotagebüchern, den sogenannten Vlogs, lässt sie die Zuschauer an ihrem Leben als Poetryslammerin, Christin und Studentin teilhaben. In einem der vier direkt zum Start veröffentlichten Videos ist sie zu Besuch bei ERF Medien im Radiosender ERF Pop in Wetzlar. Mit einer eigenen Digitalkamera filmt sie hinter den Kulissen und nimmt die Zuschauer mit in die Maske.

Highholder studiert im vierten Semester Humanmedizin an der Universität in Münster. In ihrer Heimatstadt Koblenz besuchte sie eine Freie evangelische Gemeinde, in Münster geht sie in die Calvary Chapel. Seit 2014 ist sie als Poetryslammerin im Land unterwegs. Vor der Kamera spricht sie unkompliziert und geradeaus, fühlt sich sichtlich wohl. Als Ohrschmuck trägt sie ein kleines Kreuz. Ihr Vorname Jana ist der schlichte Titel des Kanals.

„Jeder Tag war ein echtes Geschenk“

Mit sechs Jahren erlitt Highholder eine Krebserkrankung, worüber sie in ihrem Vorstellungsvideo offen spricht: „Ich bin nicht dankbar dafür, dass ich Krebs hatte, sondern dankbar, was daraus geworden ist und was es mit mir gemacht hat“, hält sie fest. „Ich habe ganz früh auf das Leben eine Perspektive bekommen, wie ich sie allen Menschen wünsche. Ob ich jeden Morgen aufwachen würde, war nie sicher. So war jeder Tag ein echtes Geschenk.“

Sympathisch ist, dass sie nicht behauptet, die Wahrheit gepachtet zu haben, sondern gerne nur ihre persönliche Sicht schildern will. Hier soll niemand altklug belehrt werden. Highholder wünscht sich, dass die Videos wie ein persönliches Gespräch auf die Menschen wirken, die den Kanal besuchen. Sie spricht den Zuschauer direkt an, erzählt Geschichten vor der Kamera, als ob sie sich mit einem Freund oder einer Freundin unterhält.

Nicht Kosmetik, sondern Jesus

Das ist kein neues Konzept: Seit Jahren sind auf YouTube die Videomacher am erfolgreichsten, welche die Illusion einer innigen Beziehung zwischen Moderator und Zuschauer aufrecht erhalten können. Was Highholder aber angenehm aus dieser Gruppe heraushebt, ist, dass sie mit ihren Videos eben nicht insgeheim Kosmetikprodukte oder Kleidung bewerben, sondern offen den Menschen Jesus Christus näher bringen will.

Ihr Ziel ist es, Menschen ihren eigenen Glauben so zu erklären, dass er jeden erreichen kann. „Jesus ist die Wahrheit, der Weg und das Leben“, sagt sie. „Ich genieße es, in einer Welt, in der alles kurzweilig und schnelllebig ist, jemanden zu haben, der beständig ist.“ In den Videos gibt sie den Menschen auch ganz praktische Gedanken für den Alltag mit auf dem Weg, warum der Glaube an Gott gerade in der heutigen Zeit eine gute Antwort auf die Sinnsuche vieler ist.

Die Zielgruppe des YouTube-Kanals sollen Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren sein. Auch auf Facebook und Instagram finden die Benutzer Highholder. „Wir möchten jungen Menschen zeigen, wie aktuell die christliche Botschaft auch heute ist und sie dort erreichen, wo sie medial unterwegs sind“, sagt GEP-Direktor Jörg Bollmann über das Projekt.

Von: Michael Müller

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